| Comment | #61, FujiApple: "Fühlt man sich von Italien bedroht, bzw italianisierter, wenn man Pizza, Spaghetti, Cappuccino, etc genießt? Fühlt sich die Welt von den Deustchen bedroht wenn man ein Bier trinkt? Weiß man in Europa, bzw Deutschland, wie viele "Oktoberfests" es in Amerika eigentlich gibt??"
Der Unterschied besteht wohl darin, dass bestimmte Veranstaltungen eben nicht von Einwanderern mitgebracht und so organisch aufgenommen wurden (wie Pizza, Börek, Tzaziki, oder deutsche Feste in USA, oder inzwischen das öffentliche Fastenbrechen der Muslime zu Ramadan in manchen Orten). Halloween in Deutschland ist eindeutig und ausschließlich eine Marketingveranstaltung, die erst in den letzten 10-15 Jahren "in den Markt gepresst" wurde. Ich habe 1987/88 in London gelebt, und mit kugelrunden Augen das mir völlig unbekannte Halloween-Fest bestaunt. Das hat einfach nicht existiert in D, außerhalb abgeschlossener US-Armeebasen. Der Valentinstag ist im Vergleich zum zunehmenden Konsumterror am 31.10. geradezu unauffällig --jahrzehntelang nur Plakate bei den Blumenhändlern: "Am 14. Feb. ist Valentinstag" --dem konnte man bequem entgehen. Es wollen viele Leute wohl einfach nicht auf Befehl zwangsbespaßt werden (erst durch den Handel, dann durch unerwartet auftauchende Kinder an der Tür (was wollen die? Süßes oder Saures? Was'n das?), die einem womöglich noch Eier an die Tür werfen). Für Carly-AE und andere Briten/Amerikaner ist es eine schöne Kindheitserinnerung, für mich eher lästig, weil es in den ersten 30 Jahren meines Lebens und in meinem inneren Kalender nicht vorkommt und mich jedes Mal wieder überrascht (da sind Reformationstag und Laternelaufen/Martini für diese Zeit gebucht).
#79, CJ : "Ich finde 10 Jahre eine sehr kurze Zeit, um einen so hohen Durchsetzungsgrad eines eigentlich nicht heimisches Festes zu erreichen (und BTW ich fand es völlig irre, das an der Ostsee Oktoberfest gefeiert wird) - das funktiert nur über das heftige Marketing, das in dem Zusammenhang betrieben wird."
Oktoberfest an der Ostsee? Schockschwerenot. Wo das denn? (Obwohl, hier in der Gegend gibts auch versprengte Karnevalisten, das sind wohl größtenteils Rheinländer in der Diaspora. Aber die ziehen hier nicht mit Wagen um die Häuser, die bleiben in der Stadthalle ;-). |
|---|