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    Deutschländer-Würstchen (Werbung)

    Topic

    Deutschländer-Würstchen (Werbung)

    Comment
    Hallo,

    ich frage mich schon seit einiger Zeit, wie ein Fernsehwerbespot für die Würstchenmarke "Deutschländer" zu deuten ist.

    Junger Lehrling: Meister, warum heißen Deutschländer eigentlich Deutschländer?

    Meister: Na, weil da von den beliebtesten Würstchen Deutschlands das Beste zusammenkommt. Probier mal: Die sind knackig wie Wiener, würzig wie Frankfurter und zart wie Bockwürste.

    Lehrling: Und darum heißen die Deutschländer.

    Meister: Genau!




    Wird hier angedeutet, dass Österreich ein Teil Deutschlands ist? Geht es um die alte Behauptung, das Wiener Würstchen sei in Deutschland (Frankfurt) erfunden worden? Oder ist der Satz mehrdeutig - "die beliebtesten Würstchen Deutschlands" = "die in Deutschland am beliebtesten Würstchen, unabhängig von der Herkunft?"

    Danke!
    AuthorKathrin29 Jul 10, 00:17
    Comment
    Ich glaube kaum jemand denkt bei Wiener Würstchen wirklich an Wien. Ich zumindest nicht. Ist für mich ein typisch deutsches Essen, egal wo die ursprünglich herkommen mögen. Und die Wiener, die es hier beim Fleischer zu kaufen gibt, werden ja auch nicht in Österreich hergestellt. Trotzdem ein interessanter Gedanke, wäre mir nie gekommen.
    #1AuthorZora [de] (593998) 29 Jul 10, 00:23
    Comment
    Und weil Wiener Würstel in Wien Frankfurter heißen, wird sich auch niemand auf den Schlips getreten fühlen, wenn sie in den (unsäglichen) Würstchenmix geworfen werden.
    #2Author Lady Grey (235863) 29 Jul 10, 00:31
    Comment
    Ich stimme Zora[de] zu. Soll heissen: keine von den drei Erklaerungen in #0 ist korrekt.

    Abgesehen davon glaube ich, dass man sich ueber die Sinnhaftigkeit von Werbung nicht zu viele Gedanken machen sollte.
    #3AuthorLondoner(GER)29 Jul 10, 03:27
    Comment
    Entstanden ist die Bezeichnung für die armen Würstchen vermutlich auch vor dem Hintergrund der EU-Regelungen für Herkunftsbezeichnungen bei Lebensmitteln (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Herkunftsbezeich... ) bzw. als Umgehung des rechtlichen Dickichts.
    Was der Erfinder des Markennamens Anfang der 1990er Jahre nur nicht beachtet hatte war die Tatsache, dass das Wort "Deutschländer" schon damals für viele Menschen eine weitere Bedeutung hatte - die aber dem Markenerfolg offenbar nicht im Wege gestanden hat:

    Der „Deutschländer“, wie in Deutschland aufgewachsene Türken in der Türkei genannt werden, ist er aber geblieben.
    Yavuz Bozca hat in Deutschland keine Heimat zurückgelassen und in der Türkei keine gefunden. ( http://www.faz.net/s/RubDDDF614E9B1C49B682201... )

    "Deutschländer" werden sie in der Türkei genannt, "Deutschtürken" nennen sie die Deutschen. Und sie selbst? Viele von ihnen wissen selbst nicht, wo sie hingehören, was sie Zuhause nennen sollen. Sie fühlen sich als Fremde, hier wie dort.
    ( http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/dierep... )

    Deutschländer - ursprünglich abwertend gemeinte Bezeichnung für Türken, die in Deutschland leben durch in der Türkei lebende Landsleute, heute bisweilen auch Selbstbezeichnung, siehe Türken in Deutschland
    ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschl%C3%A4nder )
    #4Author3. Schicht29 Jul 10, 04:12
    Comment
    ...und noch eine Frühmorgenschicht hinterher:

    1. Es heißt: die beliebtesten Würstchen Deutschlands, nicht etwa die beliebtesten deutschen Würstchen. Es ist also völlig wurst, woher die Wurst kommt. Die beliebtesten Schnellgerichte Deutschlands sind sicherlich Burger, Bratwurst, Pizza und Döner. Die beliebtesten deutschen Imbisse wären dann vermutlich Bratwurst, Currywurst und Pommes Bahnschranke, und selbst dazu könnten sich Herkunftspuristen zu Wort melden.

