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    Customs and culture

    Gemeinhin unterschätzte Bilungsquellen

    Topic

    Gemeinhin unterschätzte Bilungsquellen

    Comment
    Hallo allerseits,
    in einem anderen Faden ist mir aufgefallen, wie selbstverständlich (nicht nur) ich "Asterix" als Quelle für lateinische Zitate angebe und empfinde - üblicherweise für Cäsar-Zitate, allen voran "Alea iacta est" ;-)

    Nun, ich nehme an, die Zeiten als Comics pauschal als intellektuell minderwertig abgetan werden, sind vorbei - aber ich wollte in diesem Faden mal alle möglichen nicht-klassischen Wege zur Bildung sammeln und würdigen (ich hoffe, ich habe keinen bestehenden Faden übersehen).

    Cäsar-Zitate sind natürlich so ein wenig das Populärwissen der Bildung - soll heißen, der Gesichtsausdruck der Verwandten ist unvergesslich, wenn man bei Trivial Pursuit als Grundschüler die Übersetzung von "alea jacte est" nennen konnte *g*
    Aber auch Jahrzehnte später bin ich regelmäßig überrascht, wie fundiert viele Asterix-Klassiker sind, z.B. die Angst der Gallier vor dem Himmel, der ihnen auf den Kopf fällt (meines aktuellen Wissens die Überbleibsel der Erinnerung an einen Meteoritenschauer, der große Landstriche am Bodensee nahezu entvölkert und unbewohnbar gemacht hat).

    Aber nicht nur Asterix, auch alte (deutsche Übersetzungen von) Disney-Comics: Sein Scherflein beitragen, dem schnöden Mammon huldigen, Kleinod, Obulus, zu welchem Behufe?...fast alles, was ich heute noch ganz gerne hin und wieder in meinen Sprachgebrauch einfließen lasse, um mir einen bildungssprachlichen Anstrich zu verpassen, habe ich aus einem ehemaligen Feindbild des Bildungsbürgertums gelernt ;-)

    OK, vielleicht habe ich den letzten Satz nur hinzugefügt, um mich als subversiven Rebellen zu stilisieren...aber mir scheint, auch dieser Zweck ist bei LEO halbwegs anerkannt.

    Also, will sich noch wer als subversiver Bildungs-Rebell stilisieren, und zugeben, dass er die Antwort auf die entscheidende Abi-Frage in Biologie aus einem Liedtext von Rammstein wusste? Die Antwort auf die Abschlussprüfung in Philosophie von einem Tattoo auf dem Rücken des Vordermannes abgeschrieben hat? Römische Ziffern gelernt hat, um die Rocky-Filme in der richtigen Reihenfolge zu sehen? Den lateinischen Namen für eine Krankheit als Namen einer Heavy-Metal-Combo aus dem Allgäu kennengelernt hat? Eine Weisheit übernommen hat, die ich mal bei LEO rausgehauen hab? Und so weiter...?

    Grüßle Yora
    AuthorYora Unfug (694297) 06 Feb 14, 16:33
    Comment
    Mitsingen bei Laurie Anderson, Smiths, Billy Bragg, Pogues und Anne Clark, um mal nur die Hauptverdächtigen zu nennen, hat mir mehr Englisch beigebracht als der gesamte Schnarchunterricht zusammen...
    Soap Operas wie z.B. East Enders haben dann noch ihr übriges dazu beigetragen. :-)
    #1Author Spinatwachtel (341764) 06 Feb 14, 17:30
    Comment
    Dank regelmäßigem Kreuzworträtsel Lösen konnte ich zur Überraschung meines Deutschlehrers erklären, was Tucholsky in seinem Gedicht Zehn Jahre deutsche Republik mit dem Ausdruck Nurmilauf meint. Finnischer Rekordläufer + mit fünf Buchstaben: N-U-R-M-I

    Zu Asterix gibt es ja mittlerweile einige Literatur, die die Geschichten mit dem historischen Kontext vergleicht. Es ist echt erstaunlich, mit welcher Genauigkeit die Autoren die damalige Welt mitunter abgebildet haben.
    #2Author Pottkieker (871812) 06 Feb 14, 17:33
    Comment
    Meine ersten englischen Sätze habe ich auch nicht für den Englischunterricht gebastelt, sondern für ein Computerspiel. King's Quest (IV nehme ich an) noch vor der Maussteuerung, richtig schön mit Texteingabe (open door, kick cat, talk man, dip eagle feather in essence, eat cake).

    Edit: Die einzige künstlerische Freiheit, die ich aus Asterix kenne, ist das Aussehen der Gallier. Zöpfe für Männer sollen zum Beispiel unüblich bis unbekannt gewesen sein...
    Edit2: Abgesehen von bewussten Anachronismen, wie Zeitangaben der Art Damals, 53 v.Chr....oder den Kartoffeln, die ein Druide bei einem Zaubertrankwettbewerb fritiert (kann sein, dass die Belgier die auch schon kannten - im Comic meine ich).
    #3AuthorYora Unfug (694297) 06 Feb 14, 17:34
    Comment
    Dank frühen Computerbesitzes konnte ich meiner Englischlehrerin das englische Wort für "Schrägstrich" beibringen ;-).
    #4Author JanZ (805098) 06 Feb 14, 17:39
    Comment
    Meine Englischlehrerin strich mir das schöne Wort insightful in einem Aufsatz an, sie meinte, ich hätte es mir ausgedacht bzw. direkt übersetzt. Dabei hatte ich es von einer Aromatherapie-Shampooflasche gelernt. :-)
    #5Author Lady Grey (235863) 06 Feb 14, 17:51
    Comment
    auch alte (...) Disney-Comics
    Ahem... ein erheblicher Teil meines bescheidenen Physik-Wissens geht auf die Reihe "Goofy als..." (z.B. "Galileo Galilei") zurück, über den Buchdruck wurde ich von "Goofy als Johannes Gutenberg" informiert. "Vom Winde verweht" habe ich nie gelesen, dafür aber "Die Ducks vom Winde verweht".
    #6Author igm (387309) 06 Feb 14, 17:52
    Comment
    #6: Stimmt, von Disney-Comics habe ich auch einiges an historischem Wissen, und noch vielmehr (Halb)Wissen über Sagen und Mythologie:
    Das Goldene Vließ, die Äpfel der Hesperiden, der fliegende Holländer, der Vogel Rock, ...
    #7AuthorYora Unfug (694297) 06 Feb 14, 18:02
    Comment
    Immer, wenn virus oberschlau ihren Kollegen etwas neues erklärt hat und die fragen, woher ich das denn weiss, kommt als Antwort "Die Sendung mit der Maus" - jawoll!

    Oder wisst Ihr zum Beispiel, warum Kanaldeckel immer rund sind?
    #8Author virus (343741) 06 Feb 14, 18:03
    Comment
    kommt als Antwort "Die Sendung mit der Maus" - jawoll! - Genau ! ... daher kenn' ich das auch mit den runden Kanaldeckeln ! ... und die sind nicht nur rund, die haben auch abgeschrägte Kanten :
    --------------------------
    \------------------------/
    #9Author no me bré (700807) 06 Feb 14, 18:09
    Comment
    Oder wisst Ihr zum Beispiel, warum Kanaldeckel immer rund sind?

    Und was ist mit den quadratischen mit den Schlitzen/Gitterstäben? Oder sind das keine "Kanaldeckel" (sondern z.B. "Gullideckel")?
    Generell würde ich mal schätzen, dass man da nicht darauf achten muss, wie man sie dreht...aber von der Sendung mit der Maus weiß ich es jedenfalls nicht (mehr?).

    Ansonsten rühme ich mich gerne mit der Ironie, im Betreff "Bildungsquellen" falsch geschrieben zu haben - ja, das war bewusste Ironie, kein schnöder Tippfehler ;-)


    Edit: Nach weitergehender Recherche bin ich in Folge dieses Fadens jetzt viel gebildeter bezüglich der Terminologie Gullideckel/Schachtdeckel/... versus Kanaldeckel/...
    #10AuthorYora Unfug (694297) 06 Feb 14, 18:12
    Comment
    Ich las mit 10, 11 und 12 nebst englischen Comics wie "Archie" (die mir die Welt der Großen und Typen, die 'dates' mit Bettys und Veronicas haben, erst eröffnete) diverse englische Mädchenzeitschriften aus second-hand shops.

