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    h nach Vokal

    Comment
    Ich habe gelernt (und es steht in Duden auch so), dass h nach einem Vokal den Vokal ausdehnt. (wie z.B. in "ausdehnt", Bahn, Uhr, usw.)

    Aber ich glaube, dass ich ein paar Male das h doch gehört habe, wenn Leute etwas langsam betonen möchten. Wie z.B. "ge-hen" "se-hen". Macht ihr es auch so?
    Author Nick (US) (735138) 12 Nov 13, 04:59
    Comment
    Das hängt davon ab, ob nach dem 'h' ein Konsonant folgt oder ein Vokal.
    #1Author penguin (236245) 12 Nov 13, 05:08
    Comment
    What I'm questioning is as follows: my understanding is that the "h" is there only orthographically to symbolize what happens phonetically (to lengthen the vowel). The h itself has no sound in these cases.

    So why would one emphasize a word by pronouncing a phantom letter that is normally not there? as in "ge-hen"? why not just pronounce it in it's emphatic form as "ge-en"?
    #2Author Nick (US) (735138) 12 Nov 13, 05:24
    Comment
    My understanding is that there is a difference between the lengthening 'h' in "dehnt" and the 'h' in "gehen" which makes you pronounce "ge-hen" as you do - otherwise, without the 'h', it would be "geen", the 'ee' being one sound. Even if you don't pronounce it as an 'h' it makes you separate the 'e's.
    #3Author penguin (236245) 12 Nov 13, 05:37
    Comment
    Yes, I agree that that could make sense also--maybe the h is orthographically there just to focus on the change in "e" sounds between "ge" and "en".

    But this still doesn't address my question of why is it that I've heard people say "gehen" with an h-sound, when they've pronounced it slowly/with emphasis. Are they just imagining the spelling of the word when they are doing this and therefore pronounce the "h"?
    #4Author Nick (US) (735138) 12 Nov 13, 06:14
    Comment
    ... Why don't you ask them? ...

    I don't think it has anything to do with pronouncing slowly or with emphasis, just with personal preference.
    #5Author penguin (236245) 12 Nov 13, 06:18
    Comment
    "gehen" wird [ge:ən] ausgesprochen; das h ist auch hier Dehnungszeichen.

    Siehe http://www.dwds.de/?qu=gehen

    Die Aussprache [ge:hən] ist ein irrtümlicher Versuch, (über-)korrekt zu sprechen. (Die deutschen Versionen von "My Fair Lady" haben das Ihre zu diesem Irrtum beigetragen mit Sätzen wie [ɪç se:hə re:hə in der ne:hə], mit denen in der Originalversion Eliza Doolittle das dropping the aitches abgewöhnt werden sollte.)
    #6Author MiMo (236780) 12 Nov 13, 06:39
    Comment
    @6: das h ist auch hier Dehnungszeichen.

    Dann müsste die Silbentrennung aber konsequenterweise hinter dem h erfolgen: geh-en. Tut sie aber nicht; die korrekte Trennung ist ge-hen. Dass ein Dehnungszeichen von dem zu dehnenden Vokal abgetrennt wird, kommt sonst nie vor.

    Meiner Ansicht fügt man zwischen zwei Vokalen, die keinen Diphthong bilden, sowieso immer einen schwachen H-Laut ein, egal, ob man ihn schreibt oder nicht: Eier klingt wie Reiher, seien wie seihen, Böen wie Flöhen usw. Wenn man jetzt sehr langsam sprechen und jede einzelne Silbe betonen will, dann erhebt man instinktiv dieses kaum vorhandene H zu einem echten Laut. Selbst dann, wenn es eigentlich überhaupt nicht existiert:
    "Hey! Kannst du noch Eier mitbringen?" - "WAS SOLL ICH MITBRINGEN?" - "EI-HER!"
    Oder beim Singen: "Schlaf in himmlischer Ru-huh ..."

    Davon abgesehen gibt es natürlich massenhaft Wörter, bei denen das H nach einem Vokal ganz offiziell gesprochen werden muss:
    dahin, Zuhause, behände, beherzt, geholt, ...
    #7Author dirk (236321) 12 Nov 13, 08:18
    Comment
    Und dann gibts noch 'h', die etymologisch aus gesprochenen Konsonanten kommen, z. B. sehen - idg. seku-
    In meinem Schwäbisch wird das auch im Infinitiv gesprochen: sehen - säeche, im Hochdeutschen bis heute noch in 'Sicht, Gesicht' zu hören.