    Ich gebe eindeutig Kathrin recht mit der zweiten Vermutung, es seien die in D beliebtesten Würstchen gemeint, und wahrscheinlich entspricht das mit diesem Dreigespann sogar der Wahrheit.

    2. Abgesehen davon stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob hier Österreich zu D gezählt wird, denn "Wiener" ist keine Herkunftsbezeichnung, sondern eine Machart, wie Zora schon richtig bemerkt hat. Es geht um ein Rezept (Rind+Schwein hoher und mittlerer Qualität). "Frankfurter" sind reine Schweinswürstchen hoher Qualität und mit einem bestimmten Kaltrauchverfahren hergestellt, als "original" oder "echte" Frankfurter sind sie überdies geschützte Herkunftsbezeichnung. Wiener (ich meine die Würste, nicht die Menschen, bei denen es sich anders verhält) dürfen überall hergestellt werden.

    3. Wenn die Wiener (Menschen) die Wiener (Würste) als "Frankfurter" (wohl eher Würste als Menschen) bezeichnen, haben sie sich entweder noch nicht an die EU gewöhnt, oder sie kolportieren die alte Geschichte weiter, dass es ein Frankfurter Metzger war, der in Wien das Rezept erfand, weil er dort das Brät anders mischen durfte als in seiner Heimatstadt. (Es gibt auch Quellen, die behaupten, der Metzger habe Wiener geheißen, so ähnlich wie beim (Berliner) Metzger Cassel, der den Kasseler Braten erfand, aber andere nennen ausdrücklich den Namen Lahner.) Um Missverständnissen vorzubeugen, sollten die Wiener auf Frankfurter (Bezeichnung und Wurst, nicht Touristen) verzichten und sich sicherheitshalber an Hamburger halten, während die Frankfurter Frankfurter den Wienern und Hamburger Wiener den Frankfurtern vorziehen dürfen, oder umgekehrt, und Wiener, Frankfurter, Hamburger und alle anderen Berliner zum Nachtisch haben außer den Berlinern, die bekanntlich Pfannkuchen essen und stur bei Currywurst ohne Darm bleiben.



    Übrigens finde ich den Namen (schon abgesehen von den Komplikationen, die 3. Schicht genannt hat) und die Werbung für diese unsägliche Hurrawurst sowas von unangenehm, dass ich mich noch nie darauf eingelassen habe. Aber ich kaufe ja auch nicht bei Hornbach, z.B.
    #5Author sebastianW (382026) 29 Jul 10, 07:12
    Comment
    Ich kann mich noch genau erinnern, wann ich zum ersten Mal Werbung für diese Würstchen wahrgenommen habe. Das war 1993, nicht lange nach dem schrecklichen Brandanschlag in Solingen. Die Medien waren voll mit Berichten über Neonazis und über Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung auch in der sogenannten Normalbevölkerung (soll heißen ohne Glatze, Springerstiefel und Steinarklamotten), und dann kommt da eine Firma und feiert ihre "Deutschländer", und zwar mit ganz entzückenden, blonden, blauäugigen Kindern. Mir ist tatsächlich schlecht geworden davon. Ich würde nie im Leben auch nur ein einziges Produkt von diesem Hersteller kaufen.
    #6AuthorIrene29 Jul 10, 08:01
    Comment
    Für die vegetarische Variante schlage ich vor

    Schländer Würstchen.

    Schon wg. des national gefärbten anmassenden Namens boykottiere ich besagte alberne Wurstcreation.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_W%C3%BCrstchen
    #7Author Pachulke (286250) 29 Jul 10, 08:03
    Comment
    Bei Hornbach gibt es Würstchen?