    Und obwohl ich in der gesamten 13-jährigen Schulzeit kein einziges Mal das Wort Tampons hörte, las ich mit 11 in einem Leserinnenbrief in der Kummertantenrubrik die Frage "Why can't a tampon get lost inside?"

    Was mich ratlos hinterließ... - ("Was sind Tampons?" - "Get lost?" " 'inside' - waaaas meinen die?"). Konnte dann anhand der Antwort und im Laufe der Zeit mir eine Art AHNUNG zusammenreimen.

    Bevor ich dann 3 Jahre später in medias res gehen durfte. Ganz gebildet durch die Zeitschriften.

    Die Bravo dagegen las ich nicht.

    #11AuthorBraunbärin (757733) 06 Feb 14, 18:20
    Comment
    Als Bildungsquelle kommt so ziemlich alles in Betracht, das sich nicht wehrt. Meine Mutter hat mich beim Bude bauen (Bügeldecke über dem Couchtisch ausbreiten, Fußbänkchen hineinstellen und den Teddy daraufsetzen) mit folgendem, höchst zweifelhaftem Reim unterhalten:
    In einer Bude
    Saß ein Jude.
    Na wie hieß der Jude?
    Itzig hieß der Jude.
    Immerhin konnte ich durch dieses Wissen in der siebten Klasse einer bis dahin sinnlosen Textexegese den entscheidenden Impuls verleihen, weil ich die Hauptfigur richtig als Juden erkannt hatte. Außerdem wusste ich, dass es sich bei Itzig nicht nur um einen jüdischen Namen sondern auch um ein Schimpfwort für Juden handelt/e.
    #12Author urihoch3 (656420) 06 Feb 14, 18:30
    Comment
    Mitsingen sämtlicher in der Stadtbibliothek greifbarer Beatles-MC infolge der Möglichkeit, am selben Ort auch gleich die Lyrics nachzuschlagen (noch gab es kein Internet) und die Eltern um Übersetzung zu löchern - hilft beim Englischlernen, und zwar schon in der Grundschule, wenn der Englischunterricht noch gar nicht eingesetzt hat. C64 hat da auch nicht geschadet, aber der war später.
    #13Author Gart (646339) 06 Feb 14, 18:31
    Comment
    Über Straßennamen habe ich viele "berühmte" Namen zum ersten Mal kennengelernt. In unserer Siedlung waren z.B. die Straßen nach Komponisten bekannt, aber ich nehme an, die bekannten Namen waren schon in der Umgebung vergeben. Also keine Mozartstraße - aber dadurch weiß ich heute noch, was Konradin Kreutzer oder Paul Lincke in ihrem Leben so gemacht haben.

    Und über meine Sammlung von Münzen (vor allem 5- und 10-Mark-Stücke) habe ich mir auch ein gewisses Repertoire an Namen angeeignet (auch wenn da anfänglich Persönlichkeiten dabei waren wie ein gewisser "Artischocken-Hauer"...soll wohl ein ziemlich bekannter Philosoph gewesen sein).
    Und ein gewisses Grundwissen, wann welche Stadt gegründet wurde (bzw. Stadtrecht erhielt), wann die olympischen Spiele in München waren, dass es mal eine Weimarer Republik gab (ich hatte auch ältere Münzen)...
    #14AuthorYora Unfug (694297) 06 Feb 14, 18:44
    Comment
    Yora, der Meteoritenschauer ging nördlich des Chiemsees nieder. Als die Römer 15 v. Chr. über den Brenner zogen, fanden sie ein weitgehend entvölkertes Land vor, nur ein paar fußlahme Kelten waren übrig geblieben.
    #15Author bluesky (236159) 06 Feb 14, 19:02
    Comment
    Der Begriff Chiemgau-Einschlag oder Chiemgau-Impakt bezeichnet eine laut Bayerischem Landesamt für Umwelt widerlegte Hypothese.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag
    #16Author manni3 (305129) 06 Feb 14, 19:22
    Comment
    Edit; war unangebracht

    #17Author Irene (236484) 06 Feb 14, 19:31
    Comment
    I've told before, I think, how much more Spanish I picked up from telenovelas than from my high school Spanish classes, where the first teacher had such a bad American accent, and with the second one we spent an entire year reading Don Quixote a chapter at a time. So my vocabulary for betrayal, abandonment, passion, despair, etc. is larger than for anything practical. (-:

    A friend who worked in development in Latin America used to tell of how a toddler used to say 'Suéltame' ('Let go of me!') at the drop of a hat, because women in telenovelas were always being grabbed by men and that was one of the first phrases she picked up from TV.

    Apart from that, I learn practically everything I know about pop culture from crosswords. If a rapper has a short name, I may have heard of him; if not, not. The same goes for Ott, Orr, Els, ELO (the band), Yma (Sumac), Enya, Abba Eban, Ehud (Barak) ... (-;

    I'm still scratching my head over the insightful shampoo.
    #18Author hm -- us (236141) 06 Feb 14, 20:32
    Comment
    Frühling lässt sein blaues Band ...

    Das Gedicht kenn ich nur auswendig, weil ein Shampoo-Hersteller Gedichte auf seinen Flaschen aufgedruckt hatte. (Schon ein paar Jahre her).
    Schöne Idee, eigentlich. Die Marke gibt's heute leider nicht mehr.
    #19Author bibo (268371) 06 Feb 14, 22:00
    Comment
    Da bisher noch keiner "LEO bildet" geschrieben hat, gehe ich wohl recht in der Annahme, dass LEO im Sinne der Anfrage n̲i̲c̲h̲t̲  als "gemeinhin unterschätzte Bildungsquelle" gilt ;-))
    #20Author manni3 (305129) 06 Feb 14, 22:12
    Comment
    Die U-Bahn-Lyrik - also in U-Bahnen und seltener Straßenbahnen regelmäßig aushängende und von Zeit zu Zeit ausgetauschte Gedichte. Ich habe das z. B. in London, Stuttgart und Prag gesehen. Oft sind wirklich tolle Sachen darunter, auch mancher Klassiker, und wenn man pendelt, dann prägen sich die Gedichte mit der Zeit ein...

    Zum Beispiel hier: https://www.ssb-ag.de/Archiv-502-0.html?ID=214
    #21Author Gart (646339) 07 Feb 14, 08:21
    Comment
    Da ich auch schon immer wissen wollte, was meine musikalischen Helden so von sich gaben, hatte ich auch einen sehr großen Wortschatz im Vergleich zu meinen Mitschülern. Dazu muss man sagen: Ich war auf einem neusprachlichen Gymnasium und habe erst in der 9. Klasse mit Englisch begonnen.
    Außerdem war meine Deutschlehrerin in der 6. Klasse sehr beeindruckt, dass ich von Ephraim Kishon als einem meiner Lieblingsautoren sprach. Meine Mutter hatte viele Bücher von ihm zuhause. Heutzutage muss ich allerdings zugeben, dass ich damals viel zu jung war, um die bitterbösen Zwischentöne seiner Kurzgeschichten zu verstehen. Ich fand viele Geschichten einfach nur lustig.
    #22Author rufus (de) (398798) 07 Feb 14, 08:35
    Comment
    "Meteoritenschauer und dadurch entvölkertes Land"? *kopfschüttel* Das gehört in dieselbe Kiste wie die 300 erfundenen Jahre im Frühmittelalter. Und selbst wenn es einen Meteoritenschauer am Chiemsee gegeben hätte, hätten das die Kelten in der Bretagne kaum zum Kopfeinziehen gebracht. Ob Süddeutschland wirklich entvölkert war, ist nicht geklärt. Es gibt nur eine Fundarmut, die aber auch andere Gründe haben kann als die Entvölkerung (z.B. Völkerverschiebungen, die historisch auch bekannt sind, und daraus resultierend keine festen Siedlungen und keine großen Friedhöfe - auch während der Völkerwanderungszeit geht der Fundniederschlag deutlich zurück).

    LEO ist eine absolut unterschätzte Bildungquelle. Da hat manni absolut recht.

