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    Customs and culture

    When do Germans eat their main meal of the day - especially working Germans

    Topic

    When do Germans eat their main meal of the day - especially working Germans

    Comment
    Do the majority of Germans, especially those who go out to work, still eat their main meal at midday or thereabouts? What do Germans eat for the main meal?

    In New Zealand and Australia the main meal is usually eaten in the early evening (often around 6 pm). Lunch (around midday) is usually sandwiches, some cafe food or similar. Friday, most people go out, eat out or eat some sort of takeaways.

    What are the normal eating patterns in Germany?

    AuthorWaitangi09 Apr 09, 23:10
    Comment
    Well, I'm British, but I live in Germany, and from what I see it still seems to be fairly common to eat your main meal at midday. Most people I work with take an hour or so and go out for a proper meal of some kind. A fair number of people bring a meal with them, and heat it up in the microwave, or eat a large salad or other cold main meal in our dining room. Skipping lunch is extremely rare, and the grabbing-a-sandwich culture doesn't really exist either.

    On the other hand, I do know Germans who usually have their main meal in the evening. It seems to me that the fact that the word for this is the English (or Anglo-French) 'Dinner' is evidence that it is not really a native German custom. The ordinary German of moderate means continues to eat "Abendbrot" - a cold evening repast typically consisting of of bread, cold meat, cheese, salad and pickles. Among the Bourgeoisie, the habit has rather tended to be to have a large warm dinner in the French style. I don't know how many people continue to follow this custom, nor what they eat at midday, but I suppose there is a certain percentage of the population that follow this custom.
    #1AuthorGraeme (UK)10 Apr 09, 00:08
    Comment
    Ich, Deutscher, der als selbständiger Übersetzer zu Hause arbeitet, stimme Greame zu. Ich gehöre zu denen, die Mittag eine warme Hauptmahlzeit einnehmen und abends ein Abendbrot.
    #2Author MiMo (236780) 10 Apr 09, 01:26
    Comment
    It depends on many factors, I guess. My parents were self employed and not home for lunch. So our main family meal of the day was dinner.
    #3AuthorSusele (USA)10 Apr 09, 02:00
    Comment
    In meiner Familie war es früher üblich zum Mittag eine warme Mahlzeit zu essen. Natürlich war das dann für mich irgendwann gegen 14 Uhr weil ich um diese Zeit aus der Schule kam.
    Als ich dann in der Ausbildung war hat meine Mutter mir vom Mittag (meistens) was aufgehoben, was dann am Abend aufgewärmt wurde. Meine Mutter kochte immer zum Mittag weil sie nicht berufatätig war und mein Vater zur Mittagspause nach hause kommen konnte.
    Als ich dann meine eigene Wohnung hatte, habe ich immer erst am Abend nach der Arbeit gekocht. Und so ist es auch bis heute geblieben.
    Meine Kinder essen zum Lunch (wir leben in den USA) in der Schule ihre Brote und abends essen wir eine warme Mahlzeit.
    Ich selbst nehme mir auch immer ein Brot mit zur Arbeit.
    Ich weiss das viele Amerikaner das etwas seltsam finden, wenn ich ihnen sage das mir eine warme Mahlzeit am Tag genügt.
    #4AuthorTexaslady10 Apr 09, 03:09
    Comment
    Graeme, "Abendbrot" ist ein regionaler Ausdruck, der in anderen Gegenden "Abendessen" heißt...

    Die Betonung liegt längst nicht mehr auf "Brot".

    Da die meisten Familien mindestens einen Berufstätigen haben, bleibt für gemeinsame Mahlzeiten mit Mann, Frau und Kindern nur noch der Abend. - Die Hauptmahlzeit findet deshalb auch in vielen Familien am Abend statt.

    Die meisten der von Graeme beobachteten Kollegen essen wahrscheinlich nicht nur in der Kantine eine warme Mahlzeit, sondern später nochmals zusammen mit ihrer Familie... Das ist meiner Meinung nach nicht ungewöhnlich.

    Ich esse übrigens an einem Arbeitstag mittags auch nur eine Kleinigkeit (belegtes Brot), die Hauptmahlzeit gehört für mich dann zum Feierabend.
    #5AuthorIgelin DE (467049) 10 Apr 09, 03:16
    Comment

    @TexasLady

    Ich weiss das viele Amerikaner das etwas seltsam finden, wenn ich ihnen sage das mir eine warme Mahlzeit am Tag genügt.

    Do you mean that Americans at two main meals per day?

    Slightly off topic but about the relationship between eating patterns and culture:

    I'm from the Antipodes and have spent a great deal of time mixing with and living with Chinese people and living in the Middle East. I think that Germans, by comparison with Easterners and Australasians, are very exact when it comes to food.

    In Eastern / Antipodean culture hospitality means that you place before your guest the best, and abundance. Germans seem to be quite parsimonious when it comes to showing hospitality. The same goes for restaurants in Germany - the portions are often small, and everything is often less than fresh, ie not the best the house can provide.

    Is it that Germans don't place a great deal of value on shared eating as a form of hospitality? Could it stem from the severity of German protestant culture, which views food perhaps as 'sinful'.
    #6AuthorWaitangi10 Apr 09, 13:13
    Comment
    Also bei mir sieht der normale Tagesablauf so aus :

    Morgens: Eine Scheiben Brot
    Mittags (auf Arbeit): Scheibe Brot, Obst etc.
    Nachmittags (so 16/17h): warmes Essen
    Abends: falls noch Hunger aufkommt, wieder Brot/Obst etc

    Das liegt halt hauptsächlich an der Berufstätigkeit.. Während der Schulzeit gab es leckeres, warmes Essen, wenn man nach Hause kam..so 13.14Uhr rum...


    Wünschenswert wäre natürlich..frühstück um 7uhr, gutes Mittag um 13-14uhr und nochmal ein Abendbrot um 18Uhr rum, aber das ist heutzutage (zumindest für mich als Berufstätiger und Kantinenverächter), nicht mehr so leicht zu realisieren.
    #7AuthorStingerWolf (535434) 10 Apr 09, 13:22
    Comment
    Germans seem to be quite parsimonious when it comes to showing hospitality.

    So ein Quatsch.

    The same goes for restaurants in Germany - the portions are often small, and everything is often less than fresh, ie not the best the house can provide.

    Tja, wenn man billig in miesen Restaurants essen geht, oder in Touristenabfütterungsstationen, die eh keine Stammkundschaft haben, mag das so sein. Halbwegs anständige Restaurants, die Wert darauf legen, dass Gäste wiederkommen, können sich gar nicht so verhalten. Es sei denn, man unterstellt den Deutschen, dass sie vom Essen eh nix verstehen und das deswegen nicht merken würden. Diesbezüglich verweise ich jedoch auf meine eingangs gemachte Bemerkung.
    #8Author neutrino (17998) 10 Apr 09, 13:22
    Comment
    waitangi: when I have guests for longer than, say, one day, they will eat pretty much the same that I would eat if they weren't there. Anything else (like buying extremely expensive and extraordinary food) to me would seem like a form of showing off. And because I place a lot of value on eating nice food (unless I am in a real hurry), I haven't had anyone complaining.
    #9Author Lady Grey (235863) 10 Apr 09, 13:25
    Comment

    I come from Lebanon, live in the UK, and have lived in and still often visit Germany. Germans are not generous with food. And they don't value fresh food (especially vegetables and fruit,) except for bread. They might be generous in other regards (I don't know).

    Ladygrey 'showing off' is certainly by English cultural standards in bad form.

    Where does generosity of spirit stop and 'showing off' begin.

    Generosity, in the serving of guests, shouldn't mean bankrupting yourself (but in our culture it sometimes does, especially for wedding feasts), but does mean abundance. It is a matter of honour (toward the guests).




