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    Sprachlabor

    "Ich war bei der Bank."/"Ich war auf der Bank."

    Betrifft

    "Ich war bei der Bank."/"Ich war auf der Bank."

    Kommentar
    Ich komme aus der Nähe von Köln und würde niemals "Ich war auf der Bank." sagen. Bis vor Kurzem hab ich's sogar für falsch gehalten. Anscheinend ist es in Süddeutschland aber ganz normal. Da würde aber wiederum niemand "Ich war bei der Bank." sagen.

    Ich würd' gern wissen, ob die Version "auf der Bank" nur auf den Süden beschränkt ist, oder ob man's noch irgendwo anders in Deutschland sagt.
    Verfasserfeati01 Sep. 08, 16:26
    Kommentar
    Kommt drauf an, wo Du den "Süden" ansetzt - da, wo ich herkomm, fängt südlich der Elbe der Balkan an ;-)
    #1VerfasserBacon [de] (264333) 01 Sep. 08, 16:28
    Kommentar
    Also ich gehe zur Bank und war dann auf der Bank.
    Wenn ich bei der Bank gewesen wäre, dann wäre ich vermutlich nicht in die Bank gegangen, sonder wäre nur in der Nähe gewesen.
    #2Verfassersheilla01 Sep. 08, 16:30
    Kommentar
    Ich kenn's auch aus Berlin so. Hmm, und würde immer "ich war in der Bank" sagen.

    Bei der Bank kann ja auch davor/daneben sein, oder?
    #3VerfasserVH01 Sep. 08, 16:31
    Kommentar
    Also, ich geh erst ZUR Bank, und wenn ich dann BEI der Bank war, geh ich ZUM Arzt, und wenn ich BEIM Arzt war, geh ich ZUR Apotheke, und wenn ich BEI der Apotheke, geh ich wieder nach Haus ;-)
    #4VerfasserBacon [de] (264333) 01 Sep. 08, 16:32
    Kommentar
    Zwischendurch könntest Du Dich auch noch AUF eine (Park-)Bank setzen ;-). Oder Du bist Dachdecker und heute AUF die Bank zur Arbeit.

    Bei mir etwas nördlich von feati ist es auch: Ich gehe ZUR Bank und kann dann abends sagen, daß ich BEI der Bank war. AUF liegt/sitzt/steht wirklich physisch irgendwo drauf.


    #5Verfasser Russisch Brot (340782) 01 Sep. 08, 16:42
    Kommentar
    Oder Du bist Dachdecker und gehst heute AUF die Bank zur Arbeit.
    #6Verfasser Russisch Brot (340782) 01 Sep. 08, 16:43
    Kommentar
    Richtig, "auf" bedeutet für mich ebenfalls "sich hinauf bewegen" oder "oben drauf sein" - aber nachdem ich auf dem Dach des Bankgebäudes keine Knete krieg (da lohnt sich der Weg durch den Keller des Nachbarhauses eher), war ich BEI der Bank ;-)
    #7VerfasserBacon [de] (264333) 01 Sep. 08, 16:45
    Kommentar
    Na, dann sind wir drei uns schon mal einig. Und wenn ich deine Balkanmetapher richtig deute, kommst du wohl aus dem Norden.
    Wenn in Berlin "auf" üblich ist, lässt sich die Sache aber wahrscheinlich nicht einfach auf Norden und Süden (egal, wo die Grenze ist) verallgemeinern...
    #8Verfasserfeati01 Sep. 08, 16:46
    Kommentar
    Also hier in Mainz geht man auf die Bank.
    #9VerfasserHelau01 Sep. 08, 16:53
    Kommentar
    Es kommt hier wohl sehr darauf an, wo durch die Bank was über die Bank oder von der Bank gesagt wird, oder ?
    #10Verfasser weißnix (236288) 01 Sep. 08, 17:13
    Kommentar
    Ich kenne diese Wendung, "auf etwas" gewesen zu sein, wenn man tatsächlich darin war, durchaus.

    Allerdings nur im speziellen Kontext von Behörden/Ämtern/Gerichten oder auch "auf der Polizei". Hier schwingt wohl noch mit, dass man als einfacher Untertan nach oben, zur Obrigkeit gegangen ist, um sein Anliegen vorzutragen.