    Über die Geographie Deutschlands habe ich mehr durch Nachschlagen von KFZ-Kennzeichen gefolgt von Atlas- und Lexikonstudium gelernt als im Erdkundeunterricht.
    #23Author Selima (107) 07 Feb 14, 08:40
    Comment
    Zur Geographie Deutschlands kann ich noch das Brettspiel "Deutschlandreise" beitragen, das irgendwann in den späten 1970er oder vielleicht auch erst in den 1980er Jahren in unsere Familie kam und mir so einige deutsche Städte mit ihren Hauptsehenswürdigkeiten und ihre Lage in Deutschland nähergebracht hat.

    Und dass LEO bildet, ist eh klar ;o)
    #24Author Dragon (238202) 07 Feb 14, 08:49
    Comment
    ...bei mir im Dorf gab es einen Trödler, der hatte unter anderem auch eine Unmenge Sammelbildchen zum Einkleben. Ganz besonders erinnere ich mich an solche mit Urzeit-Tieren. Die Bildchen kosteten ein paar Pfennige pro Päckchen, da waren immer 3 Stück drin, und über einige Wochen habe ich seine Bestände leergekauft. Mein Album war dann voll mit Bildern von Tieren aus dem Jura, Trias, Devon, ich wusste (mit 11), was Trilobiten und Ceratiten sind, kannte Ichtyosaurus und Schachtelhalme, Dinotherium und Triceratops. Und begann, in der nahem Kiesgrube, selber nach Urzeittieren (Fossilien) zu suchen...was ich sogar heute noch mache..
    Edith flüstert mir ins Ohr, dass das Spiel "Deutschlandreise" auch in meinem Kinderzimmer gespielt wurde,,,
    #25Author sleipnir (249147) 07 Feb 14, 08:50
    Comment
    Bei langen Autofahrten beschäftigte uns unsere Mutter immer mit Hauptstädte raten. DAs hat auch immens geholfen. Und - nicht zu vergessen - Stadt/Land/Fluß ... ständig auf der Suche nach ausgefalleneren Alternativen.
    #26Author Selima (107) 07 Feb 14, 08:51
    Comment
    Mit 8 oder 9 fing ich an, Karl May zu lesen. Aus seinen Büchern habe ich von einzelnen türkischen Vokabeln bis hin zum österreichischen Kaiser von Mexiko allerhand gelernt.

    Hauptstädte raten und Stadt, Land, Fluss wurden bei uns auch gern gespielt, oder es wurde geschaut, wer innerhalb einer vorgegebenen Zeit die meisten Städte mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben aufschreiben konnte. Was man nicht kannte, musste dann natürlich nachgeschlagen werden, nicht, dass die Mitspieler einen mit erfundenen Namen übers Ohr hauen ;o)
    #27Author Dragon (238202) 07 Feb 14, 09:00
    Comment
    sleipnir, so ähnlich ging es mir mit den Sammelbildchen zum Hans-Hass-Buch der Esso-Tankstellen (und mein Vater durfte während der Zeit nur bei Esso tanken!) - wann war das, Ende der 60er, Anfang 70er?

    Ich wusste alles über die Unterwasserwelt, und ca. 20 Jahre später konnte ich mir den Traum erfüllen, endlich "richtig" tauchen zu lernen und diese Welt selbst zu erkunden.

    Und überhaupt: Wer mit offenen Augen/Ohren durch die Welt geht, lernt doch überall etwas! Und wenn es das Lesenlernen von Geschäftsschildern und Werbeplakaten ist, wie in einem anderen Faden diskutiert... ;o)
    #28Author virus (343741) 07 Feb 14, 09:03
    Comment
    Ich hatte auch ein Hans Hass-Buch mit Bildern zum Einkleben - allerdings späte 70er. Kofferfisch, Clownsfisch...

    Smash Hits war Mitte der 80er meine englische Bildungsquelle.
    #29Author eastworld (238866) 07 Feb 14, 09:17
    Comment
    Dragon fing ich an, Karl May zu lesen. Aus seinen Büchern habe ich von einzelnen türkischen Vokabeln bis hin zum österreichischen Kaiser von Mexiko allerhand gelernt.

    Das ging mir auch so.

    Unser Geo-Lehrer fand außerdem auch noch die Landschaftsbeschreibungen (die K. M. irgendwo abgeschrieben hatte, wie ich erst später erfuhr) sehr wertvoll, weshalb er uns Karl May als "gute Literatur" empfahl. Wir haben ihm aber nicht verraten, dass wir genau diese langweiligen Traktate, leicht erkennbar an den auffällig langen Absätzen, beim Lesen übersprangen ;-)
    *Wennichmichnichtirrehihihi*

    #30Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 09:37
    Comment
    Radio hören bildet auch ungemein. Wenn man den richtigen Sender erwischt.

    Ob man sich hinsetzt und versucht Liedtexte mitzuschreiben und zu übersetzen, oder ob über Jahrestage mehr oder weniger großer Ereignisse oder Personen gesprochen wird. Selbst wenn die Kiste nur im Hintergrund läuft, bleibt doch einiges hängen.

    #24 Ich hatte zuerst die "Europareise", dann die "Weltreise".
    #31Author Blaukraut (920264) 07 Feb 14, 09:39
    Comment
    .. ja diese Sammelbildchen; wenn das Album gut gemacht war, so mit Landschaften und viel Begleitwissen, war das sehr lehrreich; das war wohl schon in den 70ern.
    Ich habe sogar noch solche Alben von meiner Mutter aus den 30er oder 40er Jahren (!) über deutsche Kolonien, Länder der Welt (die es heute gar nicht mehr gibt) oder "Berühmte Deutsche", das sind richtige kleine Schätze.
    Und Karl May war auch immer mein Begleiter, seine Reiselust hat abgefärbt :--)
    Wir haben Stadt-Land-Fluss immer etwas abgewandelt, Automarken oder Personen hinzugefügt, und was mich auch immer fasziniert hat (und heute noch tut) sind Landkarten, mit denen man per digitus in andere Länder reisen kann.
    #32Author sleipnir (249147) 07 Feb 14, 09:42
    Comment
    Aushilfsjobs und ehrenamtliche Tätigkeiten ermöglichen Einblicke in Arbeits- und Lebenswelten, zu denen es sonst keinen Zugang gibt. Selbst ein Job in einer Pommesbude macht nicht dümmer. So habe ich dort gelernt, wie eine Zapfanlage funktioniert, wie sie gewartet wird und wie sich kleinere Schäden beheben lassen. Das war auf Partys oft eine nachgefragte Qualifikation.
    #33Author urihoch3 (656420) 07 Feb 14, 09:48
    Comment
    Richtig vertraut mit der französischen Sprache wurde ich erst, als ich ein paar dieser "Ein-Mann-Abenteuer-Bücher" auf Frz. gekauft und durchgespielt hatte. (Die, wo man je nach Verlauf der Handlung und der vom Helden, d.h. einem selbst, getroffenen Entscheidung in einem anderen Abschnitt weiterlesen und Kämpfe mit Monstern usw. auswürfeln musste. - Ja, liebe junge Leser, das war, bevor es Computerspiele gab...).

    Zwar sind mir im echten Leben eher wenig Situationen begegnet, wo mir Sätze wie: "Du hast die Besatzug des feindlichen Raumschiffs erfolgreich ausgeschaltet und darfst Dir 10 Energiepunkte notieren." in fehlerfreiem Französisch nützlich gewesen wären, aber immerhin war ich motiviert, mich mit der Sprache überhaupt zu befassen, und es ist doch nebenher einiges an Grammatik und Vokabular hängen geblieben.
    #34AuthorGaleazzo (259943) 07 Feb 14, 09:55
    Comment
    uri, stimmt, ich kann Eismaschinen bedienen (also solche, in denen das Speiseeis gemacht wird). Allerdings ist mir das in meinem heutigen Beruf nicht wirklich nützlich - abgesehen davon, dass ich noch in jeglicher Arbeitsgruppe diejenige mit dem grössten Hang zur Technik bin (Computerproblem? virus fragen! Schraube geht nicht auf? virus fragen...). :o)

    Galeazzo, in unserer Familie wärst Du mit solchen Sätzen der Held schlechthin! ;o)
    #35Author virus (343741) 07 Feb 14, 10:01
    Comment
    :-)
    #36AuthorGaleazzo (259943) 07 Feb 14, 10:03
    Comment
    Die Studienunterlagen meiner Eltern haben mich frühzeitig mit Landkarten aller Art vertraut gemacht. Als wir in der fünften Klasse beigebracht bekommen sollten, Stadtpläne zu lesen, gab's dann für mich nichts Neues mehr - meine erste Karte von Spanien und Frankreich (mit einem dicken Strich für die Pyrenäen und "Andorra" quer darübergeschrieben) habe ich mit sieben gezeichnet, und meine Großmutter hat eine Deutschlandkarte in Ehren gehalten, die ich als Dreijähriger gemalt habe, mit dem Verlauf des Rheins und immerhin so genau, dass es keine weitere Erklärung brauchte, um zu erkennen, was es darstellen sollte.