    #10AuthorSidonSidon10 Apr 09, 14:07
    Comment
    @Waitangi

    Ich (als Schweizer) bin zusammengerechnet ca einen Monat durch Deutschland gereist und dabei von Couch zu Couch gehüpft.
    Die Leute kannten mich alle NUR von Leo her und haben mich doch ausnahmslos sehr freundlich aufgenommen, durch ihre Städte geführt und sehr gut und reichhaltig mit Speis und Trank bewirtschaftet.
    Und wenn ich mal irgendwo in einer Stadt alleine war, also niemanden kannte, und mich irgendwo mit jemandem etwas anfreundete, fragten die auch gleich nach, ob ich schon eine Bleibe hätte, oder gleich bei ihnen bleiben wollte.
    Also an Gastfreundschaft und Offenheit mangelt es den Deutschen nicht.

    Als wir vor fünf Jahren im Osten (Ostssee) waren, waren die für meinen Geschack zum Teil etwas harsch und unfreundlich, aber das hat sich, denke ich gebessert.
    Als wir letztes Jahr dort (Meck-Pomm) waren, waren sie dann auch freundlich.

    Über die Portionen in deutschen Restaurands weiss ich rein gar nichts negatives zu berichten.
    Vor allem in Meck-Pomm waren die Portionen extrem riesig für das, was sie kosteten und wie sie angescrieben waren. ("Kleiner grüner Salat", mit dem hätte man eine Suppenschüssel füllen können...).
    Auch im Süden/Westen bekam ich immer sehr grosse Portionen, sie waren zwar etwas teurer als im Osten, aber immer noch verhältnismässig günstig (für mich als Schweizer).
    #11Author Snowflake (260254) 10 Apr 09, 14:19
    Comment
    Ist das jetzt wieder ein Troll-Post wie der mit den unfreundlichen schwäbischen Schwiegereltern?
    #12Author penguin (236245) 10 Apr 09, 16:22
    Comment
    @Waitangi:

    Was bitte ist denn "German protestant culture"?

    Wenn man sich die Preise für Lebensmittel in Deutschland relativ zum Einkommen anschaut, wird klar, dass man in Deutschland extrem günstig Lebensmittel einkaufen kann. Ob das zwingend qualitativ minderwertig sein muss, und wie viele diesen Umstand tatsächlich nutzen, kann ich nicht beurteilen. Sicher kann man aber nicht über den Deutschen an sich behaupten, er lege keinen Wert auf Nahrung. Das halte ich für eine unhaltbare These. Ich glaube sogar, dass es, was die Art der Speisen angeht, eine generelle deutsche Esskultur vielleicht sogar nie gegeben hat.

    Man sollte sich aber eventuell vor Augen führen, in wie weit sich hiesige Essgewohnheiten von denen andererorts unterscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man auf der Suche nach einer bestimmten, von zu Hause gewohnten Sache, hier kauft oder bestellt, Qualitätsabweichungen erleben kann. Ich für meinen Teil etwa bin jedesmal auf's Neue enttäuscht, wenn ich im Ausland mit Leberwurst minderer Qualität traktiert werde, halte das aber als Indikator unterentwickelter Esskultur für ungeeignet.

    @Graeme:
    Ich wage zu behaupten, dass das Gros der Deutschen Abends, oder auch zu anderer Tageszeit, weniger "Cold Meat", also vielmehr in extremer Auswahl erhältliche Wurstwaren verzehrt.
    #13Authoramazombi (529086) 10 Apr 09, 16:22
    Comment
    amazombi, "Wurstwaren", isn't that exactly what cold meat means? (charcuterie in French)
    #14Author Lady Grey (235863) 10 Apr 09, 16:40
    Comment
    Ich hätte jetzt gedacht, dass das eigentlich "Kalter Braten" heißt, und vielleicht in Ermangelung einer geeigneteren Vokabel herangezogen wird (dem Franzosen geht's vokabularisch, mangels vergleichbarer Wurstwarenkultur auch nicht besser. Dafür ist er an der Käsefront führend). Blutwurst etwa ist ja in dem Sinne kein "Meat". Es könnte sein, dass "Wurstwaren" in der Vielfalt ein genuin deutsches Phänomen sind und von daher vokabularisch auch kaum übersetzbar ist. Die meisten mir bekannten Briten oder Amerikaner sind mit den Feinheiten jedenfalls gerne überfordert. Leider. Ich halte das nämlich wertfrei durchaus für einen Kulturbeitrag.
    #15Authoramazombi (529086) 10 Apr 09, 16:48
    Comment
    Etwas Statistik gefällig?


    Studie: So is(s)t Deutschland im Auftrag von Nestlé

    Jeder dritte Berufstätige kennt keine festen Essenszeiten mehr

    Vor allem Zeitknappheit erklärt dabei die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. „Durch die Entstrukturierung des Alltags, flexiblere Arbeitszeiten, verlängerte Laden-Öffnungszeiten sind die Tagesabläufe zunehmend weniger festgelegt", analysiert Dr. Antonella Mei-Pochtler, Senior Partnerin der Boston Consulting Group. So gibt bereits jeder zweite Berufstätige an (56 Prozent), sich nur am Wochenende vernünftig ernähren zu können. Ein Viertel der Gesellschaft bestätigt, generell zu wenig Zeit zum Essen zu haben. Hinzu kommt, dass in einem immer unstrukturierteren Alltag jeder dritte berufstätige Deutsche bereits angibt, gar keine festen Essenszeiten mehr zu kennen und entsprechend nur noch unregelmäßig isst (33 Prozent). „Unterschiedliche und stark wechselnde Tagesabläufe fordern neue Ernährungslösungen, die Gesundheit und Convenience optimal verbinden. Gesunde Convenience on-the-go und modulare Lösungen für die Familie sind die Innovationsherausforderungen an Industrie und Handel", so Dr. Antonella Mei-Pochtler, „Die Sehnsucht des Konsumenten nach Gesundheit und Gemeinschaft konkretisiert sich beim Essen im Kollektiv der Familie oder mit Freunden."

    Teure Küchen - wenig Praxis

    Die wenigsten Deutschen schaffen unter der Woche den abendlichen Gang an den heimischen Herd. 36 Prozent der Gesamtbevölkerung und knapp jeder zweite Berufstätige versuchen unter der Woche möglichst zeitsparend zu kochen. „Dieser Trend beschleunigt die Metamorphose des Kochens, das immer stärker arbeitsteilig organisiert wird, wie die Inanspruchnahme von Out-of-home-Ernährungsangeboten", analysiert Köcher.
    Dennoch sieht die Nestlé-Studie gerade in der hochentwickelten Industriegesellschaft einen ganz klaren Trend 'Zurück zur Natur', eine Sehnsucht nach dem Ursprünglichen. 43 Prozent der Befragten bevorzugen Produkte aus der Region, 42 Prozent wollen keine gentechnologisch bearbeiteten Lebensmittel und vor allem über 50-Jährige erwarten zu mehr als einem Drittel Naturbelassenheit von ihren Lebensmitteln. 42 Prozent der Verbraucher sind aber gleichzeitig überzeugt, dass es heute einfacher ist, sich gesünder zu ernähren - etwa dank mehr Informationen, größerer Produktauswahl und saisonunabhängigem Obst und Gemüse. Dabei spielt der Preis gegenüber der Frische eine untergeordnete Rolle.
    endquote

    Quelle: http://presse.nestle.de/presseinfo/nestle__1102/


    Generalisierungen wie "Deutsche sind schlechte Gastgeber" oder "das kommt vom Protestantismus" entbehren wohl jeden Kommentares.

    Meine Generalisierung: Wer amerikanische Portionen gewohnt ist (supersize me...) fühlt sich allerdings wohl sicherlich in deutschen Restaurants unterversorgt... allerdings reicht einmal Umsteigen auf einem US airport, um zu sehen wohin das führt.
    #16AuthorChristian10 Apr 09, 19:04
    Comment
    tigger wird nicht dagegen haben, dass ich die Österreicher eingemeinde ;-)


    Molterer präsentiert aktuelle Studie über Ernährungsgewohnheiten in Österreich
    Österreicher essen öfter auswärts - Hausmannskost nach wie vor am beliebtesten - Längeres Einlagern statt häufigerem Einkaufen

    Wien (bmlfuw. 29.10.2002) - Das Essen außer Haus gewinnt in Österreich zunehmend an Stellenwert. Fast jedes zweite Mittagessen wird bereits auswärts verzehrt. Bodenständige Küche steht auf dem Speiseplan weiterhin unangefochten ganz oben. Das sind einige der Ergebnisse der Österreichischen Ernährungsstudie 2002, die gestern, Montag, von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer vorgestellt wurde. Für die Studie wurden vom Meinungs- und Marktforschungsinstitut Fessel-GfK im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums 1.500 Personen über ihre Ernährungsgewohnheiten interviewt.

