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    englisch-deutsch in Zahlen

    Comment
    Hallo Leos,

    mein Englischlehrer hat immer gesagt, wer einen Text von deutsch nach englisch übersetzt und mehr Wörter braucht als das Original hergibt, macht was falsch.

    Kann man das ungefähr in einen Faktor packen? Bspw. eine gute Übersetzung von deutsch nach englisch ist nie größer als 3/4 des Originals?

    Gruß
    Jo
    Authordaumenformel04 Mar 10, 15:20
    Comment
    I'm afraid I can't follow your teachers logic on this one. The/A translation needs as many words as it needs and not as many as (or less) than were in the original.
    #1Author mykl (442296) 04 Mar 10, 15:34
    Comment
    I cannot agree with this when considering number of words but I can when considering the general size of paragraphs printed with the same size font in both languages. German words are typically longer than their English counterparts.
    #2Author Todd (275243) 04 Mar 10, 15:37
    Comment
    Jetzt, wo Daumenformel es schreibt ...

    Sowas habe ich auch schon gehört. Damals:-) war die Bedeutung, Englisch sei nicht so "geschwätzig" wie Deutsch, deswegen käme man mit weniger Worten aus (Worten, nicht Buchstaben)
    #3AuthorReinhard de (342124) 04 Mar 10, 15:48
    Comment
    In der Regel braucht eine englische Übersetzung mehr Worte, weil Englisch Zusammensetzungen à la "Donaudampfschfffahrts-gesellschaft" nicht kennt. Dafür fällt eine englische Übersetzung meistens kürzer aus als der deutsche Ausgangstext.
    #4AuthorRobuk04 Mar 10, 16:07
    Comment
    Ich schließe mich Robuk an: Ein englischer Text umfaßt meist mehr Worte, aber weniger Zeichen als der deutsche (weil die einzelnen Worte kürzer sind).
    #5Author penguin (236245) 04 Mar 10, 16:09
    Comment
    Ich hab dir mal was hervorgekramt:
    Es geht um den Vergleich einer Bibelstelle im Hinblick auf die Anzahl der Wörter die von den verglichenen Sprachen jeweils gebraucht werden(nachzulesen im Bodmer von 1997)
    Englisch:139
    Isländisch:138
    Deutsch:135
    Französisch:121
    Latein:92

    Jetzt geht es aber weiter, auch die Anzahl und der Anteil Einsilbiger Wörter werden verglichen:
    Englisch:124 (90%)
    Isländisch:100 (73%)
    Deutsch:100 (74%)
    Französisch:78 (64,5%)
    Latein:26 (28%)

    Hierbei liegt Englisch weit vorne, und in modernen Texten wird der Unterschied wahrscheinlich noch größer, da die Bibel in relativ schlichtem Deutsch ohne Technische Begriffe etc geschrieben ist:
    #6Authorhoffe es war interessant04 Mar 10, 17:18
    Comment
    It can also depend on the style or level of difficulty of the text. In a simple text it is more likely that the English will be shorter, but I find I sometimes need a longer English text to convey grammatical structures from German that don't exist in English, e.g. an adjective in German can become a phrase in English. There's not usually much more than 10% difference either way; 3/4 is very exaggerated and is probably based more on hearsay than fact.
    Many texts I translate com out roughly the same length.
    #7AuthorMackie04 Mar 10, 17:44
    Comment
    #6 da die Bibel in relativ schlichtem Deutsch ... geschrieben ist

    Du hast lange keinen Paulusbrief gelesen, nicht? ;-)

    Die sind nicht in "schlichtem Deutsch", sondern in äußerst gebildetem Griechisch geschrieben.

    Nichts für ungut, trotzdem ist Dein Vergleich interessant, vielleicht gerade deswegen, weil es sich bei allen verglichenen Sprachen um Übersetzungen handelt.

    Denn, ehrlich gesagt, ich glaube, da liegt der Hase im Pfeffer. Ich würde mal behaupten, dass 1. die Pauschalbehauptung dieses Englischlehrers schlichtweg Quatsch ist, und 2. dass tendenziell Übersetzungen - unabhängig von der Richtung - eher länger ausfallen als das Original.

    Denn wenn ich einen Text in einer Sprache schreibe, dann schreibe ich ihn flüssig und kompakt in der Denkweise dieser Sprache.
    Um den ganzen Inhalt in einer Übersetzung rüberzubringen, muss ich jedoch umformulieren, eventuell Nebensätze dazubasteln oder ein einziges Wort in zwei oder drei umbauen.