    @uri: Aushilfsjobs - und Schulpraktika! Aus meinem Praktikum habe ich zum Beispiel den "Vorführschein für Audiovisuelle Medien" mitgenommen, den brauchten Lehrer bei uns damals, um im Stadtarchiv Schulfilme auf 16mm ausleihen zu dürfen. Selbst in der Post-Magnetband-Ära ein nützliches Wissen, denn ich habe von meinem Großvater, der ein begeisterter Super8-Filmer war, die Filme und den Projektor geerbt.
    #37Author Pottkieker (871812) 07 Feb 14, 10:08
    Comment
    Noch zu Karl May:
    Leider stand die Aussprache der Wörter nicht dabei. So kam es, dass Old Fi-re-hand und Old Su-re-hand über die Prá-i-ri-eh ritten ;-)
    #38Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 10:20
    Comment
    eastworld, hab grade mal geschaut, das war 1972, und das Buch hiess "Vorstoss in die Tiefe"...
    #39Author virus (343741) 07 Feb 14, 10:39
    Comment
    Danke virus! Ah memories... ein tolles Buch, ich hoffe, das liegt noch in meinem Elternhaus irgendwo auf dem Dachboden...
    #40Author eastworld (238866) 07 Feb 14, 11:09
    Comment
    Eine meiner Lieblingsbuchreihen war übrigens die "Caius"-Reihe, aus der ich sehr viel über das alte Rom gelernt und mir zeitweise sogar gewünscht habe, selber im alten Rom zu leben. Kennt die Bücher hier noch jemand?
    #41Author JanZ (805098) 07 Feb 14, 11:20
    Comment
    Na klar. Mich haben die aber nie so gereizt, weil es da hauptsächlich um kleine Jungen ging, oder? Außerdem rochen die nach "Kinder, lest, dann macht auch Latein mehr Spaß!", und da ging bei mir schon mal eine Klappe zu.
    #42Author Lady Grey (235863) 07 Feb 14, 11:25
    Comment
    Mir hat Latein deswegen jedenfalls nicht mehr Spaß gemacht, allerdings war meine Rom-Phase auch viel früher ;-).
    #43Author JanZ (805098) 07 Feb 14, 11:32
    Comment
    Kennt von euch jemand das Mosaik? Da habe ich sehr viel von meinem Geschichtswissen über die alten Römer, Griechen und Ägypter her - weil die Abrafaxe praktischerweise unserem Schulunterricht immer eine Reise voraus waren.
    #44Author Hugolinchen (464632) 07 Feb 14, 11:32
    Comment
    Nicht dass dein Lehrer die als Inspiration genutzt hat ;-).
    #45Author JanZ (805098) 07 Feb 14, 11:40
    Comment
    Ich gehöre auch zur Fraktion der von Karl May Gebildeten. Die Ausgaben, die ich damals hatte (von den Brüdern übernommen), hatten auf der Rückseite immer eine grob stilisierte Landkarte mit der jeweiligen Reiseroute; ich glaube dadurch ist auch einiges bei mir hängen geblieben. Und ich war tatsächlich stolz auf mich, als ich auf Reisen das erste Mal den Ruf des Muezzins vernahm und den Anfang mitsprechen konnte :-)

    Meine Reiselust hätte ich vermutlich auch ohne den Herrn May, aber die Wahl der Ziele ist, denke ich, schon durch ihn beeinflußt worden.

    Übrigens, manni3, in einem Fall zumindest hat der gute Mann die Aussprache doch mitgeliefert. Erinnerst Du Dich an "Mesch'schurs" (oder so ähnlich) als AE-Aussprache von "Messieurs"?

    Was ich immer zu übergehen versuchte, waren nicht die Landschaftsbeschreibungen, sondern das nervige Gefrömmel.
    #46Author C3PO (877869) 07 Feb 14, 11:53
    Comment
    Ein Nachtrag zur Maus: Die Lufthansa hat zumindest vor ein paar Jahren (wie es aktuell ist, weiß ich nicht) bei der Ausbildung von Call-Center-Mitarbeitern die Sachgeschichte gezeigt, in der der Weg des Gepäcks vom Check-in-Schalter in den Bauch des Flugzeugs erklärt wurde.

    Und: Bill Cosby hat mal wunderbar erklärt, wie eine Mikrowelle funktioniert. Leider ist die Erklärung nicht so gut geeignet, beim Weitergeben einen schlauen Eindruck zu hinterlassen, da man zwischendurch pantomimisch Joggen und Schwitzen muss ...
    #47Author kikært (236250) 07 Feb 14, 11:56
    Comment
    #46 das nervige Gefrömmel - Winnetou III ;-))

    Habe** erst später dann erfahren, dass er in der Antwort auf Leserbriefe behauptete, Winnetou auf dessen Wunsch hin noch getauft zu haben, das aber mit Rücksicht auf Andersgläubige im Buch nicht erwähnt habe *Wennichmichnichtirrehihihi*

    ** Verb ohne Subjekt "ich" - auch von Karl May ;-)
    #48Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 12:01
    Comment
    Ergänzung: das schwule Gefrömmel in Winnetou III. *grins*

    A propos Kishon, als in der Schule Textsorten wie die Satire durchgenommen wurden, habe ich auf eine Schularbeit ein Sehr Gut bekommen, deren Inhalt ich leider bei Kishon geklaut hatte. Ich war eh gut in Deutsch, aber das war mir eigentlich peinlich. Der Lehrer hat's nicht gemerkt.
    #49Author tigger (236106) 07 Feb 14, 12:10
    Comment
    @48: hm, gab es da verschiedene Versionen? Ich glaube mich dunkel zu erinnern, daß die letzten Worte des edlen Apachenhäuptlings in etwa so lauteten:

    "Mein Bruder möge nicht bekümmert sein, Winnetou stirbt als Christ".

    Verb ohne Subjekt "ich" - da muß ich mich auch schuldig bekennen. Hätte aber nicht gewußt, daß ich das daher habe :-)

    Edit @49: Damals war ich noch viiieeel zu jung und naiv, als daß ich das hätte erkennen können :-)
    #50Author C3PO (877869) 07 Feb 14, 12:14
    Comment
    Ja schon, aber die Taufe wurde nicht explizit erwähnt. Und darüber waren einige treue Leserinnen und Leser besorgt!!
    #51Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 12:18
    Comment
    Ich habe beim Skatspielen das große Einmaleins gelernt. Oder besser gesagt, methodisch Kopfrechnen. Am Anfang noch auswendig gewusst, was 12*24 ist (das doppelte von 12*12 - Quadratzahlen mussten wir ja schon in der Schule auswendig lernen), aber dannn immer mehr dazu übergegangen, die Rechnungen zu zerlegen: Wenn man dann mal so eine exotische Punktzahl wie 18*24 braucht, muss man sich nur an 12*24 erinnern, und die Hälfte dazuzählen. Oder gleich an die 12*12 erinnern, und verdreifachen.

    Und ja, Stadt-Land-Fluss. Ich weiß zwar nicht ob das schon als "Bildung" zählt, aber diesem Spiel verdanke ich, dass ich mehr als nur eine Stadt mit 'Q' kenne ;-)
    Was beim Spielen natürlich oft nicht verhindern konnte, dass die Spieler mit den "Klassikern" Quebec und Quito 10 Punkte bekommen haben, und die fleißig recherchierenden Spieler ihre "Quedlinburg"-Punkte teilen mussten.
    #52AuthorYora Unfug (694297) 07 Feb 14, 12:19
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    Schon, aber DKT/Monopoly, Europareise, Weltreise und Stadt/Land/Fluss sind ja Bildungsspiele, um Kindern was beizubringen. Dass sie Spaß machen, ist eher Zufall.
    (Die genauen Kreditregeln von DKT sind etwa so kompliziert, dass wir sie nie so gespielt haben.)
    #53Author tigger (236106) 07 Feb 14, 12:24
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    Das stimmt natürlich (auch wenn ich es bei Monopoly nicht so explizit finde - wenn überhaupt). Und die Sendung mit der Maus ist ja auch als Informations- und Lernsendung gedacht.