    In ihren Grundzügen hat sich die Mahlzeitengestaltung in Österreich seit der letzten Befragung im Jahr 1996 kaum verändert. Nach wie vor stehen die drei "klassischen" Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen und Abendessen im Vordergrund. Nahezu alle Personen halten sich an Wochen- bzw. Arbeitstagen üblicherweise an diese Dreiteilung. Nur 8 % frühstücken nicht, 5 % halten kein Mittagessen und 3 % verzeichten aufs Abendessen. Vormittagsjause (42 %) oder Nachmittagsjause (36 %), sind deutlich weniger verbreitet, allerdings steigt die Mahlzeitenhäufigkeit mit zunehmendem Alter.
    63 % der Österreicher halten an Wochentagen stets eine Hauptmahlzeit, weitere 26 % tun dies häufig. Dieses Muster ist seit annähernd gleich geblieben. Ein Trend weist aber deutlich zur Einnahme des Mittagessens außer Haus. 43 % der Bevölkerung essen zu Mittag üblicherweise auswärts, 1996 waren es 38 %. Ein knappes Drittel hält es auch bei der Vormittagsjause so. Dafür ist das Abendessen noch deutlicher als 1996 jene Mahlzeit, bei der sich die Haushaltsmitglieder am ehesten zur Tischgemeinschaft zusammenfinden. Für eine erhebliche Anzahl von Personen hat sie den Charakter der Hauptmahlzeit im Tagesablauf.
    Hausmannskost ist in Österreich nach wie vor die beliebteste Küche. 23 % der Österreicher essen sie fast immer, weiter 56 % häufig. Vergleichsweise selten wird die leichte, fett- und fleischarme Küche bevorzugt (7 % immer, 39 % häufig). Noch geringere Bedeutung haben internationale und vegetarische Kost, wenngleich die fleischlose Küche leichte Zuwächse erzielen konnte.

    Gute Noten für Restaurants, schlechte für Betriebsküchen
    Von allen Außer-Haus.Verpflegungsmöglichkeiten schneiden Gasthäuser und Restaurants am besten ab. Gegenüber Betriebsküchen, Mensen, Würstelständen und Imbissstuben ist die Unzufriedenheit am größten. Kaffeehäuser liegen im Mittelfeld. Mit dem Speisenangebot im Gasthaus sind 40 % sehr zufrieden, mit dem in Restaurants 57 %. Mit dem Angebot von Würstelständen oder Imbissstuben hingegen zeigten sich lediglich 21 % sehr zufrieden. Die Gäste in Betriebsküchen, Mensen und Anstaltsküchen outeten sich auch nur zu 24% als sehr zufrieden.

    Frauen sind Profi-, Männer Hobbyköche
    Kochen ist in Österreich nach wie vor eine weibliche Domäne. 94 % der Frauen kochen zumindest gelegentlich, bei Männern sind es nur 50 %. Gegenüber 1996 ist die Zahl der kochenden Männer allerdings leicht angestiegen. 28 % der Befragten stehen überhaupt nie am Herd. 67 % der selbst kochenden Frauen tun dies an mindestens vier Tagen pro Woche. Männer hingegen sind nur zu 9 % Stamm- und zu 28 % Hobbyköche.
    Mit der Kochhäufigkeit im Haushalt steigt auch die Mühe, die man sich bei der Speisenzubereitung macht. Je seltener man kocht, umso eher legt man Wert auf schnelle und unaufwändige Arbeit. Wo täglich mehrmals gekocht wird, greifen nur 9 % zur schnellen Küche. In Haushalten, in denen höchstens einmal pro Woche gekocht wird, steigt dagegen dieser Anteil auf55 %.. Mit zunehmender Kochhäufigkeit sinkt auch die Akzeptanz von Fertig- und Halbfertigprodukten.

    Weniger oft einkaufen - länger lagern
    Im Schnitt gehen Herr und Frau Österreicher dreimal pro Woche einkaufen. Damit hat die Einkaufhäufigkeit innerhalb der letzten sechs Jahre weiter abgenommen. Im selben Zeitraum hat sich die durchschnittliche Lagerungsdauer von Lebensmitteln im Haushalt auf bei drei bis vier Tage erhöht.
    Als wichtigste Einkaufsquelle hat der Super- oder Diskontmarkt seine Führungsposition weiter ausgebaut. 50 % aller Lebensmittel werden dort gekauft, allerdings variiert der Marktanteil je nach Kategorie. Milchprodukte und Käse werden zu 82 % im Supermarkt gekauft, frisches Obst zu 74 %, Gemüse und Salate zu 68 %, Fisch zu 64 %, Geflügel und Kräutern zu 63 %. Bei Fleisch- und Wurstwaren haben die Supermärkte einen Anteil von 58 %, bei Eiern von 53 %, bei Brot, Gebäck und Wein zu von 52 %.
    Verloren hat dagegen der Fach- und Einzelhandel. Einzig bei Wein verzeichnet er keine Einbußen, bei Eiern nur leichte. Allen anderen Lebensmittelgruppen werden um zumindest 7 % seltener als 1996 beim Einzelhandel erworben. Der große Verlierer gegenüber 1996 ist der Fachhandel für Fleisch- und Wurstwaren mit 18 % Minus. Märkte haben ihre Position dagegen im wesentlichen halten können.
    Dafür ist in den Supermärkten die Zufriedenheit mit den Produktinformationen am geringsten. Auf einer Bewertungsskala von 1 (sehr zufrieden) bis 4 (gar nicht zufrieden) rangieren Super- und Diskontmärkte bei 2,0. Am besten schneidet der Bauernhof mit durchschnittlich 1,3 ab. Dazwischen rangieren Märkte, Fach- und Einzelhandel mit jeweils ähnlichen Noten.


    Frische, Naturbelassenheit und Herkunft als Kriterien für Lebensmittel
    Frische ist das Kriterium Nummer eins bei der Beurteilung der Qualität von Lebensmitteln. 63 % der Befragten nannten sie am häufigsten. An zweiter Stelle steht die Naturbelassenheit bzw. das Fehlen chemischer Zusatzstoffe (22 %), gefolgt von der Herkunft der Lebensmittel. 19 % nennen sie allgemein, 12 % beziehen sich explizit auf österreichische Herkunft. Gegenüber 1996 haben die Kriterien Naturbelassenheit und Herkunft ihre Plätze vertauscht. Dann folgen Geschmack und Aroma. Die Herkunft aus biologischem Anbau, Vitaminreichtum, Aussehen und Preis der Lebensmittel spielen bei der Qualitätsbeurteilung eine untergeordnete Rolle.
    Weitere Kriterien treten erst später in den Vordergrund. Dass Lebensmittel gentechnikfrei und nicht bestrahlt sein sollen, bezeichnen bei differenzierterer Nachfrage 73 % als "sehr wichtig". Spontan wurden diese Merkmale nur von 3 % bzw. 1 % als Qualitätskriterien genannt. Offenbar sind diese Eingriffe nach wie vor nur schwach im Alltagsbewusstsein verankert sind und werden lediglich bei direkter Konfrontation beachtet.