    Übrigens kann diesen Vergleich jeder für sich auch ganz leicht anstellen:
    http://www.bibleserver.com/index.php

    Einfach einen beliebigen Bibeltext auswählen und unter "Vergleichen" die anderen Sprachen anwählen. Wenn man's in Word hineinkopiert, kann man das Programm ja leicht die Wörter zählen lassen.
    Habe das spaßeshalber mal mit Psalm 23 gemacht ("Der Herr ist mein Hirte"), mit folgendem interessanten Ergebnis:

    Hebräisch (Original): 50
    Griechisch (Septuaginta): 104
    Deutsch (Luther): 101
    Deutsch (Gute Nachricht): 114
    Englisch (KJV): 118

    Soviel also zu dem Gerücht, Englisch wäre immer das Kürzeste von allen...
    #8AuthorCalifornia81 (642214) 04 Mar 10, 17:51
    Comment
    Bei aller Liebe, aber ich kann nicht erkennen, dass Paulus "aeusserst gebildetes Griechisch" geschrieben hat. Das Neue Testament besteht aus Gebrauchstexten, primaer in der Form von Briefen. Ich kann nicht erkennen, inwiefern diese Texte sprachlich ueber die Qualitaet der (lateinischen) Texte eines Caesars hinausgehen. Fuer "aeusserst gebildet" wuerde ich deutlich hoehere Massstaebe ansetzen.
    #9AuthorLondoner(GER)04 Mar 10, 18:22
    Comment
    #8 Denn wenn ich einen Text in einer Sprache schreibe, dann schreibe ich ihn flüssig und kompakt in der Denkweise dieser Sprache.
    Um den ganzen Inhalt in einer Übersetzung rüberzubringen, muss ich jedoch umformulieren, eventuell Nebensätze dazubasteln oder ein einziges Wort in zwei oder drei umbauen.


    Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Eine gute Übersetzerin kann das besser und liefert daher tendenziell einen kürzeren Text. (Kürzer als eine schlechte Übersetzerin, nicht notwendigerweise kürzer als das Original.)
    #10Author Mattes (236368) 04 Mar 10, 18:27
    Comment
    Ich denke, man sollte einen Blick auf Begrifflichkeiten wie Flektierender, Analytischer und Synthetischer Sprachbau werfen, bevor wir uns darueber streiten, ob Paulus die nach ihm benannten oder ihm zugeschriebenen Episteln/Briefe tatsaechlich selbst geschrieben hat.
    #11Author Rex (236185) 04 Mar 10, 18:31
    Comment
    #9 Ich bin kein Altphilologe, und Paulus war nicht Homer.
    Aber was Du mit "Gebrauchstexten" in Bezug auf die paulinischen Briefe meinst, verstehe ich nicht ganz, ebensowenig, wie Du diese Texte mit lateinischen Cäsar-Texten vergleichen willst.

    Der Einfachheit halber mal ein paar Verse auf Deutsch hier eingestellt (Röm. 8):
    Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit - ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.

    Im Ernst jetzt, das würdest Du einen sprachlich simplen "Gebrauchstext" nennen - einen Brief von vielen Kapiteln, durchweg in diesem Stil geschrieben?
    (Und komm bitte nicht damit, das würde nur an der Übersetzung liegen...)
    #12AuthorCalifornia81 (642214) 04 Mar 10, 18:35
    Comment
    Ich will Dir nicht in die Parade fahren, California, aber der Text ist immer noch in Deutsch und nicht in Griechisch, soweit ich das beurteilen kann.

    Was Du dort vorliegen hast, ist die x-te deutsche Fassung einer Uebersetzung einer urspruenglich lateinischen oder griechischen Abschrift eines Textes, der im Original nicht mehr existiert, oder etwa nicht? Und Deine deutsche Variante mag mit meiner eigenen deutschen Bibel nicht uebereinstimmen, und sicher auch nicht mit einer King-James Bible.

    Ich halte es daher nicht fuer ein gutes Beispiel um die Frage zu beantworten, ob Paulus die Briefe in "gebildetem Griechisch" geschrieben hat.

    Ich wiederhole daher meinen Vorschlag aus #11
    #13Author Rex (236185) 04 Mar 10, 18:43
    Comment
    #13 Ich sagte ja, "der Einfachheit halber" stelle ich das hier in Deutsch ein. Leider enthält der Bibleserver nicht den griechischen NT-Urtext, sonst könnte ich Euch den hier auch eben noch reinkopieren.

    Dass es "die x-te deutsche Fassung einer Uebersetzung" ist, kann ich allerdings so nicht stehenlassen. Es ist die Lutherübersetzung in der überarbeiteten Fassung von 1984, und Luther selber konnte sehr gut Griechisch, und jede weitere Revision wird selbstverständlich anhand des Originals vorgenommen.

    Und es ist auch nicht eine Übersetzung "einer urspruenglich lateinischen oder griechischen Abschrift eines Textes, der im Original nicht mehr existiert", sondern selbstverständlich existiert das griechische Original noch. Möglicherweise nicht die Originalhandschrift, aber der Originaltext mit Sicherheit.
    Und bei Texten, die als derart wichtig angesehen wurden, war man mit dem Abschreiben doch immer besonders sorgfältig. Jedenfalls sicher nicht weniger sorgfältig als mit dem Abschreiben von Cäsars Texten, falls das der Vergleichspunkt sein soll.
    #14AuthorCalifornia81 (642214) 04 Mar 10, 18:55
    Comment
    Die Frage des Originaltextes wuerde ich hier ausklammern. Die Originalhandschrift ist zwar unbekannt, aber dank der textkritischen Forschung des letzten Jahrhunderts kann man den Originaltext inzwischen ziemlich zuverlaessig rekonstruieren. Die dabei verbleibenden Unsicherheiten hinsichtlich der genauen Formulierung des Originaltextes sind minimal, haben keine praktische inhaltliche Relevanz fuer die christliche Religion und stoeren auch nicht die Beantwortung der Frage nach der sprachlichen Qualitaet der Texte. (Es geht bei diesem Unterschieden im Wesentlichen um Schreibvarianten, ein paar Pronomina, u.U. ausgelassene Halbsaetze, Satzuebergaenge, etc. - insgesamt nichts Bedeutendes, das zu einer anderen Bewertung der sprachlichen Qualiatet fuehren koennte.)