    SCNR
    #8Author Jalapeño (236154) 29 Jul 10, 08:08
    Comment
    Ja - die sogenannten "armen Würstchen" an der Kasse ...
    #9AuthorLabella29 Jul 10, 08:54
    Comment
    Ja, Jalapeño, Horn-bacher, die mit den Klauenschnipseln drin für den knackigen Biss, mmhh ....

    @ Deutsch- und andere Ländernamen - Nachfrage: Wie findet Ihr eigentlich den Namen dieser Leverkusener Chemiefirma?
    #10Author manni3 (305129) 29 Jul 10, 08:56
    Comment
    #10. Americans like it for pain.
    #11Authoropine (680211) 29 Jul 10, 09:15
    Comment
    @sebastianW, #5:

    Vielen Dank, jetzt schauen mich meine Kollegen fassungslos an, weil ich gerade vor dem PC zuckend zusammengebrochen bin.

    Ich denke jetzt weiter drüber nach, wo Wiener (Menschen, nicht Würstchen) hergestellt werden und was Pariser (Brote?) damit zu tun haben könnten.
    #12AuthorSvenDE29 Jul 10, 09:34
    Comment
    Ich habe den Deutschländer Leuten vor fünf Jahren oder so genau deswegen mal eine E-Mail geschrieben und auch eine Antwort erhalten. Zugegeben, ich hoffte auf etwas in der Richtung: "Wir danken Ihnen für Ihre kritische Anfrage. Um unserer Bestürzung Ausdruck zu verleihen, schicken wir Ihnen ein Würstchenpaket."

    Dass ich kein Paket bekommen habe, daran kann ich mich noch erinnern. Die Mail habe ich leider nicht aufbewahrt (wollte ich eigentlich, aber ich bin nicht so ordentlich). Jedenfalls haben sie sehr ausführlich erklärt, warum das Wiener Würstchen eigentlich in Deutschland entstanden ist, und ich weiß jedenfalls noch, dass mich diese Antwort teils zufriedengestellt hat, weil sie nicht ganz blöd war. Edit: Vermutlich so, wie es auch Sebastian erklärt hat.

    Schreib denen ruhig auch mal und poste die Antwort hier. Ich finde die Bezeichnung "Deutschländer" im übrigen auch bescheuert, aber ich bin bestechlich.
    #13Author wupperwolf (411909) 29 Jul 10, 10:24
    Comment
    @Wupperwolf: vielleicht sollte ich das dann übernehmen - ich bin in Sachen handelsüblicher Würstchen naturgemäß ziemlich unbestechlich *grins*
    #14Author Chaja (236098) 29 Jul 10, 11:06
    Comment
    Der Name "Deutschländer" ist definitiv bescheuert. Ich stell mir darunter immer vor, dass die Würste im Stechschritt aus der Dose springen, sobald man diese öffnet.
    Und den o.g. Spot finde ich ebenfalls saublöd. Aber er hat seinen Zweck erreicht: hier reden etliche Leute schon den ganzen Morgen darüber und der Produktname wurde auch schon das eine oder andere Mal erwähnt, einschließlich von mir selbst...
    #15AuthorEKNCA429 Jul 10, 11:20
    Comment
    @ Chaja: Ach ja, danke :) Wahrscheinlich wäre ich auch ein bisschen schlanker, wenn es baptistische Reinheitsgebote gäbe. Aber Würstchen und Kuchen gehören zum Gemeindeleben zwingend dazu. (Sehr fadenscheinige Entschuldigung.)
    #16Author wupperwolf (411909) 29 Jul 10, 11:22
    Comment
    Ich finde den Namen "Deutschländer" auch total blöd, aber ich habe ihn mir immer ganz anders erklärt

    Wiener oder Frankfurter Würstchen heißen nach der Stadt Wien bzw. Frankfurt - lassen wir die Diskussion der tatsächlichen Herkunft mal beiseite ;-)

    Diesem Ortsnamen wird einfach ein -er angehängt
    WienER Würstchen, FrankfurtER Würstchen.