    Insofern passt die Bank eigentlich nicht so ganz, und mit Bank erscheint mir die Formulierung auch etwas ungewohnt. Allerdings soll es ja Menschen geben, die von Bankbeamten sprechen, was die quasi-herrschaftliche Verehrung symbolisiert, die bisweilen den Bank entgegengebracht wird.
    #11VerfasserRheiner01 Sep. 08, 17:14
    Kommentar
    @Rheiner - ja, das sehe ich auch so. Immerhin geben sich manche Banken ja allen Anschein, dass man, nachdem man ihnen (im Guthabenfall) Geld für einen läppischen Zins geliehen hat, als Bittsteller zu ihnen kommen darf... und fürs Auszahlen sogar noch Gebühren zahlen muss. Jedenfalls bei älteren Menschen ist das noch in den Knochen.
    #12Verfasser weißnix (236288) 01 Sep. 08, 17:26
    Kommentar
    Ich glaube, es war früher bei allen 'offiziellen' Institutionen üblich, 'auf' zu sagen:
    Aufs Amt, auf die Polizei, aufs Rathaus, ... gehen (als Kind in Niedersachsen gehört, ev. auch von Schlesiern)

    Außerdem geht man in manchen Regionen auf die Arbeit. Und nicht zu vergessen: auf Schalke.
    #13VerfasserIngeborg01 Sep. 08, 19:02
    Kommentar
    Rheiner, hatte deinen Beitrag überlesen, sorry.
    Deine Erklärung mit dem Bankbeamten (analog zum Schalterbeamten bei der Bahn/Post) kommt mir auch bekannt vor und drückt die Einstellung gut aus.

    Wenigstens sind wir derselben Meinung :-).
    #14VerfasserIngeborg01 Sep. 08, 19:06
    Kommentar
    Ein Banker sagt mir:
    Gehe ich auf die Arbeit, gehe ich in die Bank, gehe ich in die Bank als Kunde, war ich auf der Bank und komme von der Bank.
    #15Verfasserduscholux01 Sep. 08, 20:08
    Kommentar
    ich kenne beides. In NRW habe ich meiner Meinung nach nur "bei" gehört, aber hier in Dresden wird beides wahllos verwendet.
    #16VerfasserHanna01 Sep. 08, 20:32
    Kommentar
    Ich geh BEI der Bank? Das gibt es hier sicher, auch wenn man eher bei Aldi geht, aber richtig oder auch nur allgemein üblich ist es nicht.
    #17Verfasser Russisch Brot (340782) 01 Sep. 08, 21:11
    Kommentar
    @Russisch Brot: lies noch mal das Original durch... da steht "ich war BEI der Bank"
    #18VerfasserHanna01 Sep. 08, 21:19
    Kommentar
    Also ich gehe zur Bank, aber im normalen Gebrauch gehe ich eh zur Sparkasse etc.

    Höchstens Geld kann auf der Bank sein, meiner Meinung nach.
    #19Verfasserpluginbaby01 Sep. 08, 21:52
    Kommentar
    #tschuldigung, es war spät ;-). Ja, in der Vergangenheitsform sagt man hier in NRW "Ich war bei der Bank".
    #20Verfasser Russisch Brot (340782) 02 Sep. 08, 13:16
    Kommentar
    also in Stuttgart (also Süden von D) sagt man durchaus: Ich gehe auf die Bank oder ich war auf der Bank!!
    #21Verfasserian02 Sep. 08, 13:30
    Kommentar
    Man arbeitet "bei der Bank", und als Kunde geht man "auf die Bank".

    Wenn mir also einer erzählt, er sei mal bei der Bank gewesen, dann gehe ich davon aus, daß er dort gearbeitet hat. Erzählt er mir, er sei auf der Bank gewesen, dann war er entweder Geld abheben, oder hat sich einen netten Tag im Park gemacht.
    #22VerfasserDarth02 Sep. 08, 13:44
    Kommentar
    Und wenn ich mir die Meldungen hier so durchlese, scheint es mir auf jeden Fall am besten, den Sachverhalt jeweils so eindeutig zu formulieren, daß es wurscht ist, ob der Gesprächpartner aus dem Süden oder Norden kommt.
    #23VerfasserDarth02 Sep. 08, 13:46
    Kommentar
    Habe mir die vorhergehenden Kommentare nicht durchgelesen, wollte euch aber nicht vorenthalten, was mir als erstes bei der Fragestellung in den Sinn kam:

    Ich (aus dem Südwesten) sage: "Ich war auf der Bank", wenn ich Geld abgehoben oder Kontoauszüge geholt habe.

    "Ich war bei der Bank" würde ich sagen, wenn ich z.B. einen Beratungstermin hatte.