    Informationen zum Herkunftsland verlieren an Bedeutung
    An der Häufigkeit, mit der Konsumenten die Informationen auf Lebensmittelverpackungen zu Rate ziehen, hat sich gegenüber 1996 so gut wie nichts verändert. Zwei Drittel lesen stets die Preis- und Haltbarkeitsangaben, alle anderen Informationen werden weit weniger oft zu Rate gezogen. Auffällig an Stellenwert verloren haben die Informationen über Herstellungs- und Ursprungsland. 2002 werden sie von 23 % immer und von 43 % häufig gelesen. 1996 waren es 31% (immer) bzw. 36 % (häufig). Ebenfalls leicht an Wichtigkeit verloren hat die Haltbarkeitsinformation.
    Die Beurteilung der Informationen auf Lebensmittelverpackungen hat sich leicht verbessert - sie gelten heute etwas weniger als damals als "zu wenig", "einseitig", "schwer verständlich" oder "verwirrend". Nur etwa ein Zehntel ist aber der Ansicht, dass diese Informationen völlig zufriedenstellend sind.

    Stark ist auch der Wunsch nach neuen, einfachen Orientierungshilfen, die die Unterscheidung von Qualitätsstufen erleichtern. Die gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung gilt lediglich für 17 % als völlig verlässliches Qualitätskennzeichen von Supermarkt-Waren. Das Unterscheiden zwischen Werbeaussagen und der gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung fällt nicht so leicht. 29 % stimmen der leichten Unterscheidbarkeit eher zu, nahezu die Hälfte (47 %) eher nicht.
    Für die Konsumenten ist es deutlich wichtiger geworden, zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen zu können. Dies trifft insbesondere auf Eier, Fisch, Fleisch sowie Erdäpfel zu. Eine Sonderstellung nimmt Frischfleisch ein: Bereits 1996 rangierte es unter jenen Lebensmitteln, wo Sortenauswahl von den Konsumenten am wichtigsten genommen wurde. Heute stellt es diejenige Lebensmittelgruppe dar, wo die Auswahl mit Abstand am häufigsten "sehr wichtig" ist.

    29.10.2002, Lebensministerium Öffentlichkeitsarbeit
    #17AuthorChristian10 Apr 09, 19:15
    Comment
    Cold meat is indeed what I have always called Wurstwaren. I believe Americans use the expression "cold cuts". I certainly recognise Germany's excellence in this area and meant nothing derogatory. I like nothing better than an Abendbrot (my Saxon wife's expression) with various cold meats, cheeses, salads, and pickles. But I have experienced the confusion that can arise when Germans don't understand that "meat" can mean "Fleisch- und Wurstwaren" in general.

    We both work. And our children eat at Hort/Kindergarten. So what usually happens is that either my wife fixes herself something warm when she gets home (usually 3ish) and I go to a restaurant or Imbiss, or I cook the night before and we both reheat some the next day. My wife is very attached to this way of eating and can't comprehend having her largest meal in the evening except when on holiday. It's one of her quirks, but one I've adapted to.

    On the matter of hospitality, I find Germans generally very generous. My parents in law always fill the larder when we come to visit, and friends generally lay on a very good spread as well. One thing I noticed when I had a friend who lived in a WG with students, is that at their party a lot more food and drink would be provided than was the norm when I was a student in Scotland. Unless you were explicitly having people over for dinner, the hosts of a student party generally provided little more than the premises and maybe some cold nibbles.
    #18AuthorGraeme10 Apr 09, 21:36
    Comment
    Komisch, dass sich niemand übe mangelnde Frische der britischen Küche beschwert, ich habe von da vor allem zerkochtes Gemüse in Erinnerung, solange man nicht gezielt in Health-Food-restaurants unterwegs war.

    Länder, in denen bis zur Globalisierung "frisches Gemüse" aus Salat in der Saison und gelagertem Knollengemüse den Rest des Jahres bestand, habe in Punkto Obst und Gemüse einfach eine andere Tradition.

    Und ja, Gastfreundschaft hierzulande ist weniger überschwänglich als in Ländern mit starken Gastfreundschaftsgeboten - aber dafür erwarten sie es auch nicht von anderen, was ich extrem sympatisch finde.


    Ich käme nie auf die Idee, für zufällige Gäste was besonderes einzukaufen, ich würde dafür sorgen dass der Kühlschrank gut gefüllt ist, und gut.

    Was ist eigentlich im Moment los, dass es so viele Troll-attracking Fadeneröffnungen gibt, wo sich wieder irgendwer drüber beschwert, dass es anderswo anders ist als Zuhause und daraus eine moralische Hierarchie ableitet?
    #19AuthorCJ unplugged10 Apr 09, 22:48
    Comment
    @ CJ

    Zuhause, da:

    - sind wir freundlich
    - haben Tiefgang
    - sind für unsere Freunde da
    - haben keine Vorurteile, sind offen und interessieren uns für die Welt
    - können gut kochen
    - und unsere Schulen sind die Besten

    Leute aus *nenne ein beliebiges Land/Bundesland*

    - sind schrecklich unhöflich / oder so dermaßen scheißfreundlich, dass es nicht mehr echt ist
    - sind oberflächlich
    - es gibt keine echte Freundschaft
    - die mögen keine Ausländer und Noigschmeckte
    - können nicht kochen/essen nur fast food
    - und die Schulen sind viel schlechter als unsere.
    #20Author Anja-CL (266686) 10 Apr 09, 23:09
    Comment
    Why do you leap to call people 'trolls' just because they ask a question which seems obvious or unimportant to you?

    This is a legitimate question, arising from an interest in other cultures and curiosity as to how some traditions came about. You can't assume that everyone else on the net lives in Germany or is familiar with all aspects of your culture.

    Waitangi is not me, and I'm not her/him - but maybe my question a few days ago made her/him more aware of German eating habits. To people from other countries it really does seem strange to eat a cold meal in the evening - and it does indeed seem inhospitable (to me, and to others too, evidently) to serve visitors a cold supper after they have endured an 8-hour train journey! What can you eat on a train except sandwiches?

    I found SidonSidon's comment interesting: People from Arab countries are known for their generosity and hospitality, especially with food. I noticed that in the other thread that a few people kept pointing out what a privilege it was that I was invited to the bf's parent's place and that I got a meal for free! Well - does that mean you expect your visitors to pay for their meal when they eat at your place?

    Another thing that occurred to me - think of the associations in our English expressions: "cold and inhospitable" - "warm and inviting".
    I read an article about a study where they found out that people holding a hot cup of coffee feel more positive and friendly towards the person opposite them - and not because of the coffee itself, but just from the warmth of the cup.

    And I'm not an American and not a 'turkey gobbler' or whatever some people called me (seems like you yourselves have enough prejudices - and the question wasn't even a prejudice, just a curious thought - after all, it's the Germans who say that the Swabians are stingy, not me. And it was a guy from Hamburg who told me they had a weird dialect - ok, he reckoned everyone who's not from Hamburg has a weird dialect, so maybe I shouldn't have quoted him, but hey?) but I do feel deprived if I don't have a hot meal in the evening (hot does not equal huge, for your information!)

    So just because some people decided I was a troll because I hadn't replied (I was asleep! - And I don't have internet access all the time) suddenly everyone's repeating the "troll-call" and there was a free-for-all and all-out attacking and mocking me for my question! When I wasn't there to defend myself! Is no-one allowed to ask questions about German habits? Or is this a Swabian forum? I don't think I was the one being kindergarten-like.

    But I wanted to thank smallbop for his/her answer (should have answered before I went to bed, eh?) in that thread. It was very informative, and yes, there were a lot of Bible-bashers in his village - they tried to convince him to become a Protestant minister!
    Oh, and thanks to whoever thought I was 18. (The power of imagination can work wonders...)

    #21AuthorDiane11 Apr 09, 04:05
    Comment
    Diese Diskussion ist für mich ein interessantes Beispiel dafür, dass man mit Wertungen von Verhaltensweisen in anderen Kulturen am besten erstmal vorsichtig ist, denn je nach kulturellem Zusammenhang kommt vieles vielleicht ganz anders rüber, als es gemeint ist. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und habe mehrere Jahre in GB und auch Frankreich gelebt, und im Nachhinein fallen mir dadurch einige Missverständnisse auf, die sich durch das Aufeinanderprallen verschiedener Esskulturen ergeben haben.