    Ich denke, der alte Satz gilt auch hier: Monokausal ist selten was ;-)

    #8Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 08:35
    Comment
    Ich sehe das wie dirk.
    Wenn ich 'gehen' schnell (normal) ausspreche, ist das ein einfaches 'ge:en', aber bei langsamer Aussprache schimmert da immer ein leichter 'h'-Laut durch (aber eben nie auch nur annähernd so starkt wie in 'Gehege') und das gilt gleichermaßen für die anderen aufgeführten Beispiele.
    Das mag eine süddeutsche Spezialität sein, oder auch nicht.
    #9Author wor (335727) 12 Nov 13, 08:41
    Comment
    Die Fälle, in denen das Dehnungs-h artikuliert wird, lassen sich als Relikte einer ursprünglichen Aussprache verstehen. Dieses h war, wie manni schon erwähnt hat, nicht immer stumm. In mhd. sehen ist das e vor dem h kurz und das h wird ausgesprochen. Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert findet eine Dehnung kurzer Vokale in offenen Tonsilben statt, d. h. an der Silbengrenze vor einer mit einfachem Konsonant beginnenden Folgesilbe. Beginnt sie mit einem h, wird dieses stumm, bleibt aber in der Schreibung meist erhalten und wird nun als Dehnungszeichen interpretiert.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungszeichen
    #10Author Cro-Mignon (751134) 12 Nov 13, 09:04
    Comment
    As is written in cro-mignon's link,
    the h in my following words here are NO Dehnungszeichen, nevertheless they need not be spoken but can be spoken:

    gehen, stehen, sehen, ehe, wehe, wehen, mähen, muhen, ruhen, Schuhen, Truhen, jähe, Rehe

    And from these the h is best spoken in ehe, wehe and wehen! (IMO)


    Wilhelm Busch says: "Wehe, wenn ich an das Ende sehe!"
    #11Author ad.joe (236303) 12 Nov 13, 09:17
    Comment
    Nach PONS wird es zumindest in 'ehe' nicht gesprochen: ehe [ˈe:ə]
    - jedenfalls im Standarddeutschen ;-)
    In dem Busch-Zitat gibts für mich kein gesprochenes h.
    #12Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 09:25
    Comment
    Zu #11: As is written in cro-mignon's link,
    the h in my following words here are NO Dehnungszeichen


    Wo liest Du das, ad.joe?
    #13Author Cro-Mignon (751134) 12 Nov 13, 09:28
    Comment
    manni, in Ehekrüppel auch nicht, kein bisschen?

    Naja, Sprache ist natürlich flexibel.


    Cro-Mignon, das lese ich dort ganz brutal, weil diese Beispiele von Nick und mir nicht Erwähnung finden, also ein Dehnungszeichen dort enger definiert wird.
    #14Author ad.joe (236303) 12 Nov 13, 09:28
    Comment
    Verstehe ich Dich richtig? Weil in dem Artikel über Dehnungszeichen nicht alle in der deutschen Sprache vorkommenden Wörter mit einem Dehnungszeichen explizit aufgeführt sind, sondern nur Beispiele, gehören Deiner Meinung nach die nicht aufgelisteten Wörter dieser Kategorie nicht dazu?
    #15Author Cro-Mignon (751134) 12 Nov 13, 09:38
    Comment
    Ja, Cro-Mignon!
    Der Artikel ist so ausführlich, hätte der Autor die Ansicht, dass diese ganze Gruppe dazugehört, hätte er es hingeschrieben, ja hinschreiben müssen!

    Zur Aussprache, das ist natürlich subjektiv:
    Spricht jemand bei "Wehe, wehe, wenn ich an das Ende sehe"
    die h nicht bewusst aus, macht aber eine ordentliche Pause, dann habe ich als Zuhörer das Gefühl und das Recht, ein h zu hören!
    #16Author ad.joe (236303) 12 Nov 13, 09:43
    Comment
    Cro-Mignon, das Recht, ein h zu hören, wo keins ist, fällt in der
    österrei h h ischen Verfassung unter das "Bundesverfassungsgesetz vom 29. November 1988 über den Schutz der persönlichen Frei h eit" ;-))
    #17Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 09:47
    Comment
    Zu #16: Aber Du hast schon gelesen, dass über der entsprechenden Sektion "Beispiele" steht, oder?