    Sind also bestenfalls in dem Sinne "unterschätzte" Bildungsquellen, dass man als subversiver Bildungsrebell nie erwartet hätte, dass man sich so einfach etwas beibringen lässt ;-)

    Edit: DKT - sagt mir gerade nichts...Habs mittlerweile ergoogelt, aber das Spiel kenne ich nichtmal dem Namen nach.
    #54AuthorYora Unfug (694297) 07 Feb 14, 12:28
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    Ich hab beim Stammtisch von Deutschkursen öfter Meiern, Mäxchen, Mäx(le), Lügenmax(-mäxchen), Schummelmax, Schwindelmäx, Mexican, Mexico, Meterpeter, Mäxchen Meier, Lügen, Lügenpaschen, Riegen, Einundzwanzig gespielt, um das Zahlenlesen wie "54=vierundfünfzig" zu üben.
    #55Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 12:30
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    DKT = "Das kaufmännische Talent".
    Genau gleich wie Monopoly, aber mit österreichischen Städten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/DKT_%E2%80%93_Da...

    A propos, ich habe gerade gelernt, dass Monopoly in der NS-Zeit verboten war! Sachen gibt's.
    #56Author tigger (236106) 07 Feb 14, 12:39
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    Angeblich war Monopoly auch in der DDR verboten. Stimmt das tatsächlich?
    #57Author Leseratz (238114) 07 Feb 14, 13:13
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    Könnte gut sein, Immobilienspekulation ist auch am anderen Ende der Wurst böse.
    #58Author tigger (236106) 07 Feb 14, 13:22
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    Quartettspiele
    Ich hatte ein Schmetterlingsquartett und kann bis heute fast alle die bunten Flattertiere benennen. Unnützes Wissen hoch 4, aber zum Angeben bestens geeignet.
    #59AuthorEifelblume (341002) 07 Feb 14, 13:27
    Comment
    'Triviale Verfolgung' mit Beteiligung meines Sohnes: Update von postbeatles'schen In-Bands ;-)
    #60Author manni3 (305129) 07 Feb 14, 13:35
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    Ich habe ab der dritten Klasse Briefmarken gesammelt. Zum Glück hatte ich eine Lieblingstante, die in ihrer Firma Briefumschläge aus aller Welt für mich abzweigen konnte und die mir irgendwann meinen ersten Briefmarkenkatalog schenkte. Das brachte mich dazu,
    - die betreffenden Länder im Atlas nachzuschlagen,
    - mir ihre Währungen einzuprägen,
    - die verwendeten Schriften (Griechisch, Kyrillisch) mit Hilfe des Lexikons zu lernen,
    - allerhand Juwelen unnützen Wissens im Hirn anzusammeln, wie z. B. dass es in Albanien einst einen König namens Achmed Zogu gab oder dass Konrad Adenauer 1876 geboren wurde (die Sondermarke zum Hundertsten stand im Katalog unter 1976).

    Und ja, Asterix und Karl May haben auch in meinem Wissenschatz die beschriebenen Spuren hinterlassen.
    #61Author erasmus (723849) 07 Feb 14, 15:55
    Comment
    Hollandischunterricht durch das Studium von Lebensmittelverpackungen (Sinasappelsaap, een gehopte Teelepel z.B.) oder Produktbeschreibungen. Mein neuester Fund: Warmwatersack.
    Irgendwann lerne ich diese tolle Sprache auch noch einmal richtig!
    #62Author Spinatwachtel (341764) 07 Feb 14, 16:12
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    Briefmarken sammeln hat auch bei mir ungemein zur Allgemeinbidlung beigetragen (exotische Länder, Lebensdaten berühmter Persönlichkeiten, historische Ereignisse...), Kreuzworträtsellösen auch. Und die Sammelbilder (Tiere, Weltgeschichte...) im Primo-Klopapier.

    Mein gesamtes (Halb-)wissen über das amerikanische Bildungssystem und amerikanische Alltagskultur stammt hingegen aus Buffy the Vampire Slayer.
    #63Author RE1 (236905) 07 Feb 14, 16:41
    Comment
    Eugen Roth hat mir erspart das Nibelungenlied zu lernen :-)
    #64Author sunnyserpent (554652) 07 Feb 14, 16:51
    Comment
    Alte Gemälde sind für mich ein Quell der Bildung. Gerne schaue ich mir Bilder an, die Essbares zeigen. Oft genug finde ich auf ihnen Obst und Gemüse, das ich nicht kenne. So sind auf vielen Abbildungen aus der Renaissance Zitronatzitronen zu sehen, die ich bis vor kurzem noch nie in natura gesehen habe. Im Barock hingegen kommen Birnen in Mode, die als solche aber - zumindest für mich - nicht zu erkennen waren. Als ich mich deshalb mit Birnen beschäftigt habe, war ich höchst erstaunt, dass es so viele Sorten gibt.

    Vor allem hat Pieter Bruegel der Ältere durch die Gemälde, die Alltagsszenen abbilden, einen wahren Schatz an Gewohnheiten seiner Zeit bewahrt. Niemand muss die Bilder mögen, aber ihre Erzählkunst zu unterschätzen, zeugt von Banausentum.

    Eines meiner Lieblingsbilder von Pieter Bruegel zeigt Kinderspiele:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons...
    Einige sind vergessen, andere existieren bis heute.

    @Spinatwachtel: „Javaanse Jongens“ gehören sicher auch in diese Reihe.
    #65Author urihoch3 (656420) 07 Feb 14, 17:01
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    Das schönste niederländische Wort fehlt aber sicher, weil man es für gewöhnlich nicht schreibt: flappetapper. Na?
    #66Author tigger (236106) 07 Feb 14, 18:16
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    Ui, das kenne weder ich noch uitmuntend.de noch mein Slang-Wörterbuch *grübel*.
    #67Author JanZ (805098) 07 Feb 14, 18:26
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    Ich weiß nicht, um was die anderen in Sachen Niederländisch wetten. Mein Favorit hinsichtlich goldigem Ausdrucks im Niederländerischen lautet:
    Eekhoortjesbrood

    Eichhörnchenbrot – der Steinpilz

    Quelle: Das stand in der zweiten Lektion meines Buchs „Niederländisch für Deutsche“.
    #68Author urihoch3 (656420) 07 Feb 14, 19:24
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    Terry Pratchett und die Simpsons bieten sehr viele schöne Anspielungen auf historische Ereignisse, Kultur u.ä., aus denen man (trotz aller Übertreibungen und Änderungen) einiges lernen kann.

    Das einzige finnische Wort, das ich kenne, stammt von einer Verpackung: pölypussi = Staubsaugerbeutel.
    In einem der "Tina und Tini"-Bücher (erschienen unter dem Namen Enid Blyton, aber geschrieben von Tina Caspari) kamen ein paar spanische Sätze vor: "Estoy cansado" (Ich bin müde), "Tengo hambre" (Ich habe Hunger), "Quiero un regalito para una amiga" (Ich suche ein Geschenk für eine Freundin)... Das waren die ersten spanischen Sätze, die ich je gelernt habe (Rechtschreibfehler sind allerdings nicht ausgeschlossen).
    Das Wort "ubiquitär" habe ich das erste Mal in der Übersetzung eines Agatha-Christie-Krimis gelesen.
    #69Author imaginary woman (398289) 07 Feb 14, 22:13
    Comment
    Das Wort "ubiquitär" habe ich das erste Mal in der Übersetzung eines Agatha-Christie-Krimis gelesen.