    Als Antwort auf Diane und andere, die aus der deutschen "Abendbrot"-Kultur mangelnde Wärme, Herzlichkeit und Gastfreundschaft ableiten: Dabei handelt es sich wirklich um ein Missverständnis. Brot, also "kaltes" Abendessen, ist einfach die traditionelle Mahlzeit, die man zu dieser Tageszeit einnimmt. Gutes Brot ist eine Köstlichkeit, die so ziemlich allen Deutschen im Ausland abgeht, und wird als vollwertige Mahlzeit sowie als Grundlage der Ernährung betrachtet - vielleicht so wie Reis im asiatischen Raum. Der dazugehörige "Aufschnitt", die Wurst-, Schinken- und Käsewaren sind ebenfalls gut und teuer, und einem Gast würde selbstverständlich das beste aufgetischt, dass man da hat. Obwohl sich das in den letzten Jahren vielleicht etwas gewandelt hat, denken wahrscheinlich die meisten Deutschen, dass die ideale Verteilung der Mahlzeiten am Tag etwa so aussieht:
    7-8h Frühstück (Brot, Müsli, am Wochenende auch gerne Eier, Salate etc., und natürlich etwas später und gerne reichhaltig/ausführlich)

    12-13h Mittagessen (warme Mahlzeit, 1 "Gang" plus evtl. Nachtisch)

    15-16h Kaffeetrinken (insbesondere am Sonntag: Kuchen, etwas Süßes, dazu Kaffee oder Tee)

    18-19h Abendbrot (Belegte Brote mit Wurst, Käse, vielleicht dazu noch Salate o.Ä).

    Viele Leute würden auch heute noch ein warmes Essen am Abend als "Notlösung" betrachten, weil man mittags nicht dazu gekommen ist, und nicht wenige hätten Bedenken, dass so "spätes schweres Essen" schlecht für die Gesundheit ist, dick macht oder man schlecht danach schläft... D.h. einem Gast würde man das nicht unbedingt "zumuten"!

    #22Authorpicnic11 Apr 09, 12:00
    Comment
    Waitangi is not me, and I'm not her/him -
    Interesting, no one said that, except for you.

    Anyway, I'm German and live in Colorado. I'd give up warm meals for one month just to have one German Abendbrot with bread, (German-made) Salami (or whatever), German or Suisse cheese, Rama and so one. BREAD!!
    Does that tell you how much Abendbrot to some Germans means=)

    The problem wasn't you asking a question. The problem was you being ignorant and, I'm sorry, slightly bitchy.
    #23AuthorABENDBROT11 Apr 09, 12:22
    Comment
    Das oben angeführte Beispiel mit den gastfreundlichen Arabern kann man eventuell noch kurz kommentieren: Der Araber an sich (den es wohl genau so wenig gibt wie den Deutschen an sich) ist so lange gastfreundlich im Bezug auf Essen wie sich das mit seiner eigenen Ernährung deckt. Das trifft auf jeden anderen Menschen aber auch zu. So tut sich zum Beispiel traditionell der Inuit mit Ananas schwer, und der Araber wird zickig, wenn ihn ein Gast darauf hinweist, dass er sich vegan ernährt. Genau so ist der gemeine Deutsche eben gerne mal in seinen Essgepflogenheiten gefangen. Ich käme zum Beispiel unter normalen Umständen nicht auf die Idee der Gesamtheit aller Japaner Gastunfreundlichkeit zu attestieren, weil mir ein einzelner Vertreter rohen Fisch unterjubeln will. Merksatz vielleicht: "When in Rome do as the Romans do". If you're not happy with something, ask. Do not jump to generalisations. Your average American usually does not like the idea of being held responsible for a rotten burger served by one particular waiter in one particular restaurant in Rexburg, Idaho, either.
    #24Authoramazombi (529086) 11 Apr 09, 13:08
    Comment
    So, if someone asks a question they are "ignorant". Interesting. Of course, if you don't know something then you are literally ignorant - but I wonder if you actually know what "ignorant" really means, Abendbrot? Many people are ignorant of this word's real meaning! And "bitchy"? How?

    Anyway, I'm off to the outlaws again - this time the Schwiegerschwester in the capital of Bavaria! I'll let you know what kind of food they serve there! And in the meantime - don't say I'm a troll because I don't answer, okay! I won't have Internet access I daresay.

    And I have noticed the huge hot meal at midday thingy - the bf's dad shouted us lunch in a restaurant last time - so yes he is generous - but straight after breakfast! (We were still eating breakfast at 11, then he announces that dinner will be at 12 o'clock sharp!) I couldn't move for the rest of the day, so you can't tell me that's healthy.

    Happy Easter, mates! Will you be eating chocolate eggs or real eggs?
    #25AuthorDiane11 Apr 09, 13:08
    Comment
    @Waitangi: Ich esse in der Kantine (Gottlob habe wir eine sehr gute). Als ich noch mit sehr wenig Geld auskommen musste, habe ich mir Essen von zu Hause mitgebracht.

    Wer in Deutschland als Gast zum Mittag- oder Abendessen hungrig von der Tafel aufsteht (wegen zu wenig Essen und nicht weil es nicht geschmeckt hat), sollte sich neue Freund und Bekannte suchen. Leute, die zu arm sind, um genügend Essen zu kaufen, laden in der Regel nicht zum Essen ein. Ich kenne in Deutschland genau zwei Menschen, die an ihren Gästen sparen und ihnen jeden Happen in den Mund zählen: Meine Schwester und eine ehemalige Arbeitskollegin, die es fertig gebracht hat, eine halben Flasche Wein für vier Leute zu kredenzen (und zwar mit den freudigen Worten „Ihr trinkt doch gerne Wein.“).

    @SidonSidon: Woher kennst Du meine Schwester und gesagte Arbeitskollegin?
    #26Authoruriuriuri11 Apr 09, 13:08
    Comment
    Habe hier nicht alles gelesen, möchte nur beisteuern, dass viele Restaurants eine spezielle Mittagskarte für Berufstätige anbieten: es gibt dann in der Regel nicht eine ganz so große Auswahl und die Mahlzeiten sind auch nicht ganz so groß, aber so bekommt man eben auch eine warme Mahlzeit.
    Ich meine aber, dass immer mehr Menschen genötigt sind, abends warm zu essen: An unserer Schule ist z.B. oft nachmittags noch Unterricht, aber wir haben keine Mensa/Kantine.
    #27Author maxxpf (361343) 11 Apr 09, 13:58
    Comment
    Ich finde, picnics Darstellung in #22 eigentlich sehr treffend und aufschlussreich. So lief's/laeuft's im Grunde genommen bei meinen Eltern und Schwiegereltern. Von zuhause kenne ich es eigentlich nur so, dass es abends kein warmes Essen gab ausser vielleicht mal Saiten (Wuerstchen). Das heisst aber nicht, dass das nicht reichhaltig sein konnte: verschiedene Wurst-, Kaesesorten, Quark, Tomate, Gurke, Paprika, Brot (oft auch da mehrere Sorten) waren/sind Standard, ab und zu gab's auch mal Nudelsalat oder Bismarck-Heringe, Schinken mit Melone oder oder oder ...

    In etwas edlerer Form wurde/wird das durchaus auch Gaesten aufgetischt - voellig normal (wobei ich sagen muss, dass meine Mutter sicher was Warmes macht, wenn sie weiss, dass die Gaeste bisher den ganzen Tag nichts Warmes in den Magen bekommen haben).

    @ Diane (#25): "(We were still eating breakfast at 11, then he announces that dinner will be at 12 o'clock sharp!)"

    Zugegeben: da haette man Dich vorwarnen koennen, dass noch ein reichliches Mittagessen ansteht ... Aber auch das halte ich fuer ein gewisses kulturelles Missverstaendnis: Denn zumindest bei uns ist es so, dass ganz selbstverstaendlich davon ausgegangen wird, dass es insbesondere am Wochenende oder an Feiertagen ein reichliches, warmes Mittagessen gibt, wenn nicht ausdruecklich etwas anderes gesagt wird. D.h., wenn ich bei meinen Eltern/Schwiegereltern zu Besuch bin und erst spaet aufstehe, fruehstuecke ich tunlichst nur recht leicht ... Da kann ich mir diese etwas "boese" Frage nicht verkneifen: Kommunizieren Du und Dein Freund eigentlich ... ?