    Die deutsche Sprache umfasst viele hunderttausend Wörter; die Zahl der Wörter mit Dehnungszeichen dürfte viele Tausend betragen. Sollen die alle aufgelistet werden?

    #17: Alles klar! ;-)
    #18Author Cro-Mignon (751134) 12 Nov 13, 09:51
    Comment
    das Recht, ein h zu hören, wo keins ist, ...

    Was ist denn überhaupt ein h? Wenn ich Luft durch den Hals und den geöffneten Mund ausströmen lasse, entsteht dieser Laut mehr oder weniger stark ausgeprägt. Insofern klingt ein h immer irgendwie mit, wenn ich irgendeinen langgezogenen Vokal spreche. Am Silbenanfang unterbindet man das, indem man die Luftröhre verschließt und schlagartig öffnet, dann beginnt der Laut mit einem Knack. Lasse ich das aber bleiben, beginnt er mit einem schwachen h. Der eine gibt ein bisschen mehr Druck auf den Luftstrom, der andere ein bisschen weniger. Der eine meint dabei ein h zu hören, der andere nicht. Ich halte es für ziemlich witzlos, darüber zu diskutieren, ob man bei Wörtern wie gehen oder sehen ein schwaches h hören oder sprechen dürfe oder müsse.


    @ad-joe: Es steht doch drin:
    Von seiner Verteilung und seiner genaueren Funktion im Aufbau von Wörtern wird sprachwissenschaftlich und auch didaktisch meist zwischen "Dehnungs-h" im engeren Sinne (auch "silbenschließendes h") auf der einen und "silbenbeginnendem h" (auch "silbentrennendes" oder "silbenverbindendes" h) auf der anderen Seite unterschieden (z. B. seh-nen vs. se-hen). (Vgl. den Artikel Dehnungs-h.) Da es hier aber allein um die Funktion "Dehnungsmarkierung" geht, sind beide "stummen h" zusammengefasst.
    #19Author dirk (236321) 12 Nov 13, 10:12
    Comment
    Ich denke, es hat auch damit zu tun, dass im Süden viele Dialektsprecher die Gewissheit haben, 'Deutsch' zu sprechen. Schließlich sprechen sie ja auch eine hochdeutsche Mundart. "Er spricht Hochdeutsch" wird oft "Er redet nach der Schrift" genannt. Und in der Schrift steht das h.

    - Da steht übrigens auch ein -e- in der Infinitivendung -en, das dann mitgesprochen wird. Das fällt mir z. B. manchmal bei S-Bahn-Durchsagen im Münchner Netz auf: aussteigen [ˈausʃtaign̩] wird zu [ˈausʃtaigən], [ˈausʃtaigen] oder gar zu [ˈausʃtaigɛn].

    #20Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 10:23
    Comment
    Ergänzung zu #6:

    Im Rahmen des Germanistikstudiums habe ich auch an einem Seminar zur deutschen Aussprache teilgenommen, das von einem erfahrenen Rundfunksprecher geleitet wurde.

    Der Dozent legte u.a. besonderen Wert darauf, das Dehnungs-h nicht auszusprechen, also z.B. [ge:ən] zu sagen und nicht gehen [ge:hən].

    Falls jemand meint, das Dehnungs-h in "gehen" sei auszusprechen, wie spricht er dann die Formen "gehn" und "geh" aus?

    #21Author MiMo (236780) 12 Nov 13, 11:10
    Comment
    Das fällt mir z. B. manchmal bei S-Bahn-Durchsagen im Münchner Netz auf: aussteigen [ˈausʃtaign̩] wird zu [ˈausʃtaigən], [ˈausʃtaigen] oder gar zu [ˈausʃtaigɛn]. (#20)

    Is [ˈausʃtaign̩] the standard pronunciation?
    #22Author Stravinsky (637051) 12 Nov 13, 11:13
    Comment
    Nach PONS, ja.
    Ich weiß allerdings nicht, ob sich PONS nach Duden oder Siebs richtet, die halt beide nicht online sind.
    #23Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 11:16
    Comment
    I'm not sure I see the problem here. Orthographically, the letter h has at least three functions in German

    1. to transcribe an unvoiced glottal fricative
    2. to indicate that a preceding vowel should be lengthened
    3. to indicate that adjacent vowels should be pronounced separately (with an optional glottal stop) and not read as a long vowel or diphthong.