    Klingt nach einer schlechten Übersetzung! Wann sagt man denn im Deutschen schon "ubiquitär", während ubiquitous im Englischen an allen Ecken und Enden vorkommt. (See what I did there?)
    #70Author Lady Grey (235863) 07 Feb 14, 22:22
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    @ Lady Grey: Jemand berichtete, dass er das Wort in einem Kreuzworträtsel gelesen habe. Es sollte tatsächlich etwas "merkwürdig" klingen. Das Buch ist "Der letzte Joker" (The Seven Dials Mystery). :)
    #71Author imaginary woman (398289) 07 Feb 14, 22:29
    Comment
    Na dann ist's ja gut! :-D
    #72Author Lady Grey (235863) 07 Feb 14, 22:34
    Comment
    A propos Verpackungen, ich habe gerade gelernt, wie Fliesen auf Tschechisch heißen: kachličky.

    Und auf Serbisch heißt die Fliese pločica, ploča heißt allgemein Platte. Daraus schließe ich, woher unser Dialektwort Plotschn für ein großes (Pflanzen)Blatt kommt! (Noch naheliegender ist das slowenische ploščo...)
    #73Author tigger (236106) 08 Feb 14, 12:08
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    Karl May half mir seinerzeit (Anfang Gymnasium) mit bestimmten Eigenschaften des Phosphor und von Perry Rhodan kannte ich nicht nur das Wort für das "Gegenteil von Beschleunigung" (Verzögerung), sondern auch noch die Einheit, in der beides angegeben wird (Meter pro Sekundenquadrat).
    Durchs Abi geholfen haben mir jedoch die Initialen eines Freundes, anhand derer ich die vermaledeite Fumar- von der Maleinsäure unterscheiden konnte

    Und die Shogun-TV-Reihe aus den ... 80ern (?) hilft mir heute noch im sprachlich japanisch angehauchten Kampfsport. (Hach, ja, Richard Chamberlain ... ;-))

    Man sieht: Auch weniger hochwertige Geistes-Kost kann ungemein nützlich sein.
    #74Author ted (236428) 08 Feb 14, 16:14
    Comment
    I wonder whether people who have stated that they learned so much from Disney cartoons are perhaps also thinking of the old Warner Brothers Looney Tune cartoons (Bugs Bunny, Daffy Duck, Porky Pig, Elmer Fudd, Wile E. Coyote etc.). They spring to mind as being much more "educational" (Walkürenritt? easy to remember "Kill the wabbit!") than offerings by Disney.
    #75Author Amy-MiMi (236989) 08 Feb 14, 16:39
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    hat jemand schon Taxifahrer erwähnt?
    #76Authornoli (489500) 08 Feb 14, 16:57
    Comment
    Welche, die mit den Volksweisheiten oder die promovierten Geisteswissenschaftler? *wegduck*
    #77Author tigger (236106) 08 Feb 14, 17:40
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    erstere betrachte ich - mehr oder weniger - als rollende Stammtischler... (allgemein zugänglich)
    #78Authornoli (489500) 08 Feb 14, 18:46
    Comment
    "Taxifahrer"; Noli puzzled me for a moment, I thought that referred to the film. ;-)

    We soon learned that "overstappen" meant we would have change trams in Amsterdam; it doesn't mean stop over...
    #79Authormikefm (760309) 08 Feb 14, 18:56
    Comment
    @noli –Taxifahrer

    In Cairns (Australien) hat mir ein Taxifahrer heimgeleuchtet, weil ich dies und das ökologisch bedenklich fand: „So you came here with a big plane. You used a lot of fuel. Are you the one to judge?”
    Der Mann hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.

    In München: Unvergessen ist mir ein Herr, der mich kutschierte und wie im Selbstgespräch den Tod aller Türken und niederträchtigen Kurden durch „Arier-Unterstützung“ wie meinesgleichen forderte. Der Mann war Armenier. Ungern gebe ich zu, dass ausgerechnet dieser Trottel mich dazu gebracht hat, das Spannungsfeld Türken/Kurden/Armenier zu erforschen.
    Der Depp redet vermutlich immer noch denselben Quark.

    Allgemein: Messen Sie nie die Moral der lokalen Bevölkerung an Taxifahrern.
    #80Author urihoch3 (656420) 08 Feb 14, 19:00
    Comment
    @ 75 Amy - much more "educational" (Walkürenritt? easy to remember "Kill the wabbit!") than offerings by Disney.
    Auf Deutsch ist das ein bisschen anders als im amerikanischen Original. Bei uns wurden die Comics von der berühmten Erika Fuchs übersetzt.

    Ihre Übersetzungen enthielten – anders als die englischen Vorlagen – zahllose versteckte Zitate und literarische Anspielungen. So war sie als hervorragende Literaturkennerin der festen Überzeugung, man könne als Übersetzerin von Comics nicht gebildet genug sein. Die Nähe zur deutschen Klassik scheint etwa auf, wenn Tick, Trick und Track sich angelehnt an Schillers Version des Rütlischwurs versprechen: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns waschen und Gefahr.“ Auch der fast immer als ihre Schöpfung bezeichnete Spruch „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ ist keine eigene Erfindung, sondern eine Abwandlung der ersten Zeile des Ingenieurlieds von Heinrich Seidel (1842–1906), veröffentlicht 1889 im Glockenspiel („Dem Ingenieur ist nichts zu schwere“).
    http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Fuchs
    #81Author manni3 (305129) 09 Feb 14, 00:10
    Comment
    Habe gestern einen Artikel gelesen, daß Dr. House einen Patienten in Deutschland gerettet hat.
    Der arme Mensch wurde durch ein künstliches Gelenk langsam vergiftet, die Symptome waren aber extrem schwer zu deuten. Das Gelenk wurde durch ein keramisches ausgetauscht. Dem Patienten geht es besser.
    #82AuthorHorst E (762087) 09 Feb 14, 00:58
    Comment
    Genau, das habe ich auch gelesen! Die Ärzte waren ratlos, erinnerten sich dann aber an eine House-Folge. Die Serie wird auch für den medizinischen Unterricht genutzt, weil sie zwar unwahrscheinliche, aber korrekte Fälle beinhaltet. Ihre wissenschaftliche Qualität zumindest im englischen Original wird häufig gelobt.
    #83Author tigger (236106) 09 Feb 14, 09:48
    Comment
    Ich schätze die standardisierten Informationen, die in Krankenhäusern vor invasiver Therapie und Diagnostik gereicht werden. Erstaunlich ist, was die Autoren auf ein paar Seiten an komplexem Wissen vermitteln. Dabei kommt das Ganze in schwarzweiß daher und die Grafiken erinnern an Darstellungen aus „Der medizinischer Hausschatz“ von 1950.

    Weiß jemand, welcher Verlag diese Informationen erstellt?
    #84Author urihoch3 (656420) 09 Feb 14, 18:26
    Comment
    Auch völlig unterschätzt in seiner Funktion als "Englischunterricht en passant": Minecraft (und andere, gemeinhin bei Eltern eher unbeliebte, PC-Spiele). Egal, ob beim Daddeln selbst, beim Angucken irgendwelcher spielbezogener Videos, beim Lösen von Problemen via Chat ... Wortschatz und allgemeine Sprachkompetenz des hiesigen Pubertäterix wachsen dabei geradezu exponentiell.
    #85Author ted (236428) 09 Feb 14, 18:35
    Comment
    Mir ist gerade noch die unterschätzteste aller Bildungsquellen eingefallen: Die Schule :D

    Klar, es ist einerseits die expliziteste und aufdringlichste aller Bildungsquellen - und genau das macht es auch öffentlich ziemlich unangesagt, positiv darüber zu reden ;-)

    Aber bei allem Geläster über reaktionäre Physiklehrer, militaristische Sportlehrer, Brecht-präsentierende Deutschlehrer und Musiklehrer in ihren persönlichen Traumwelten muss ich tatsächlich zugeben, dass ich in der Schule nicht nur für die Schule, sondern auch sehr viel fürs Leben gelernt habe!