    Zur Frage mit den Ostereiern: sowoghl als auch; ich persoenlich bevorzuge jedoch die aus Schokolade ... ;-))

    P.S.: Es empfiehlt sich, Fragen zu kulturellen Unterschieden moeglichst neutral und ohne Wertung zu stellen, wenn man boese Kommentare vermeiden will




    #28AuthorSille7411 Apr 09, 14:19
    Comment
    Im Laufe meines bisherigen Lebens habe ich sieben Jahre in den USA gelebt (vier Jahre davon an einem Ort, den Rest an verschiedenen Orten im Norden, Süden, Osten und Westen des Landes), habe jeweils ein halbes Jahr in Frankreich und in England gewohnt und habe insgesamt deutlich mehr als hundert Länder besucht (teils aus beruflichen Gründen, teils im Urlaub).
    Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, aus der Tatsache, dass irgendein Verhalten der Leute im besuchten Land in meiner Heimat "negatv belegt" oder auch schlicht unüblich war, den Schluss zu ziehen, diese Menschen seien unfreundlich oder gar "nicht gastfreundlich".

    Es zeugt erheblicher Egozentrik, von den Menschen in den besuchten Ländern zu erwarten, dass sie sich über die Sitten und Gebräuche in der Heimat des Besuchers informieren und sich womöglich auch noch danach richten müssten. Das gilt in Sibirien, Venezuela und Abu Dhabi genauso wie in Australien, den USA oder in Deutschland.

    Aufgrund eigener Unkenntnis der lokalen Gebräuche und Sitten Dinge misszuverstehen und daraus negative Schlüsse zu ziehen ist schlicht ungezogen und erinnert an das Verhalten eines verzogenen Kindes.

    Nicht vom Besuchten, sondern vom Besuchenden darf erwartet werden, dass er versucht, Konflikte durch vorheriges Beschäftigen mit der besuchten Region und entsprechend angepasstes Verhalten zu verhindern.
    #29AuthorBesucher11 Apr 09, 16:01
    Comment
    2. Absatz:

    "Es zeugt von erheblicher Egozentrik..."
    #30AuthorBesucher11 Apr 09, 16:09
    Comment
    (wobei ich sagen muss, dass meine Mutter sicher was Warmes macht, wenn sie weiss, dass die Gaeste bisher den ganzen Tag nichts Warmes in den Magen bekommen haben).

    Das hat mich auch gewundert, vielleicht pure Gedankenlosigkeit?

    @ Diane (#25): "(We were still eating breakfast at 11, then he announces that dinner will be at 12 o'clock sharp!)"

    Da kann ich mir diese etwas "boese" Frage nicht verkneifen: Kommunizieren Du und Dein Freund eigentlich ... ?

    Scheint wohl in der Tat an der Kommunikation zu hapern. Jetzt bin ich mal gespannt, was es in Bavarias Hauptstadt zu essen gab: Weißwürste?
    #31Author bluesky (236159) 11 Apr 09, 16:35
    Comment
    trockene Bretz'n, bluesky, von gestern ;oP

    Mir sind bei einigen Kommentaren hier auch die Gesichtszüge entgleist. Ich komme aus einem Haushalt, in dem immer mittags warm gegessen wurde, was total schön war: Mein Vater kam zum Mittagessen nach Hause, meine Mutter hatte für alle gekocht, und wir haben alle gemeinsam gegessen. ABends gab es dann AbendBROT, wie hier schon beschrieben, nicht unbedingt immer gemeinsam. Heute esse ich notgedrungen mittags häufig kalt, aber wenn ich kann, koch ich mir mittags was. Ich esse auch gern abends warm, aer unter der Woche hab ich auh nicht jeden abend Lust und v.a. Zeit mich noch hinzustellen und was vernünftiges zu kochen. Ich KANN kochen, ich hab nur nicht mehr viel Zeit dafür. Aber wenn ich für Freunde koch, darf es auch ruhig mal vier Stunden Kochzeit sein oder länger, und zu wenig ist es dann in der Regel auch nicht...
    Ausgerechnet meine schwäbischen Freunde sind, was die Mengen angeht, extremst großzügig in der Planung, aber es ist ja auch für jede/n Hausfrau/mann ein Alptraum, wenn die Gäste hungrig nach Hause gehen, oder? Also, i.d.R. kocht man zuviel, was bei meinen schwäbischen Freunden zur Folge hat, dass man noch drei Tage lang dasselbe ist...

    Und wie Leute kochtechnisch drauf sind, ist ja nun nicht unbedingt kultur-/landesabhängig. Ich habe ne Freundin, bei der lege ich keinen Wert darauf, zum essen eingeladen zu werden, weil die eh nicht kochen kann. Ich habe Freunde, da würde ich mich am liebsten jeden Tag einladen lassen. Und ich bin auch in england schon gut und schlecht bewirtet worden.
    Wir kamen nach einer durchgefahrenen Nacht in England mittags an und bekamen kleine Stückchen kalter Pies vorgesetzt. Das war nicht so der Bringer... aber bei gleicher Person habe ich auch schon richtig gut gegessen. Manchmal ist das Timing vieleicht ungünstig ;o)

    Also, frohe Ostern allesamtse, mit oder ohne Eiern.
    #32Author easy (238884) 11 Apr 09, 18:30
    Comment
    Hmm, ich denke so eine richtig typische Antwort gibt es auf die Frage wann und wie "typische Deutsche" essen nicht. Meine Familie hat immer abends warm gegessen. Mit zwei berufstätigen Eltern und vier Kindern, die zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kamen, war das auch gar nicht anders möglich. Das warme Mittagessen klingt für mich daher immer sehr nach einer 50iger-Jahre heile Welt.

    Was die Gastfreundlichkeit angeht ist es einfach wichtig, zu verstehen, dass Gastfreundschaft durchaus unterschiedlich definiert wird. In Uganda gehört es zum Beispiel dazu bei besonderen Anlässen (wenn Gäste kommen) besonders VIEL zu kochen. Muss nichts außergewöhnliches sein, aber deutlich mehr als gegessen wird. In Deutschland käme niemand auf die Idee bei einer Hochzeit normales Essen, aber in rauen Mengen zu servieren. Wir würde eher normale Portionen servieren, dafür aber was Besonderes...

    Ich glaube also nicht, dass Deutsche weniger gastfreundlich sind, oder geizig, sondern eher, dass sich Gastfreundschaft unterschiedlich definiert.

    Und wie schon gesagt wurde: Brot mit Wurst, Käse, etc. ist für mich durchaus ein vollwertiges Essen (oft esse ich überhaupt keine warme Mahlzeit) und das gilt auch wenn Gäste da sind. Nicht umsonst gibt es ja auch kalte Büffets - die sind meistens nicht parsimonious, sondern ziemlich reichlich...
    #33AuthorKarotte16 Apr 09, 23:48
    Comment
    In meiner Familie gab es früher (deutsch) immer mittags warmes Essen.
    Später habe ich mittags ein warmes Kantinenessen gehabt (war sehr zu empfehlen ...!):-)
    Danach (bis heute) gibt es - nach Anglo Art - abends warmes Essen. (Ausnahmen: Sonn- und Feiertage).
    #34Author Wolfman (236211) 17 Apr 09, 00:12
    Comment
    Ich denke, in Deutschland gibt es eine ziemlich ausführliche "Abendbrot"-Kultur, wie auch schon weiter oben beschrieben. Ich habe mich gerade vorgestern an der Wurst- und Käsetheke komplett eingedeckt für die nächsten Tage: drei Sorten Aufschnitt (=Wurst), drei Sorten Käse (für insgesamt ca. 7-8 Euro), Korn-an-Korn-Schwarzbrot, Joghurt (Vollfett), Vollmilch. Manchmal kommen auch Wiener Würstchen dazu, Gurke, Tomaten, Paprika oder Selleriestangen zum Knabbern, Knäckebrot... :-).

