Comment | HR-Leute können mit dem Referenzrahmen in aller Regel etwas anfangen. (Tigger, 30)
Ist das so? Ich kenne Bewerbungen nur aus Bewerbersicht, aber in den entsprechenden Beratungen und Musterbewerbungen habe ich noch nie einen Hinweis auf den Referenzrahmen gesehen.
Ohne den HR-Leuten in meiner Firma zu nahe treten zu wollen: Ich bir nicht sicher, ob die damit wirklich alle etwas anfangen können. Davon abgesehen, sichten nicht nur HR-Leute die Bewerbungen, sondern auch die Kollegen in den Fachabteilungen, für die gesucht wird bzw. in die sich jemand bewirbt, und wenn die nicht gerade so jung sind, dass das zu ihrer Schulzeit bereits in den Schulen bekannt und anerkannt war, kennen die sich damit nicht aus. Du schreibst, Du siehst vor allem Bewerbungen von Schülern und Studenten für Praktika und Ausbildungsstellen, in meiner Abteilung gibt es das eigentlich gar nicht, da wir im Assistenzbereich nicht selber ausbilden, für Werksstudenten meines Wissens kein Budget haben und die Fachkollegen naürlich erst nach abgeschlossenem Hochschulstudium hier anfangen. Wer sich bei uns bewirbt, ist entweder ausgebildete Patent- oder Rechtsanwaltsfachangestellte, Bürokauffrau o.ä. oder hat ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium mindestens mit Diplom, meist mit Promotion abgeschlossen und gegebenenfalls auch schon die patentrechtliche Zusatzausbildung. Ich weiß nicht, ob überhaupt irgendwer in dieser Abteilung so ein Cambridge Certificate hat. Vielleicht ein oder zwei der jüngeren Sekretärinnen, keine Ahnung.
Na komm, so schnell vergisst man's auch wieder nicht vollständig. Gerade in einem naturwissenschaftlichen Studium braucht man doch auf jeden Fall Englischkenntnisse, da köchelt es zumindest auf kleiner Flamme. Englisch ist aber nicht die einzige Fremdsprache auf der Welt (und schon zu meiner Uni-Zeit hieß es "Englisch ist eigentlich keine Fremdsprache, das setzen wir eh voraus"). Englisch ist eh eine meiner beiden Muttersprachen (eigentlich meine einzige, da Deutsch wohl eher meine "Vatersprache" ist), da habe ich persönlich kein Problem. Hat man aber in der Schule Französisch gehabt so wie ich, oder auch Russisch, Spanisch oder Italienisch, oder war man gar Teilnehmer in der Chinesisch-, Japanisch- oder Niederländisch-AG, so hat man diese Sprachen in seinem naturwissenschaftlichen Studium selten bis gar nicht gebraucht (ich glaube, ein- oder zweimal habe ich alte Veröffentlichungen in französischer Sprache gelesen). Dabei sind Französischkenntnisse in meinem Job gar nicht so schlecht, denn Französisch ist eine der Amtssprachen des EPÜ. |
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