    Und die Deutschländer kommen eben nicht aus einer Stadt, sondern aus "ganz Deutschland" (egal wie logisch oder blöd das ist) und somit führt die gleiche Struktur zu:

    Deutschland + ER = Deutschlander --> einer anderen Regel entsprechend dann weiter umgewandelt zu Deutschländer (mit "ä")

    Liege ich denn da wirklich sooo falsch, wenn das kein anderer so sieht?
    #17Authorsommersonne29 Jul 10, 11:31
    Comment
    PS:
    Die wirklich echten Frankfurter Würstchen kommen aus Neu-Isenburg (ein kleiner Ort etwas südlich von Frankfurt)

    grins ;-)
    #18Authorsommersonne29 Jul 10, 11:33
    Comment
    Na, wenn`s um die Wurst geht, ist Germanien nicht zu halten :-)
    #19AuthorHans29 Jul 10, 11:33
    Comment
    @ 17 - sommersonne, linguistisch gesehen werden die Adjektive wie bei "Wiener" Würstchen vom Namen für die Einwohner abgeleitet. Sie werden großgeschrieben und nicht gebeugt, im Gegensatz zu "wienerisch".

    Buchtitel: Josefine Mutzenbacher - Die Geschichte einer wienerischen Dirne.

    #20Author manni3 (305129) 29 Jul 10, 12:02
    Comment
    Danke für alle Antworten!

    Ihr habt mich mit euren Erklärungen eigentlich schon überzeugt. :-)

    Ich habe die Firma trotzdem spaßeshalber mal kontaktiert und halte euch über die Antwort auf dem Laufenden. Auf der Firmenwebsite ist übrigens von "deutschen Würtstchen" die Rede: Denn wie kein zweites Würstchen vereint Deutschländer das Beste von allen deutschen Würstchen in sich: Sie sind knackig wie Wiener, würzig wie Frankfurter und zart wie Bockwürstchen.

    Ich hatte übrigens auch schon überlegt, ob ich den Namen der Würstchenmarke überhaupt nennen soll - ich glaube aber angesichts der vielen kritischen Beiträge hier nicht, dass ich unbeabsichtigt eine Werbeplattform eröffnet habe.

    Zu #4: In Deutschland lebende Türken/türkischstämmige Deutsche werden in der Türkei meines Wissens "Almanci" genannt, was nur übersetzt "Deutschländer" heißt. Insofern ist die Verwechslungsgefahr von Migrant und Würstchen eher gering ;-)
    #21AuthorKathrin29 Jul 10, 12:15
    Comment
    Ja - danke Manni

    ...aber ich dachte, es ginge hier darum, warum die doofen Dinger heißen, wie sie heißen - und ich habe es mir so erklärt, dass die Firma genau über diese Strukturen zu ihrem Namen für die Würstchen gekommen ist.

    Und Josefine Mutzenbacher hin oder her - an meinem Erklärungsversuch ändert das doch eigentlich nix, oder?
    #22Authorsommersonne29 Jul 10, 12:18
    Comment
    Kathrin, I think you found your answer. Do let the thread know the result.

    Well, let's not forget about the "Regensburger". Ein paar bitte.
    @sommersonne, I thought your explanation was great.

    "wienerle"? Oscar Mayer?
    #23Authoropine (680211) 29 Jul 10, 12:26
    Comment
    #5: Zu Punkt 2: Auch ich (wie #12) blieb gedanklich an der Herstellung von Wienern hängen und meine auch, dass sie überall hergestellt werden dürfen. Sie müssen nur darauf achten, dann am richtigen Ort ausgeliefert zu werden.

    Des weiteren hat mich der Ausdruck "unsägliche Hurrawurst" begeistert, danke, sebastianW.
    #24Authordagmar29 Jul 10, 12:37
    Comment
    Für wie bescheuert man den Namen hält, mag ja Geschmackssache sein - wie bei vielen anderen Produktnamen. Und die Werbung ist halt nach üblich-doofem Muster: eine völlig unwirkliche Szene, unglaublich schlecht gespielt.
     
