Comment | Ich habe hier gerade zum ersten Mal reingeguckt, meine Güte, welch ein Trubel, welch ein Leben!
Dann habe ich mal auf meinen Personalausweis und in meinen Pass geschaut. Was steht da unter "Staatsangehörigkeit / Nationality / Nationalité"? In beiden Fällen "DEUTSCH" in Großbuchstaben. Damit ist klar, was unser Staat von uns erwartet. Dennoch: Es scheint viele Fälle zu geben, in denen man das Adjektiv für die Staatsangehörigkeit nicht kennt (wie heißt die Staatsangehörigkeit von Bukina Faso?) oder sogar nicht existiert (Beispiel DDR, Staatsangehörigkeit deutsch-demokratisch-republikanisch?). Da erweist es sich dann doch als sehr praktisch und eindeutig, dass man den (gängigen und eindeutigen) Namen des Staates nennen, dem man angehört ("angehört" hier nur im Sinne der Staatsangehörigkeit und nicht gemessen an der Menge der in Anspruch genommenen staatlichen Leistungen, ähä). "Deutschland" reicht im übrigen, da es keine anderen Staat gibt, der diesen Namen für sich in Anspruch nimmt. "BRD" oder "FRG" nimmt man lieber nicht, weil das im Ausland fast niemand versteht. "GER" dürfte funktionieren, weil man das aus internationalen Sprtübertragungen kennt.
Diese Argumentation fällt mir leicht, da ich mich als radikalen Semantiker verstehe. Ich bin bereit alle Formalismen der Lösung des psycholinguistischen Dilemma zu opfern: Wie bekommt man es hin, dass der Empfänger (Zuhörer, Leser) versteht, was der Sender (Sprecher, Leser) meint, auf der Grundlage dessen, was er sagt bzw. schreibt. Die Nennung des Staatsnamens (auch als Abkürzung, wenn sie verstanden wird) ist da keine schlechte Maßnahme, wenn es darum geht, alle Zweideutigkeiten zu vermeiden. Und worum sollte es sonst gehen?
Da haben uns unsere Englisch sprechenden Schwestern und Brüder doch einiges an sog. Pragmatismus voraus. "IMHO as long as it is clear what your nationality is from your answer, no-one could care less what you write." (Archfarchnad -gb-) Besser hätte ich es auch nicht sagen können. |
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