Comment | @55: Deutsche neigen auch dazu, etwas "etzend" zu finden oder sich schwarz zu "ergern"
Zwischen kurzem e und kurzem ä besteht im Deutschen nur ein sehr geringer bis gar kein Unterschied in der Aussprache. Die Lautschrift unterscheidet das auch nicht: Ecke [ˈɛkə], ätzen [ˈɛt͜sn̩] (kopiert von duden.de). Ob man ärgern oder ergern, ätzen oder etzen schreibt, macht demnach lautlich keinen Unterschied.
Bei lang gesprochenen Vokalen ist das etwas anders. Da kann man durchaus einen deutlichen Unterschied machen, z. B. zwischen Ehre und Ähre oder Segen und Sägen. Dieser Unterschied ist aber selten relevant und wird deshalb wenig wichtig genommen; viele Deutsche machen ihn überhaupt nicht und sprechen jedes lange ä wie ein langes e: Seege, Keese, Meedchen, ... Das wird schlimmstenfalls als unsauberes Sprechen wahrgenommen, ist aber nicht konversationsstörend.
Das führt dazu, dass Deutsche auch im Englischen die Unterschiede in den Vokalqualitäten zwischen æ, ä und e - besonders bei kurzen Vokalen - nicht sehr ernst nehmen, obwohl sie diese Unterschiede durchaus hören und auch artikulieren könnten. Sie tun es nur nicht, weil sie denken, es sei doch egal, ob man [kæt], [kɛt] oder [ket] sagt. |
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