    Aber da jetzt irgendwelche nationalistischen, militaristischen oder auch nur patriotischen Untertöne herauszuhören, finde ich unsinnig!
     
    manni3, die Wiener Würstchen und die Wiener Einwohner sind nach gleichem Muster von Wien abgeleitet, aber nicht die Würstchen von den Einwohnern. Sonst wären es Wienerwürstchen und nur etwas für Kannibalen.
    #25Author Lutz B (319260) 29 Jul 10, 12:54
    Comment
    Aber da jetzt irgendwelche nationalistischen, militaristischen oder auch nur patriotischen Untertöne herauszuhören, findet LtzB, Autor #25, unsinnig!

    Als ich diese Werbung vor langer Zeit zum ersten mal sah, dachte ich sofort, da spielt ein Metzger auf der rechten Tonleiter in einer Weise, dass er juristisch nicht zu fassen ist.

    http://www.storchheinar.de/ lässt grüssen.

    Manipulativ:
    Meister: Na, weil da von den beliebtesten Würstchen Deutschlands das Beste zusammenkommt. Probier mal: Die sind knackig wie Wiener, würzig wie Frankfurter und zart wie Bockwürste.

    Obwohl es nicht da steht, im Kopf soll hängen bleiben diese Nätionälen Würste sind die beliebtesten.
    #26Author Pachulke (286250) 29 Jul 10, 13:59
    Comment
    LutzB: Ich höre da nicht wirklich nationalistische Untertöne raus, der "Stechschritt" war eher eine leichte Übertreibung.
    Der Verdacht von Pachulke kommt mir auch an den Haaren herbeigezogen vor.

    Allerdings finde ich, dass dieser wirklich saublöde Name zu solchen Gedankenspielen anregt, die zugegebenermaßen ursprünglich unter Zuhilfenahme von Alkohol entstanden.
    #27AuthorEKNCA429 Jul 10, 14:13
    Comment
    Pachulke, sind Reklamespots für irische Butter, französischen Käse, italienischen Aperitiv nationalistisch, weil ganz offen eine Nation als Herkunft hervorgehoben wird? Was ist kritikwürdig an der Werbeaussage, deutsche Würstchen seien besonders lecker?
    #28Author Lutz B (319260) 29 Jul 10, 14:24
    Comment
    LutzB, Autor #28, (ver-)fälscht die Zusammenhäng, es geht ja nicht um das Adjektiv im deutschen Würstchen sondern um das Neusprech-Substantiv "D'länder" und das hat wahrscheinlich genauso wenig mit N'ismus zu tun wie die bewusste Kleidermarke und Storchheinar ist auf dem falschen Dampfer.

    Ich möchte wetten, dass alleine der Name dieser Wurst bei den Grillfesten von Burschenschaften und anderen noch weiter rechts stehenden Vereinigungen für manches nationalistische Bonmot gut ist.
    #29Author Pachulke (286250) 29 Jul 10, 14:36
    Comment
    Pachulke:
    Vieles in der deutschen Sprache mag für "manches nationalistische Bonmot gut" sein. Deshalb darf man aber generell Sprache (auch Neusprech) nicht Nationalisten überlassen, genau wie man nationale Symbole nicht Nationalisten überlassen sollte. Damit sehe ich z.B. einen viel unverkrampfteren Umgang bei den schon erwähnten Franzosen, Italienern oder Iren, eigentlich bei fast allen anderen Nationen...