    English often uses a hyphen for function 3, French an umlaut (co-occur, Citroën). Rules 2 and 3 are not applied systematically, but are learned word by word and depend at least partially on each word's history. It would be equally logical to spell Beet as Beht, liiert as lihiert. In neither case would one pronounce the h as a consonant.
    #24Author Everytime (425100) 12 Nov 13, 11:23
    Comment
    re #24:
    But Nick's point is that some native German speakers do pronounce the H in words like gehen and Ruhe in contexts such as singing or public speaking, and they seem to think that by so doing, they're pronouncing those words especially clearly and correctly.

    There's a thread in the archive somewhere where I reported that a native-speaker teacher once corrected me in a German class, telling me that that pronunciation (with audible H) was 'more correct.' So for me, it's a relief to hear such a clear contradiction of that mistaken belief from MiMo.

    Cro #10:
    >>Die Fälle, in denen das Dehnungs-h artikuliert wird, lassen sich als Relikte einer ursprünglichen Aussprache verstehen. Dieses h war, wie manni schon erwähnt hat, nicht immer stumm.

    I also appreciate the explanation about etymology and the historic K sound, or historic audible H, in that place in some words. But does that apply to all verbs ending in a vowel + -hen, or only a few?

    And in any case, isn't it right that the H is definitely silent now, even if it wasn't in the 14th century? Or would you two condone using an audible H in that position in standard, non-dialect modern pronunciation?


    dirk #7:
    >>"Hey! Kannst du noch Eier mitbringen?" - "WAS SOLL ICH MITBRINGEN?" - "EI-HER!"

    When we had this discussion the time before, I read the whole section in the Duden volume on pronunciation, and this was the only case they listed as permissible -- in conditions where it's very difficult to hear, so speakers use a category of exaggerated pronunciation that they called something like 'überdeutlich.' IIRC they gave the example of being on an open boat out at sea.

    But what Nick and I were saying, and MiMo was confirming, is that that doesn't apply in any other normal context, right? If you're not on a sailboat, but only reading in church or singing a Christmas carol, you don't have to add an audible H just to be understood. So, essentially, you shouldn't.


    >>Oder beim Singen: "Schlaf in himmlischer Ru-huh ..."

    Yeah, okay, when you sing in the car or the shower, sure -- but surely anyone who has ever sung in a choir knows that that's taboo when singing in public? (-:

    #25Author hm -- us (236141) 12 Nov 13, 18:00
    Comment
    dirk #7:
    >>"Hey! Kannst du noch Eier mitbringen?" - "WAS SOLL ICH MITBRINGEN?" - "EI-HER!"

    Würdet ihr das alle mit h sprechen (bzw. rufen)? Bei mir ist da kein h, sondern ein j - EI-JER. Bei Reiher übrigens auch: "Guck mal, da hinten steht ein Reiher" - "Ein WAS?" - "EIN REI-JER!"

    Persönliches "Problem" oder meine rheinische (Sprach-)Natur?
    #26Author lykke (757175) 12 Nov 13, 18:53
    Comment
    Unterstütze lykke mit einem Allgäuer J :-)
    #27Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 19:09
    Comment
    *edit*

    Yes, #26 seems like a good question, and wouldn't it apply to some of the other words as well? If you had to yell Gehen!, would (or could) it be '... Was? GE-JEN!'?

    But surely that can't apply if the vowel sound itself isn't like ei or eh, that is, ending in a sound like i or j, right? You wouldn't say sahen —> sajen or flohen —> flojen, would you? (Or if some people did, it would be a regional accent.)

    But dirk's assumption that there would always be an H sound, regardless of which vowel precedes it, seems to support manni's point that people are easily tempted to go by the visual spelling and not think about the actual sound.

    Though that's also a different case from Schla-haf in himmlischer Ru-huh, which is an intrusive H -- you wouldn't insert J there.
    #28Author hm -- us (236141) 12 Nov 13, 19:14
    Comment
    Zu #25: Does that apply to all verbs ending in a vowel + -hen, or only a few?