    Fragt mich nicht nach der Logik dahinter.
    #24VerfasserCath02 Sep. 08, 14:13
    Kommentar
    Hey, Cath, wie ist denn die Logik hinter deiner Auffassung? ;-)
    #25VerfasserDarth02 Sep. 08, 15:03
    Kommentar
    Es gibt auch Leute, die AUF eine Schule gegangen sind als Kind. Die saßen dann nicht auf dem Dach. Also nehme ich an, es geht für Bank auch.
    Für den Bankbesuch nutze ich vorher "zur", "in die", "auf die" und nachher "bei der", "auf der", "in der"
    #26VerfasserBarbara8 (457932) 02 Sep. 08, 16:25
    Kommentar
    Ich war auf der Bank." sagen. Bis vor Kurzem hab ich's sogar für falsch gehalten. Anscheinend ist es in Süddeutschland aber ganz normal. Da würde aber wiederum niemand "Ich war bei der Bank." sagen.

    Ich war beim Bäcker
    Ich war in der Eisdiele
    Ich war im Kaufhaus
    Ich war im Krankenhaus
    Ich war im Büro
    Ich war auf der Bank
    Ich war auf der Post
    Ich war auf dem Rathaus
    #27VerfasserSüdwest02 Sep. 08, 16:48
    Kommentar
    @ Darth:
    'scheint es am besten, den Sachverhalt jeweils so eindeutig zu formulieren, daß es wurscht ist, ob der Gesprächpartner aus dem Süden oder Norden kommt.'

    Vielleicht per Fussnote, etwa so:

    Sie war auf* der Bank**.
    *auch in
    **hier: Geldinstitut

    @ Bacon:
    iAlso, ich geh erst AUF die Bank, und wenn ich dann AUF oder BEI der Bank war, geh ich ZUM Arzt, und wenn ich BEIM Arzt war, geh ich IN oder ZUR Apotheke, und wenn ich IN der Apotheke war, geh ich wieder nach HausE )-;

    #28Verfasserduscholux02 Sep. 08, 17:25
    Kommentar
    duscholuy, also soweit als ich bin betroffen, geh ich nicht "in Apotheke", sondern "in DIE Apotheke" ;-)

    Wenn schon korrigieren, dann richtig ;-)
    #29VerfasserBacon [de] (264333) 02 Sep. 08, 17:27
    Kommentar
    'schulljung, "duscholux" natürlich ;-)
    #30VerfasserBacon [de] (264333) 02 Sep. 08, 17:33
    Kommentar
    Hi,

    interessante Sache, dieses auf/bei Thema. Ich persönliche bin oder war "auf der Bank", "auf der Polizei", "auf dem Finanzamt" ja sogar "auf der Arbeit". Gemeint ist dabei, dass ich drin war und was erledigt habe - oder auch nicht, je nach Sachlage. Ich finde auch, man "geht auf die XYZ-Schule".

    Wenn jemand "bei der Bank" war, würde mir auch eher die Assoziation kommen, dass derjenige dort mal gearbeitet hat oder dass er in der Nähe der Bank vorbeigekommen ist. "In der Bank" klingt für mich danach, dass jemand zwar im Gebäude war, dort aber nichts geschäftliches erledigt hat. Kommt aber auf den Zusammenhang an.

    Ursprünglich komme ich aus dem Herzen Sachsens und nun lebe ich in Berlin. In beiden Regionen sind diese Ausdrück meiner Erfahrung nach geläufig und man eckt damit nicht an. Das muss aber nichts heißen. Gerade hier in Berlin treffen sich so viele Sprachen, Dialekte und sonstige Auffassungen, wer weiß da schon, was das Original ist?

    Meiner Logik nach handhabe ich es in der Regel wie folgt:
    Bei - für Menschen (man ist oder war "beim Bäcker", "beim Fleischer", "beim Friseur")
    Auf - Institutionen aller Art (man ist oder war "auf der Polizei", "auf der Bank", "auf dem Finanzamt", in bestimmten Zusammenhängen auch "auf der Schule")
    In - für Gebäude, wenn diese als solche gemeint sind (man ist oder war "im Kaufhaus", "im Geschäft", "in der Bank" wenn es nicht das Insitut sondern nur das Haus an sich war, "im Krankenhaus", "in der Notaufnahme", "im Bahnhof")

    Wenn ich hingehe und dass tatsächlich räumlich gemeint ist, würde ich behaupten, heißt es immer "zu", oder?! (Ich gehe zur Bank, zum Frisör, zum Bäcker, zur Schule, zum Bahnhof etc.) Bei der Bank oder den anderen Insitutionen ist mir jedoch auch die Variante mit "auf" geläufig. (Ich muss eben noch schnell aufs Finanzamt/auf die Bank.) Hach, gar nicht so einfach.
    #31VerfasserSusan G.02 Sep. 08, 17:43
    Kommentar
    Ich hab das hier alles schon eine ganze Weile mitgelesen und bin jetzt sehr verwirrt.