    Oft hole ich mir mittags während der Arbeitswoche ein belegtes Brötchen --das ist etwas, wo die Abendbrot-Kultur hin ausgestrahlt hat: Mein lokaler Bäcker hat locker 15 verschiedene Sorten belegte Brötchen, mit Schinken, Wurst, Käse, schön garniert mit Salat, Gürkchen, usw. Lecker! Plus eine Sorte Bejgel (Bagel), neuerdings.

    Während der Woche esse ich nicht jeden Tag warm, aber so zweimal in der Arbeitswoche versuche ich doch, zu kochen (da Ein-Personen-Haushalt, "zwingt" mich keiner zu kochen). Zweimal in der Woche gehe ich mittags mit den Kollegen essen (Mittagstisch in den Restaurants, Dönerbude und auch mal der amerikanische Schnellimbiß ;-) ).

    Karotte, in #33: "Wir würde eher normale Portionen servieren, dafür aber was Besonderes... " Das stimmt. Auch wenn man essen geht hier, ist es kein Zeichen einer besonderen Qualität, eine Riesenportion zu bekommen. Wenn es gut schmeckt und ausreichend ist um satt zu werden, ist der deutsche Gast zufrieden (er fühlt sich eher beschämt, wenn er was zurückgehen lassen muss, weil die Portion zu groß war...--Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei, wo "der Teller leergegessen werden *musste*").
    #35Author GuggstDu (427193) 17 Apr 09, 10:50
    Comment
    Ich bin mit einer warmen Mahlzeit aufgewachsen und auch in unserer Familie führen wir das jetzt fort, obwohl wir beide berufstätig sind und unser Tochter ebensfalls nur im Kindergarten warm ist. Ein kaltes gemeinsames Abendessen kann doch genauso Familienzeit sein. Wir versuchen auch zum Brot immer noch was "Grünes" auf den Tisch zu bringen. Das klappt aber nicht immer wenn man eine hungrige 2-jährige hat die entweder sofort essen will oder ganz eigenen Vorstellung vom Helfen in der Küche hat.
    Erwarten wir Gäste für einen Abend gibt es gewöhnlich auch mal Abends etwas warmes, das trifft auch zu, wenn die Gäste länger bleiben aber von weiter weg anreisen. Gäste die länger bleiben werden dann meistens in den normalen Essensablauf eingebunden, wobei man sich dann aber schon Mühe gibt noch eine größe Auswahl an Aufschnitt und Salat oder andere Sachen die man selber auch nicht jeden Tag hat anzubieten.

    Die pauschalisierte Behauptung Deutsche legen kein Wert auf gutes Essen / sind nicht Gastfreundlich finde ich schon sehr kränkend, da ich ja weiß, wie sehr ich mir darüber Gedanken mache was meinen Gästen gefallen könnte.

    Allerdings ärgere ich mich auch darüber wenn Gäste erwarten das alles so sein soll wie daheim. Das betrifft insbesondere meine Mutter, die auf ihrem Kaffee besteht, den wir einfach nicht trinken. Eine Kaffemaschine steht nun trotzdem die meiste Zeit unbenutzt bei uns im Haus, und Sie nimmt jedesmal ein angebrochenens Päckchen Kaffee von uns mit, da sich der ja auch nicht ewig hält. Was tut man nicht alles für die Eltern, aber es ärgert mich schon, wenn ich mich und meinen Haushalt so verbiegen muß. Ich denke es dürfte doch auch mal einen Tag ohne Kaffe oder mit einem Instant Produkt gehen.

    Essensgebote aus religiösen, Gesundheitlichen oder ethischen Gründen würde ich zu erfüllen suchen, aber gerade wenn man mehrere Gäste mit unterschiedlichen Wünschen hat, bedeutet das vielleicht auch manchmal das ein Gast vielleicht nicht mehr aus dem kompletten reichhaltigen Angebot schöpfen kann .Ich würde keine rein vegetraische Mahlzeit anbieten, wenn auf einen Vegetarier 5 Gäste kommen die gerne Fleisch essen und trotzdem denken, das auch der Vegetarier satt wird und sich gut bewirtet fühlt.
    #36AuthorAngeyja17 Apr 09, 11:33
    Comment
    Mit einer warmen Mittagsmahlzeit aufgewachsen natürlich, irgendeine warme Mahlzeit kennen schließlich die meisten von uns.
    #37AuthorAngeyja17 Apr 09, 11:45
    Comment
    Und dann gibt es noch die ganz suspekte Variante... Mit warmem Mittagessen aufgewachsen (Mutter hat gekocht, wenn ich aus der Schule kam), abends gab es kalte Brotzeit. Meistens. Manchmal auch was warmes. Da mein Mann und ich beide arbeiten, gibt es bei uns abends die warme Mahlzeit... oder auch nicht. Manchmal haben wir auch Lust auf einfach "nur" Brotzeit, z. B., weil wir gerade mal wieder Antipasti gekauft haben, Wurst und Käse. Oder ein Tabouleh essen wollen. Oder Caprese. Oder Salade Nicoise. Oder wir gehen aus, weil wir zu faul sind. Essen kalt... im Biergarten zum Beispiel. Essen warm... im Biergarten zum Beispiel. Generell deutsche Esskultur? Keine Hühnersuppe zum Frühstück (aber eine wunderbare asiatische Geschichte;-).
    #38Authorsolala17 Apr 09, 12:18
    Comment
    Damals, ach damals ... Ende der 80ger Jahre, nach Tschernobyl. In Straubing (Niederbayern) lief so eine Aktion, Kinder aus Tschernobyl als Ferienkinder aufzunehmen. Auch eine wohlhabenden Familie aus meinem weiteren Bekanntenkreis beteiligte sich & lud zwei Kinder ein. Die Eltern wollten den armen strahlungsgeschaedigten Kindern Gutes tun: es gab nur Bio-Essen, fast nur Vegetarisches. Und die braven Kinder schrieben ihren Eltern heim, dass die Deutschen sehr nett aber auch sehr arm seien, es gaebe kaum Fleisch, und immer nur Salat. ... Im Jahr darauf kriegten die Tschernobyl-Kinder auch bei diesen Leuten Fleisch satt - aber es ist doch ein huebsches Beispiel fuer die Unterschiede in der Wahrnehmung & in den Gebraeuchen.
    #39AuthorDamals17 Apr 09, 13:50
    Comment
    I think "Diane" did start this topic, or why did she pop up randomly in the middle of it, never mind desperately claim (devoid of any accusations) that she wasn't the same person as the topic writer?!

    You seem rather unnaturally obsessed with eating, whoever you may be! Food is food in my opinion, and given the levels of poverty in the world today those of us who have it regularly ought to consider ourselves lucky even if it's not always what we might most like to eat.
    #40AuthorHannah17 Apr 09, 13:57
    Comment
    Diane =http://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idThread=707259&idForum=&lp=ende&lang=de
    #41AuthorUlrike17 Apr 09, 14:23
    Comment
    Zitat aus #36
    "Ich bin mit einer warmen Mahlzeit aufgewachsen und auch in unserer Familie führen wir das jetzt fort, obwohl wir beide berufstätig sind und unser Tochter ebensfalls nur im Kindergarten warm ist."

    Nichts für ungut, aber wie man mit nur EINER warmen Mahlzeit aufwachsen kann, erstaunt mich schon. Wahrscheinlich kommt daher auch, dass deine Tochter nur im Kindergarten warm ist, ansonsten daheim aber eher kalt, die Arme.. *lol* hat mich halt amüsiert *kicher*...
    SCNR
    #42Authorsleipnir17 Apr 09, 14:25
    Comment
    @40, I agree, she insists she isn't American yet cannot possibly be British given her language use leaving us with what?

    "I'm from the Antipodes..."