    Edit: Ich meine, selbst die Bereich der Schule, die ich rückblickend als Auswendiglernen oder Anwenden ohne Sinnverständnis betrachten würde, haben mich immerhin lernen lassen, wie man ohne große Anstrengung auswendig lernt...wenn man um etwas nicht herumkommt, muss man halt lernen, es effizient zu gestalten.
    #86AuthorYora Unfug (694297) 10 Feb 14, 17:40
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    Stimmt!
    Am wertvollsten ist der Grundstock an Sprachen, so leicht wie als Kind lernt man ja nie wieder Vokabeln.
    #87Author tigger (236106) 10 Feb 14, 21:27
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    @Yora #86: ... dicht gefolgt von Schule schwänzen ... ;)

    Ich habe zwar immer gerne gelernt, aber es gab ein Jahr, in dem ich einfach keine Lust mehr auf (meine) Schule (und meine Schulklasse) hatte. Ich hatte ein paar etwas ältere Schüler und gerade-zuvor-Schulabsolventen aus einem anderen Gymnasium kennengelernt und fand es viel spannender, mich mit denen in deren Freistunden bzw. Freizeit in einem Café, das in der Nähe unserer beider Schulen lag, zu treffen und im wahrsten Sinne des Wortes "über Gott und die Welt" zu diskutieren. In diesem Jahr (es war das Abiturjahr ... ;)) hatte ich so viele Fehlstunden, dass ich zwar - mit viel gutem Willen einiger Lehrer - zum Abitur zugelassen wurde, aber so wenige Noten vorlagen, dass ich gegen Ende der Sommerferien viele Prüfungen hätte nachholen müssen und zudem in ein paar Fächern ins "mündliche Abitur" gemusst hätte, damit man überhaupt einen Notendurchschnitt hätte errechnen können. Den Stress wollte ich mir dann doch nicht antun und gab in den Abiturprüfungen leere Blätter ab.
    Im nächsten Jahr ging ich dann wieder öfter zur Schule und erreichte einen einigermaßen guten Abschluss.
    Das "verbummelte" Jahr und alles, was ich da (für das Leben) gelernt habe, möchte ich um nichts in der Welt missen. :)

    Ansonsten:
    Viele erste Englischkenntnisse aus Liedtexten (inklusive lustigen, erst Jahre später bemerkten Verhörern a la "Agathe Bauer"), Sprichwörter und Redewendungen aus Comics, Latein aus "Geheimbriefchen" mit meiner nur wenig älteren Tante, Ferienjobs ... und natürlich lernt man fast täglich etwas Neues (nicht nur Sprachliches) bei LEO!!! :)))
    #88Authorminima (507790) 10 Feb 14, 21:32
    Comment
    Re. Liedtexte:

    Unvergessen der sehr lange Nachmittag in den 70ern, als ich mit Papier und Bleistift sowie diversen Wörterbüchern und Lexika vor dem Plattenspieler saß und mir Wort für Wort ein ganz bestimmtes Lied aus dem "Hair"-Soundtrack (Filmversion) zu erschließen versuchte. Ich glaube, der damals erworbene Wortschatz ist nicht im engsten Sinn unter "Bildung" zu verstehen (das Lied provoziert mittels Nennung diverser Sexualpraktiken und -neigungen), aber ... Spaß hat es gemacht;-)
    #89Author ted (236428) 11 Feb 14, 08:10
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    Familienmitglieder!

    Der ältere Bruder, der schon zur Schule geht, und von dem man sich, weil man alles genauso können will wie er, das Lesen und Schreiben "abguckt".

    Die Oma, die aus ihrer Jugend erzählt und dadurch Geschichtswissen jenseits von nüchternen Jahreszahlen vermittelt.

    Die Eltern, die auf Reisen und Spaziergängen erklären, was man da gerade sieht und was daran besonders ist, und einem auf diese Weise solide Kenntnisse zu Geschichte, Geographe, Architektur, Natur usw. verschaffen.

    #90AuthorGaleazzo (259943) 11 Feb 14, 08:18
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    *mir für #90 einen Like-Button wünsche* :)
    #91Authorminima (507790) 11 Feb 14, 08:27
    Comment
    Oh ja, ältere Geschwister. Ich konnte angeblich mit 3 Jahren lateinische Deklinationen und französische Gedichte, die mein 13jähriger Bruder in der Schule lernte. (Wobei sie mir später nicht leichter fielen deswegen, glaube ich.)

    Aber umfangreiches geographisches Wissen habe ich eher aus anderen Gegenden als den erwanderten, weil mir mein Vater immer Artikel aus National Geographic referiert hat, damit ich brav weitergehe. Meine Mutter war für griechische Sagen zuständig.
    #92Author tigger (236106) 11 Feb 14, 09:03
    Comment
    English text books.
    Nach vielen Jahren in Übersee kam ich zurück in die deutsche Heimat und habe da beim Unterrichten viele interessante Themen entdeckt: Fair Trade,Slow Food, Struktur einer Firma, profit/loss sheets, habe da fast ein halbes BWL Studium mitbekommen..... nicht zu vergessen die ganzen Grammatikkonstruktionen, die mein eigen waren, und deren Regeln ich nun endlich dazu lernte.

    Als Teenager war für mich der Bücherschrank meines Vaters Augenöffner: von Lady Chatterley über Rebecca, Buddenbrooks, Untergang des Abendlands, war alles da.
    #93Author Hic (850986) 11 Feb 14, 09:27
    Comment
    WG-Mitbewohnerinnen!

    Mit einer WG-Mitbewohnerin habe ich für ihr Biologie-Examen gepaukt und kann seither ohne zu zögern "musculus arrector pili" aussprechen (nicht, dass ich es in all den Jahrzehnten seither je gebraucht hätte ... ;-))
    #94Author Kürbiss (242432) 11 Feb 14, 09:47
    Comment
    WG-Mitbewohnerinnen! - Genau :-)

    Mit einer Französin habe ich französische und deutsche Asterixe verglichen und eine Menge Französisch dabei gelernt - und was es mit den ausgelassenen r auf sich hat ;-)
    #95Author manni3 (305129) 11 Feb 14, 09:57
    Comment
    Wikipedia

    Wer hat nicht schon mal "mal eben" etwas nachschlagen wollen, nur um dann fünf Stunden später bei einem ganz anderen Thema gelandet zu sein?

    Facebook

    - regelmäßig erhalte ich feine Info Häppchen über interessantes Zeugs. Ich kann "I Fucking Love Science" nur wärmstens empfehlen.

    Creative Writing
    Write what you know, and know what you write. Wenn sich A und B im Ägyptischen Museum treffen wollen, dann ist es hilfreich, wenn man sich damit auskennt.
    Drei Tage später entscheidet man sich dann doch lieber dafür, dass sie sich in einem leeren Parkhaus treffen...
    #96Author Transportlator (936521) 11 Feb 14, 10:05
    Comment
    Kennt von euch jemand das Mosaik?

    Natürlich! Irgendwo fliegen auch noch die Hefte aus den 80ern rum.

    Angeblich war Monopoly auch in der DDR verboten. Stimmt das tatsächlich? 

    Keine Ahnung, ob es verboten war, vorstellen kann ich es mir aber. Da es das Spiel nicht zu kaufen gab, haben wir es damals halt selber nachgebaut.
    #97Author Feuerflieger_GMX (252429) 11 Feb 14, 10:16
    Comment
    Diese Seite hat immer wieder interessante Beiträge und Buchrezensionen: http://www.brainpickings.org
    #98Author Lady Grey (235863) 11 Feb 14, 10:36
    Comment
    Studentenheim-Zimmerkolleginnen!
    Erstens war sie Pharmaziestudentin, was mein Vertrauen in die Kenntnisse von Apothekern und das Misstrauen gegen Ärzte bezüglich Medikamenten begründet hat. Zweitens war sie Vorarlbergerin, was mit beim Proseminar "Mittelhochdeutsche Grammatik" sehr geholfen hat.