    Mir scheint auch, du bist hier in letzter Zeit ein bisschen viel in Sachen Verschwörungstheorien unterwegs. Hältst du am Ende Deutschländer Würstchen auch für Schuld am Tod von Dominik Brunner, so wie die Anfrage nach "behindert" hier vor einigen Tagen?
    #30AuthorEKNCA429 Jul 10, 14:43
    Comment
    Und Pommersche wird bei Grillfesten von Nationalisten als Bonmot benutzt, die die alten Ostgebiete wieder haben wollen oder was??? Ich fasse es nicht...
    #31AuthorX-toph29 Jul 10, 14:48
    Comment
    Natürlich Pommersche --- mit Maasdamer!
    #32AuthorY-toph29 Jul 10, 14:50
    Comment
    #33Authoropine (680211) 29 Jul 10, 14:56
    Comment
    Mir ist oben schon aufgefallen, dass der Spot rechte Assoziationen auslöst:

    #6: kennt den Namen in einem Atemzug mit den Brandanschlägen von Solingen
    #15: "Ich stell mir darunter immer vor, dass die Würste im Stechschritt aus der Dose springen"

    Gut, dass es jetzt angesprochen wird. Ich finde es ist nicht das geringste Übel, das die Nazis angerichtet haben, dass Leuten wie Euch, diese Assoziationen kommen. Ich finde das traurig. Eine Folge davon ist z.B. auch, dass es in Deutschland per Definition keine Probleme mit Ausländern gibt, soweit es die Politik betrifft. Wie hieß gleich die berliner Jugendrichterin, der Buch jetzt erschienen ist, nachdem sie sich aufgehängt hat ?

    Die Werbung ist unsäglich dämlich, dem muss ich zustimmen.
    #34AuthorCaptain Albern29 Jul 10, 15:00
    Comment
    Berichtigung: "deren Buch"
    #35AuthorCaptain Albern29 Jul 10, 15:01
    Comment
    30, 31,32 Muss ich jetzt wohl meine Reval aufgeben? Ich glaub, ich steig auf die italienischen Nazionali um!! Denn Gitanes (Zigeuner!!!) gehen ja wohl überhaupt nicht!
    #36Author manni3 (305129) 29 Jul 10, 16:27
    Comment
    Leute, dass ist nichts weiter als eine saublöde Werbeszene, die allerdings eine Besonderheit aufweist: Die Protagonisten sind Antihelden, was in der Werbung eher selten vorkommt.
    Kann sich einer die beiden vorstellen, wie sie das beste Rasurgel verwenden, die beste Versicherung abschließen oder ihre Kittel mit dem strahlendsten Weiß waschen? Wohl kaum.

    Nazis essen übrigens auch Mais, erinnert ihr euch noch? Im Stechschritt zum Radetzky-Marsch:
    "Ja der Mais, ja der Mais, ja der Mais marschiert,
    der Mais der Mais der demonstriert,
    ganz famos, sensationell,
    immer wieder lecker XXL (Handelsname geändert)."
    #37Author TTMM (236247) 29 Jul 10, 16:34
    Comment
    Aus der Antwortmail der Firma:

    vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse an unserem „Deutschländer“.

    So wie ein „Hamburger“ nicht aus Hamburg kommt oder ein „Amerikaner“ nicht aus Amerika, kommt ein „Wiener“ nicht aus Wien. Denn hier handelt es sich nicht um Herkunfts-, sondern um Gattungsbezeichnungen.
     
    Der Erfinder der „Wiener“-Würstchen war ein gebürtiger Frankfurter – Johann-Georg Lahner – den es „auf der Walz“ in die Donaumetropole verschlug. Dort gründete er später einen Produktionsbetrieb.
     
    Die Wiener Metzger durften im Gegensatz zu ihren Frankfurter Kollegen bei Würstchen mehrere Fleischsorten verarbeiten. So kombinierte er 1805 Schweine- und Rindfleisch zu Würstchen im knackigen Saitling und nannte dieses Produkt „Wiener Frankfurter“.
     
    Diese neue Rezeptur hat als „Wiener“ die Welt erobert (nur in Wien heißen sie Frankfurter). Die schlanken, knackigen „Wiener“-Würstchen waren zunächst nur in Süddeutschland weit verbreitet und werden stets paarweise serviert. Inzwischen gehören die „Wiener“ mit zu den beliebtesten Würstchen Deutschlands.
     