    Meines Wissens gilt das generell. Die Regel besagt, "dass die mhd. kurzen Monophthonge in ursprünglich offener, d. h. in nicht durch Konsonanten abgeschlossener ('gedeckter') Stammsilbe, quantitativ verändert werden zu den entsprechenden langen Monophthongen (z. B. mhd. si-gen > nhd. siegen, aber mhd. sin-gen = nhd. singen)."
    (Hermann Paul: Mittelhochdeutsche Grammatik. 25. Aufl. 2007, S.80)

    "Im Nhd. ist das /h/ innerhalb des Wortes im Silbenanlaut im Allgemeinen verstummt und nur in der Schrift als Dehnungszeichen beibehalten: mhd. sёhen > nhd. se(h)en, mhd. lohe > nhd. Lo(h)e“ (a. a. O., S. 162; meine Hervorhebung).

    Es gibt zwar Phonemkombinationen am Anfang der Folgesilbe, vor denen keine Dehnung stattfindet (besonders m + -er, -el, -en), aber das h zählt nicht dazu. In diesen Fällen bleibt der Stammsilbenvokal kurz, und der Konsonant wird in der Schreibung verdoppelt:

    mhd. himel > nhd. Himmel
    mhd. komen > nhd. kommen

    Wichtig ist bei der oben zitierten Regel der Begriff Stammsilbe: In allen von dirk (in #7) aufgeführten Wörtern mit artikuliertem h am Silbenanfang (dahin, Zuhause, behände, beherzt, geholt) gehört die Silbe davor nicht zum Wortstamm.

    ------------------------------------------------------

    Ich halte mannis Erklärung für die nicht standardmäßige Artikulations des h (in #20) für triftig. Das Phänomen gibt es im Englischen ja auch, unter der Bezeichnung spelling pronunciation:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Spelling_pronunc...
    #29Author Cro-Mignon (751134) 12 Nov 13, 19:45
    Comment
    hm - - us, die Aussprache beim klassischen Gesang unterscheidet sich (nicht nur hier*) von der beim Sprechtheater (nach wikipedia):
    Der Glottisschlag im anlautenden Vokal wird in der Musik teilweise als unschön empfunden, er fällt häufig zugunsten eines aspirierten Tonansatzes weg, was allerdings zu gesangstechnischen Problemen und zu einer Beeinträchtigung der Textverständlichkeit führt.
     
    * auch:
    ə -> ɛ
    immer [r] (Zungenspitzen-R)

    #30Author manni3 (305129) 12 Nov 13, 19:46
    Comment
    Thanks for the further comments. That about the glottal stop is especially helpful, as it confirms what would have been my own feeling, namely, not to make a glottal stop so in-your-face that it detracts from the overall phrasing. (But of course the devil is in the details, and the opposite problem, running words like 'Ä siss dein Roh sentsprungen' together in a mush, is probably a greater danger for English speakers who don't actually speak German.)

    >> ə -> ɛ

    Really, even in suffixes and at the ends of words? 'Wehä, wenn ich an das Endä sehä'?

    Or is that perhaps more in prefixes, or if you need to sustain an unaccented syllable for a long time?
    #31Author hm -- us (236141) 12 Nov 13, 22:28
    Comment
    Hör dir einige Stellen an, z. B. in der Zauberflöte. Das Schwa bei [ˈli:bə] und [ˈʃpra:xə] klingt nach etwas zwischen e und ä.
    Jonas Kaufmann. Der Arme̲ kann von Strafe̲ sagen, seine̲ Sprache̲ ist dahin
    Julie Fuchs: der Liebe̲ Glück
    Erika Köth: O zittre̲ nicht, ... weise̲, ... verlore̲n, ... meine̲ Liebe̲, ...

    Neben der Phonetik noch viel Vergnügen mit der Musik :-)
    #32Author manni3 (305129) 13 Nov 13, 01:26
    Comment
    mein Senf noch zum Singen von "Schlaf in himmlischer Ru-huh ..." aus #7
    Ich habe Jahrelang in einem Chor gesungen und das war das ERSTE und wirklich das ALLERERSTE das der Chorleiter den Leuten abgewöhnt hat und jeder anständige Gesangsleherer wird das auch tun. In den Alten Chorälen und Messen gibt es immer wieder Passagen in denen über sehr viele Töne weg ein Vokal gesungen wird ("Halle-luuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu-ja" und Kyrie Eleeeeeeeeeee-iiiiii-sooooooooon" etc) und wenn da auch nur EINER "Halle-lu-hu-hu-hu-jaaa" gesungen hat wurde SOFORT abgebrochen und neu angefangen.
    #33Author Nefertit (584922) 13 Nov 13, 08:59
     
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