Comment | Man muss die Aussagen genau lesen. Es handelt sich um Lehnwörter (es ist nie vom Gesamtvokabular die Rewde, sondern nur von loanwords, die in den jeweiligen Zeiträumen neu ins englische Vokabular eingewandert sind -- seit 1050, weil man für die Zeit davor nicht genügend präzise Daten hat.
In welche Sprache sind sie aber eingewandert? Ich hätte jetzt geraten, ins Old English. Aber seht euch die verlinkte Grafik an (nach dem Satz "If you would like to see the numbers behind the graphic, a selection of graphs and charts from Borrowed Words is available here", PDF).
Das Tortendiagramm 2.3 zeigt ein kleines Segment "Old English", dazu Französish und Latein. Der Löwenanteil (ungefähr zwei Drittel) heißt "Others". Was ist damit gemeint? Das ist ohne Erläuterung nicht zu verstehen. Es muss der Teil der Sprache sein, in den die Neuzugänge aufgenommen wurden. Man beachte auch den Unterschied zwischen Lemmata (Kopfeinträge im OED), links, und sämtlichen Wörtern (einschließlich der Ableitungen, rechts). Das gibt einen Hinweis darauf, wie produktiv die einzelnen Wörter für die Neubildung von abgeleiteten Wörtern sind (Verben oder Adjektive von Substantiven o.ä.). Und dabei zeigt sich, dass die Neuzugänge deutlich weniger produktiv sind als die "others". Das heißt, dass von Griechisch oder Latein sehr viel weniger neue Wörter abgeleitet wurden als von "others", was immer damit gemeint ist. Grob gesagt: Fremdwörter bleiben auf ihre Spezialbedeutung festgelegt, vorhandene einheimische Wörter bilden häufiger neue Wörter in derselben Wortart oder anderen.
Der Gesamtbestand an Lehnwörtern nebst deren Derivaten beträgt nach dieser Grafik (2.3 ii) etwas über 20%. Keine weltbewegende Erkenntnis, if you ask me. |
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