    ;)
    #43AuthorBrit17 Apr 09, 14:35
    Comment
    Gastfreundschaft definiert sich häufig von Familie zu Familie unterschiedlich.
    So war ich mal bei einer französischen Familie zu Gast, bei der ich um einen Tee bat. Man servierte mir einen Becher heißes Wasser mit einem Teebeutel darin. Soweit in Ordnung.
    Nachdem ich getrunken hatte, wurde der Becher gespült und zu meinem Befremden aber der Teebeutel beiseite gelegt und nicht entsorgt. Erst dachte ich, die Franzosen haben vielleicht sowas wie eine "Biotonne für Teebeutel", und der Beutel würde nur bis zum nächsten Gang zu ebendieser Tonne auf die Seite gelegt.
    Als ich am nächsten Tag wieder einen Becher Tee bekan, wurde aber dieser Teebeutel vom Vortag einfach nochmal verwendet, was mir fast den Magen umgedreht hat. Vom "Tee" habe ich keinen einzigen Schluck getrunken. Ich empfand das alles als unfassbar unangebracht, vor allem einem Gast gegenüber.
    Gastfreundschaft definierte sich in dieser Familie darüber, daß ich keinen Finger im Haushalt krumm machen durfte bzw. mußte. Nicht einmal meinen Becher sollte/durfte ich zur Spüle tragen.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß diese Auffassung von Gastfreundschaft in allen französischen Familien vorherrscht.
    #44AuthorDarth17 Apr 09, 16:00
    Comment
    @Darth: das Doppeltnutzen des Teebeutels habe ich in Frankreich auch erlebt, allerdings nie mit Zeitverzögerung sondern immer nur im sofortigen "Durchlauf". Auch kriegte ich als Gast immer den "ersten Aufguß", d.h. meine Frühstücksschüssel wurde mit einem Teebeutel bestückt und dann mit Wasser gefüllt. Sobald ich meinte, der Tee habe jetzt genug gezogen, siedelte meine Freundin den Beutel in ihre Schüssel um und kippte dort Wasser auf. Es langte tatsächlich immer zu zwei Aufgüssen, aber ich käme im Leben nicht auf die Idee, das so zu handhaben. Jedenfalls nicht mit Gästen, egal wie vertraut.
    #45Author Chaja (236098) 17 Apr 09, 16:10
    Comment
    Ich kenne aus dem englischen Teil der Verwandtschaft, dass der Tee (egal ob lose oder im Beutel) in der Kanne bleibt und, wenn ein paar Tassen ausgeschenkt wurden und nicht mehr viel Tee in der Kanne ist, noch einmal kochendes Wasser dazugegeben wird, als eine Art "zweiter Aufguss". "To top the pot up" heißt dieses Vorgehen. Mit einzelnen Becherportionen habe ich das noch nie gehört und fände es auch sehr befremdlich.
    Aber das passt vielleicht besser hierher:
    related discussion: Teemaschinen für den Privathaushalt??
    #46Author Dragon (238202) 17 Apr 09, 16:15
    Comment
    @Hannah (40): No, I did not start this thread. It just caught my attention because Waitangi really seemed to understand where I was coming from. Maybe because I am also from the Antipodes. :-)
    To us it is really weird to eat a cold lunch in the evening.
    Sunday dinner - with a hot roast etc. - used to be a tradition and still is in some families, especially when older rellies are visiting.

    How do you conclude that I am "unnaturally obsessed with eating"? What a weird interpretation! The topic is about meals, so naturally one talks about food and what one would like or expect to eat at a given time. But I don't like to go to bed feeling hungry. Do you?

    The Bavarian in-laws did not serve me "Weißwurst" by the way. They served a hot meal in the evening with special vegetarian cabbage rolls for me (seems my bf has discovered the art of communication!). Though his brother-in-law did say that they were thinking about giving me grilled "Weißwürste", but then they changed their minds...
    #47AuthorDiane17 Apr 09, 17:05
    Comment
    Ich habe die zeitnahe Doppelnutzung eines Beutels starken Tees in zwei großen Bechern in England auch schon erlebt. Mir hat es nichts ausgemacht, da es eine gute Freundin war, und ich "regular" Tee einzeln im Becher aufgegossen ohnehin als Suppe empfinde. War mir also in dem Fall ganz recht, dass der Tee etwas dünner war.

    Beim Schüleraustausch in Frankreich hatte ich den auch nicht sehr anheimelnden Fall, dass ich die einzige Teetrinkerin war, den Tee aber nicht selbst machen durfte: Man gab mir eine Riesenkanne mit einem einzigen Teebeutel (ich glaube aber doch jeden Tag einen frischen), ohne Stövchen. Ich hatte also reichlich Flüssigkeit, aber nach Tee geschmeckt hat es nicht. (Alles andere am Essen und Trinken in Frankreich war aber fabelhaft! Als ich das sehr blutige Steak gekostet habe, wussten sie schon, dass ich es eventuell durcher mag, und haben es netterweise noch mal in die Pfanne getan. Und es gab ein phantastisches Picknick. Und immer ein Glas Wein zum Essen. Das war mit 13 sehr aufregend.)

    Deshalb mache ich es heute so, dass, wenn ich Kaffetrinker zu Besuch habe, ich anbiete, dass sie den Kaffee selbst zubereiten. Ich vertrage keinen Kaffee und kann deshalb nie sicher sein, ob er auch schmecken wird.
    #48Author Lady Grey (235863) 17 Apr 09, 18:26
    Comment
    Bei uns gibt es die warme "Hauptmahlzeit" des Tages einfach dann, wenn die meisten Familienmitglieder zu Hause sind, d.h. meistens mittags (so um 13.30, wenn die Kinder - zumindest 3-4 Mal die Woche - aus der Schule kommen), manchmal abends.
    Die Wahrscheinlichkeit, abends alle an einen Tisch zu bekommen, ist viel geringer, da eigentlich immer jemand fehlt (Schwimm-Training, Turn-Training, Konzerte, Geschäftsessen, Elternabende, Fußball-Training, Fitness-Studio, etc.).
    #49Authorpet17 Apr 09, 18:42
    Comment
    When do Germans eat their main meal of the day - especially working Germans

    Mittags, warm.
    #50Author Russisch Brot (340782) 17 Apr 09, 19:05
    Comment
    @ladygrey: I experienced "strong water" once, too. I was on a trip with some friends and the driver had brought along a big thermos of tea. After a few hours on the road, I poured some and said, "Umm, I think you forgot to put the teabag in." My friend Stan agreed. The driver responded surprised, "What do you mean? I dunked it twice!"
    #51Author Amy-MiMi (236989) 17 Apr 09, 19:16
    Comment
    Diane, "grilled" Weißwürste??? Das hätte ihnen 20 Jahre Zuchthaus gebracht, insofern muss das ein Witz gewesen sein!

    #52AuthorChristian17 Apr 09, 20:55
    Comment
    Und hier ist vieleicht noch wirklich die Antwort auf die Eingangsfrage:

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie...

    67% aller Berufstätigen nehmen sich Zeit fürs Abendessen, nur 35% fürs Mittagessen
    Bei den Nicht-Berufstätigen sind es 73% zu 66%, insofern bei den Berufstätigen eine klare Verschiebung zugunsten des Abendessens.

    Ebenfalls aus der Nestlé Studie vom frühren Post.
    #53AuthorChristian17 Apr 09, 20:59
    Comment
    ach, und noch zwei Buchtipps für Diane:



    Developing Intercultural Awareness: A Cross-Cultural Training Handbook (Paperback)
    by L. Robert Kohls (Author), John M. Knight (Author)

    "Beyond Experience" is a book full of different activites to be used in an intercultural training session. One of its very useful features is a full outline of a training design, with timeframe included, which incorporates the activities mentioned in subsequent pages.


    und


    International Cuisine, (Unbranded) (Hardcover)
    by The International Culinary Schools SM at The Art Institutes (Author)
    Product Description

    The Best Tool for Learning About the Diversity of Cuisine from Around the World

    Increasing world travel, changing demographics, multinational business, and greater diversity at home have whetted our appetites for international flavors——--whether in national dishes or creative culinary fusions. Anyone entering the foodservice industry today must be prepared to meet this growing demand. Taste truly has gone global.

    With its comprehensive approach, International Cuisine explores countries and regions, cultures, and ingredients, and describes the crucial role they play in different world cuisines. This comprehensive and engaging resource gives readers an introductory knowledge of food cultures from five continents, as well as the Caribbean and British Isles.
    #54AuthorChristian17 Apr 09, 21:09
     
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