| Comment | Das mit dem indeklinierten Adjektiv leuchtet mir ein: Als Substantiv (z.B. "Er ist (ein) Schweizer") sieht das aus wie ein (substantiviertes) stark gebeugtes Adjektiv (z.B. "deutsch" -> "Er ist (ein) Deutscher"), aber adjektivisch verwendet hat es *stets* die Endung "-er" (dagegen: "der deutsch*e* Käse). Dass so ein Adjektiv indeklinabel ist, scheint tatsächlich eine Besonderheit der Endung "-er" zu sein (Pfälzer, Thüringer, Helgoländer, Siebenbürger, etc.).
Wie die Adjektive zu Städten, Landschaften etc. gebildet werden, ist IMHO einfach Zufall und nicht durch Regeln erklärbar. --> Warum das so ist, weiß ich aber auch nicht. (c) Selima ;-) Schon bei deutschen Ortsnamen ist der Gebrauch oft schwankend, z.B. bei Ortsnamen auf -"hausen" ist sowohl -"hauser" als auch "-hausener" möglich.
IMHO werden die Adjektive bei Ländern (anders als bei Städten) nicht immer vom Landesnamen abgeleitet, sondern oft genau umgekehrt: "die Franken" (historisch) -> "Frankreich" (das Reich der romanisierten Westfranken), "die Deutschen" -> "Deutschland" (das Land der Deutschen), "die Angeln" (historisch) -> "England". Daher gibt es weder "frankreichisch", noch "deutschländisch"/"engländisch". Bei "österreichisch" leitet sich das Adjektiv vom Landesnamen ab ("Ostarrichi" ist das östliche Reich, nicht das Reich der "Öster"). "Italien" leitet sich von den antiken "Italern" ab, die Bewohner des modernen Italien heißen dagegen (von "Italien" abgeleitet) "Italiener", das Adjektiv "italienisch".
Was die Großschreibung angeht, vgl. "Goethesch" nach alter Orthografie (da vom Eigennamen "Goethe" abgeleitet) vs. "goetsches" nach reformierter Orthografie (da Adjektiv). Warum die Reformer das nicht auch bei "Schweizer" etc. konsequent durchgezogen haben, ist mir (wie so vieles) ein Rätsel. Im Englischen sind solche Adjektive immer groß ("Switzerland", "Swiss"), im Französischen immer klein ("la Suisse", "suisse").
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