    "Ich war bei der Bank" oder "Ich war auf der Bank" kenn ich beides, synonym.
    Aber ich ueberlege schon die ganze Zeit, wann ich beim sprechen was sagen wuerde.
    Ich wuerde zB sagen "Ich war auf der Sparkasse", aber immer nur "bei der Deutschen Bank" oder "bei der Volksbank", "bei der Dresdner Bank".

    Allerdings hoert sich fuer mich "auf dem Rathaus" komisch an.
    Das ist bei immer "in", weil es mehrere Anlaufstellen beinhaltet.
    "Ich war im Rathaus, um einen neuen Pass zu beantragen" .
    Aber "Ich war bei/auf dem Einwohnermeldeamt." Das ist wieder synonym.


    #32VerfasserJools unplugged02 Sep. 08, 17:44
    Kommentar
    Hier scheint es doch eine interessante Vielfalt an möglichen Varianten je nach persönlicher/regionaler Präferenz zu geben.

    @ Jools:

    Deine Differenzierung nach Anzahl der Anlaufstellen verstehe ich nicht so ganz. Eine Bankfiliale - jedenfalls alle die ich je betreten habe - hat doch auch mehrere Schalter bzw. rückwärtig noch Schreibtische mit Anlageberatern etc. Oder gehst du immer nur zu sehr kleinen Banken? :-)
    #33VerfasserRheiner02 Sep. 08, 22:13
    Kommentar
    Ich schliesse mich Susan G in #31 an, allerdings mit kleinen, feinen Unterschieden.

    Wenn die Institution nicht als allgemeine genannt wird ("Bank", "Post", "Rathaus", "Sparkasse", "Standesamt"), sondern "personalisiert"/"individualisiert" ist ("Commerzbank", "Dresdner Bank", "Hintertupfinger Sparkasse", ...) verwende ich selbst auf jeden Fall "bei"+Artikel, d.h. es gilt fuer mich dann Susan Gs erste Regel fuer "Personenlaeden" ("Baecker", "Schuster", ...).

    Mit dieser Zusatzinterpretation von Susan Gs Regeln komme ich letztendlich genau zu Jools Ergebnis im zweiten Absatz von #32.

    Grundsaetlich denke ich zusaetzlich, dass es bei der Verwendung von Praepositionen durchaus einen gewissen Spielraum basierend auf a) der Aussageintention und b) dem Idiolekt/Soziolekt gibt.

    a1) Abhaengig davon, ob man mehr den allgemeinen Institutionengedanken oder eine individuelle Organisation im Kopf hat, geht IMHO "bei" und "auf".

    a2) Genauso wuerde ich je nach Besuchserlebnis auch - wie in Jools drittem Absatz beschrieben - bei bestimmten Gelegenheiten auf das Gebaeude mit "in"+Artikel verweisen. Ich vermute, das haengt bei mir dann hauptsaechlich davon ab, wie lange ich in dem Gebaeude drin war (und das ggf. als Zumutung verstanden habe). Ich kann mir gut vorstellen, jemandem mein Leid zu klagen, indem ich sage: "Ich war heute geschlagene 3 Stunden IN der Hintertupfinger Sparkasse!"

    b) Die Aspekte a1) und a2) bezogen sich auf die Aussageintention. Was den Soziolekt angeht, vermute ich, dass es in der soziologisch unteren Haelfte der Gesellschaft eine Tendenz zum "auf" gibt. Aufgrund der geringeren bildungsbezogenen und finanziellen Spielraeume werden Banken, Aemter, etc. staerker als anonyme Institutionen begriffen, die man nicht so genau durchschaut. Im Gegensatz dazu wird jemand, der ganz selbstverstaendlich etwa einen individuellen Vermoegensberater bei seiner Bank besucht, eher "personalisiert" denken und eben BEI der Bank gewesen sein.
    #34VerfasserLondoner(GER)02 Sep. 08, 23:09
    Kommentar
    Da kann ich doch auch noch etwas zur Ergänzung/Verwirrung beitragen:

    Mein Vater war Beamter und arbeitete auf einem Amt. Wenn er allerdings z.B. nach der Mittagspause wieder zur Arbeit ging, hieß es er gehe zurück "ins G(e)schäft".

    Klar, dass sich das in Süddeutschland abspielte.
    #35Verfasser Zavelle (462964) 02 Sep. 08, 23:48
     
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