    Weiters wichtig in dieser Hinsicht: Weitergabe von Kochkenntnissen. Vor allem die arabischen Jungs konnten ja vor dem Einzug ins Studentenheim nicht kochen, kamen aber auf den Geschmack der selbstgemachten internationalen Küche. (Und konnten dann auch Mülleimer ausleeren, kein Wunder, wenn ihnen eine Südtiroler Etagensprecherin im Nacken sitzt.)
    #99Author tigger (236106) 11 Feb 14, 10:52
    Comment
    OT Pharmaziestudentin - Vorarlbergerin, da kommen mir irgendwie Parallelen zu einer im Alemanne-Schwobefade!
    #100Author manni3 (305129) 11 Feb 14, 11:04
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    Nachdem die Pharmazie an der Uni Wien die größte Österreichs ist, wird es da wohl mehrere geben (dzt. ca. 1500 Studierende, damals vielleicht 1000.)
    #101Author tigger (236106) 11 Feb 14, 11:07
    Comment
    Leo - was man hier lernt, von Sprache über Mechanik über das Sexualverhalten von bestimmten Beuteltieren...
    #102Author Transportlator (936521) 11 Feb 14, 12:29
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    Ich glaube, die eigenen Kinder wurden als Informationsquelle noch nicht genannt. Themen wie Dinosauriernamen, Star-Wars-Figuren und Fussballspieler aus aller Welt kenne ich durch ihre Gespräche; in letzter Zeit lernte ich durch Abfragen einiges über Süsswasserfische, südamerikanische Hauptstädte und steinzeitliche Waffen.
    #103Author senggigi (590817) 11 Feb 14, 17:20
    Comment
    oh ja, allerdings! Ich nehme an, du hast auch Jungs, was? :-)
    #104Author Spinatwachtel (341764) 11 Feb 14, 17:33
    Comment
    gut geraten :-)
    #105Author senggigi (590817) 11 Feb 14, 17:35
    Comment
    Oh, ja, eigene Kinder. Auch eines reicht da. Völlig
    Angefangen von der Funktionsweise von Geiger-Müller-Zählern, über den Bau eines simpelsten Motors (eine Batterie, ein Draht, eine Münze), über Winkelsummen in n-Ecken und wie man die aus n berechnet bis hin zur - heute vom Jetzt-Elftklässler gelernt - Ackermann-Funktion, mit der man die Leistungsfähigkeit von Prozessoren testen kann.
    Nicht dass ich DAVON je was gebrauchen könnte ... ;-))
    (Klar, auch ein Junge. Und dazu ein Nerd ...)
    #106Author ted (236428) 11 Feb 14, 18:20
    Comment
    Muss noch einmal auf #90 eingehen, weil mich Galeazzos Beitrag sehr zum Nachdenken brachte, was "Bildung" für mich alles bedeutet.

    Spontan dachte ich an meine Oma mit ihrem "Kruschkasten" - eine Schublade im Küchenschrank, in der sich ein buntes Sammelsurium an Knöpfen, Haarklammern, Strumpfhaltern, reparaturbedürftigen Schmuckstücken und Uhren, Rabattmarkenheften, Teilen von kleinen Zelluloidpüppchen, Opas Tabakschneidemaschine für den Eigenbedarf, kleinere Werkzeuge und viele andere Dinge befanden, mit denen ich als Kind spielen durfte und die sie mir immer gerne erklärte, wenn ich die Verwendung nicht verstand.

    Oder an meinen Vater, der mir mit 4 Jahren nicht nur alle einheimischen Pilze erklärte, sondern auch, wie man sie findet (z.B. Moosbewuchs an Bäumen, Nähe zu bestimmten Baumarten) und mir unterwegs Süßholz und Waldmeister zeigte und mich davon probieren ließ.
    Und mir während einer Rast kleine Boote aus Rinde und später zuhause Pfeifchen aus unterwegs gesammelten kleinen Ästen schnitzte.

    Das alles ist nichts, mit dem ich heute besonders viel anfangen könnte, schon gar nicht beruflich, aber Bildung hat für mich auch etwas mit Weitergeben von altem Wissen und Traditionen zu tun.
    #107Authorminima (507790) 12 Feb 14, 07:20
    Comment
    *#107 aus vollem Herzen unterschreib*
    #108AuthorGaleazzo (259943) 12 Feb 14, 08:00
    Comment
    minima, so einen Vater habe ich auch: Pilze sammeln, alle einheimischen Bäume, Pfeiffchen bauen, die Konstruktion von 90°-Winkeln allein mit einem Metermaß beim Bauen einer Hütte hat er mir beigebracht und zwar einfach nebenbei.

    Von meiner Mutter hab ich das Kochen und Backen gelernt, das Bestimmen der heimischen Blumen und Kräuter und das Sammeln von Heilkräutern samt Wirkungsbereich, auch einfach nebenbei.
    #109Author Selima (107) 12 Feb 14, 08:26
    Comment
    Puh... was werde ich tiggerchen so en passant beibringen können?
    #110Author tigger (236106) 12 Feb 14, 09:05
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    Oh ja, genau, Selima! Beeren und Kräuter sammeln mit Mutter und Oma, Marmelade selbst einkochen, Kräuter- und Blütentees zubereiten ...


    Z.B. wie nützlich so ein Komposthaufen sein kann, tigger? ;D
    #111Authorminima (507790) 12 Feb 14, 09:13
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    *prust* Stimmt!
    #112Author tigger (236106) 12 Feb 14, 09:31
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    Da gebe ich Yora in # 86 Recht!

    Ich habe oft in meiner Freizeit bestimmte Schulbücher hervorgeholt (besonders die "Deutschfibel" und das erste Englischbuch) und viele Geschichten im Voraus gelesen, Aufgaben gelöst, Rollenspiele mit der Schwester durchgespielt etc.
    Mein Atlas war auch relativ schnell abgegriffen weil auf den letzten 10 Seiten grob das Sonnensystem mit tollen Bildern vorgestellt wurde.

    ---

    Mein Vater liebt alte Völker, besonders interessiert er sich für die Kultur der alten Ägypter. Somit habe ich ihm zu etlichen Geburtstagen Bücher darüber geschenkt, die er sich dann mit mir teilen musste.

    Und Liedtexte, das stimmt.
    Ich höre nach wie vor lieber englische Lieder als deutsche und lerne somit kontinuierlich neue Vokabeln, neue Wortschöpfungen, idiomatische (?) Ausdrucksweisen etc.
    #113Author Nachteule (463921) 12 Feb 14, 10:29
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    Thema Computerspiele: Mittlerweile zum Glück wieder deutlich seltener habe ich unglablich viele englische Namen der Flora, Fauna, des Gewürzuniversums, Getreide, Ackerbau und Viehzucht, Tierrassen etc. gelernt bei: farmville..... Bin bei Nakotapferden über eine Stunde im Netz versackt und finde deren Geschichte spannend, Hawaiianische Gerichte habe ich mir als Rezepte aus dem Internet geholt und war erstaunt, was es alles für hühnerrassen gibt.
    #114Author bel (253478) 12 Feb 14, 17:43
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    Wie wäre es mit der Speisekarte einer Mensa oder Kantine?

    Zugegeben, das funktioniert nur, weil wir hier einen sehr guten Koch haben, der gerne mal unbekanntere Zutaten benutzt.
    Im Versuch, aus den englischen Bezeichnungen eine Vorstellung zu bekommen, was ich essen möchte, habe ich schon viele Vokabeln gelernt.
    #115Author Dodolina (379349) 12 Feb 14, 17:54
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    Um nochmal auf das Thema WG-Mitbewohner/innen zu kommen: von denen habe ich in mehr als zehn Jahren so tolle Sachen gelernt wie

    - Marionetten basteln
    - Philosophische Cafés abhalten
    - Anagramme bilden
    - Feldenkrais
    - mittelalterliche Lieder

    Und klar, die Familie. Ich hatte auch so Wald-Eltern. Komisch ist nur, dass all die Pflanzen und Tiere aus den Wäldern meiner Kindheit bombensicher sitzen, während ich mir neue Pflanzen und Tiere ums Verrecken nicht merken kann.

    Und heute: amazon. Ich drifte von einem Buchtitel zum anderen, schmökere in Rezensionen und stelle fest, was es alles Tolles gibt.
    #116Author xekinai (803976) 12 Feb 14, 23:21
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    LEO ist mit Sicherheit eine unterschätzte Bildungsquelle.
    Die englische Sprache betreffend, habe ich in den späten 1950er Jahren nach einem Jahr Unterricht die Möglichkeit gehabt, an einem Nebeneingang einer britischen Kaserne meine Englischkenntnisse anzuwenden. Die Kaserne lag an meinem Schulweg. Später kam BFN (British Forces Network) dazu. Nachmittags, während der Schularbeiten, lief ständig BFN - erst für die Musiksendungen, später für die Comedyserien, die immer ab 15 Uhr liefen. Es hat lange gedauert, aber irgendwann, konnte ich auch mitlachen.
    #117Author Wolfman (236211) 13 Feb 14, 00:20
     
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