    Warum vergleiche ich die Paulusbriefe mit lateinischen Caesar-Texten? Weil die grammatische Struktur des Lateinischen und Griechischen sehr aehnlich ist, so dass sich ein Vergleich anbietet und nicht irrefuehrend ist, und weil ich vermute, dass es hier mehr Leute im Forum gibt, die Caesar im Original gelesen haben, als etwa Platon.
    Der Vergleich wird dadurch (hoffentlich) verstaendlicher.

    Warum Gebrauchstexte? Weil diese Briefe an Gemeinden geschrieben worden sind, die in einer bestimmten Problemlage waren, und diese Briefe reagieren darauf. Damit habe ich eine Abgrenzung vorgenommen zu Texten, die den Anspruch eines literarischen Werkes haben. Man muss sich dabei auch mal klar machen, dass die zu einem groessen Teil ungebildeten Christen der ersten Gemeinden mit literarischen und intellektuellen Texten auch gar nicht viel haetten anfangen koennen.

    Zu Deinem Zitat aus Roemer 8: Man kann den Text in der Tat auch so uebersetzen, dass er dichter am heutigen Deutsch liegt, dann klingt er durchaus simpel. Ich habe eben noch einmal in eine Urtextausgabe dieser Stelle geguckt - ich konnte keine spezifisch komplexen Strukturen entdecken, die typisch fuer "aeusserst gebildetes Griechisch" (was immer das genau ist) sein koennen.

    Grundsaetzlich: Die einzigen Texte im neuen Testament, die sorgfaeltig, mit einem erkennbaren Beduerfnis nach sprachlicher Praezision und einem trefflichen Ausdruck sowie einer gewissen grammatischen Komplexitaet verfasst worden sind, sind die beiden Texte des lukanischen Doppelwerkes und der Hebraeerbrief - alle drei nicht von Paulus.
    Auch diese Texte sind natuerlich kein Aristoteles, aber "gebildet" wuerde ich sie schon nennen, wenngleich nicht "aeusserst gebildet"; dazu gehoert schon mehr - auch wenn es selbst dann nicht gleich ein Aristoteles sein muesste.

    Damit komme ich zu der von Rex in #11 angesprochenen Frage: ueber die Zuordnung der neutestamentlichen Schriften zu Autoren herrscht in der neutestamentlichen Wissenschaft recht grosse Einigkeit. Genaue grammatische Analysen wurden dabei durchgefuehrt. (Das Ergebnis ist uebrigens, dass nicht alle traditionell Paulus zugeschrieben Briefe von ihm sein koennen.)
    #15AuthorLondoner(GER)04 Mar 10, 19:28
    Comment
    Some of my own recent translations from German to English:

    Product description
    German: 1104 words, 8493 characters including spaces
    English: 1309 words, 8123 characters including spaces

    Press release
    German: 667 words, 4956 chars
    English: 750 words, 4710 chars

    Article
    German: 982 words, 6785 chars
    English: 1059 words, 6030 chars

    So my translations into English have more words, but are generally shorter than the German original.
    #16Author CM2DD (236324) 04 Mar 10, 20:46
    Comment
    THANK YOU, CM2DD, dafür, daß du das zweifelslos belegt hast, was ich schon vor etlichen Einträgen als Englisch-Muttersprachler behauptet habe: Deutch ist "länger" als Englisch....
    #17Author Todd (275243) 05 Mar 10, 00:14
    Comment
    @Todd:
    Laenger stimmt nur in Bezug auf Anzahl der Buchstaben (=Platz auf der Seite). Wenn man die Anzahl der Woerter vergleicht, sind die deutschen Texte kuerzer als die englischen.

    CM2DD hat schon richtig geschrieben: So my translations into English have more words, but are generally shorter than the German original.
    #18Author AGB (236120) 05 Mar 10, 03:14
    Comment
    related discussion: Sind englische Quelltexte kürzer als deutsch...
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    Discussion deleted

    Meine Zahlen aus 15 Dokumenten vom vorletzten Jahr:
    Zeichenzahl D/E: 115 % (Stabw. 5 %)
    Wortzahl D/E: 95 % (Stabw. 7 %)
    #19Author Mattes (236368) 05 Mar 10, 09:55
    Comment
    @AGB: habe ich auch gleich am Anfang gesagt- siehe #2...
    #20Author Todd (275243) 05 Mar 10, 10:08
     
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