    Genießen Sie auch weiterhin mit dem „Deutschländer“ vom Würstchen das Beste:
     
    knackig wie Wiener, würzig wie Frankfurter und zart wie Bockwurst.
     
    Wir wünschen Ihnen „Guten Appetit“.
    #38AuthorKathrin30 Jul 10, 13:13
    Comment
    @38:
    Für meinen Geschmack sind da zu viele "" im Text. Vor allem bei "Guten Apetit".

    ;-)
    #39AuthorCaptain Albern30 Jul 10, 13:20
    Comment
    Kathrin, der Text kommt mir bekannt vor. Ich kann es nicht beschwören, aber ich glaube, ich habe damals wortwörtlich dieselbe Mail bekommen.
    Wahrscheinlich fragt öfter mal jemand nach.


    "Guten Appetit" in scare quotes ist allerdings ein starkes Stück.
    #40Author wupperwolf (411909) 30 Jul 10, 13:33
    Comment
    Oder köstlich selbstironisch? Wer die Wurst macht, weiß, was alles drin ist...
    #41Author Lady Grey (235863) 30 Jul 10, 13:37
    Comment
    Lieber "Wurst"hersteller,

    vielen "Dank" für Ihre "Antwort", die "half" mir sehr.

    mit "freundlichen" Grüßen
    #42AuthorCaptain Albern30 Jul 10, 14:07
    Comment
    Finde nicht, dass die Anführungs-/Schlussstriche bei "Guten Appetit" zu viel des Guten sind.
    Man würde ja auch z.B. schreiben.
    Vor dem Essen wünscht man sich guten Appetit (--> tatsächlich Appetit) oder auch
    Vor dem Essen wünscht man sich "Guten Appetit" (--> Wusch lautet so)

    Der Schreiber hat dir also nicht unmittelbar guten Appetit gewünscht, sondern dir den Wunsch "Guten Appetit" geschickt. Das ist so völlig korrekt.
    #43Author3 im Weggla30 Jul 10, 14:50
    Comment
    Die Leute haben keine Ahnung.
    Johann Georg Lahner (ohne Bindestrich!) war in Gasseldorf (nahe Ebermannstadt) in der Fränkischen Schweiz gebürtig. Das weiß sogar http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Lahner.

    So viele Fehler in so einem kurzen Text. Hoffentlich kriegen sie ihr Rezept auf die Reihe ...
    #44Authorein Franke30 Jul 10, 14:58
    Comment
    So wie ein „Hamburger“ nicht aus Hamburg kommt oder ein „Amerikaner“ nicht aus Amerika, kommt ein „Wiener“ nicht aus Wien. Denn hier handelt es sich nicht um Herkunfts-, sondern um Gattungsbezeichnungen.

    Dann muss man wohl annehmem, dass gleichermassen die D'länder nicht aus Deutschland kommen. Aber welcher Gattung sind sie? In letzter Konsequenz ist das Schreiben in Kommentar #38 ein Freibrief für jedermann, der will, auch Deutschländer zu fabrizieren.
    #45Author Pachulke (286250) 30 Jul 10, 15:32
    Comment
    @#43: Aber dann muss man doch auch vor den Anführungszeichen noch einen Doppelpunkt setzen.

    Wir wünschen Ihnen: "Guten Appetit!"

    Ohne Doppelpunkt, aber mit Anführungszeichen ist's keine wörtliche Rede, sondern Ironie oder einfach nur falsch.

    Edith hat mich gerade hieran erinnert:
    http://www.unnecessaryquotes.com/
    (danke an penguin: related discussion: Mitteilungs-Funktion - #30 )
    #46Author Dragon (238202) 30 Jul 10, 15:36
    Comment
    Johann Georg Ebermann aus Gasseldorf an der Lahn erfand in Wien (fränkische Schweiz) die sogenannten "Frankenfurter Wiener".
    Beim Einmarsch der Türken in Wien 1733 wurden die Buchstaben e und n mit einer Cedille versehen und damit für die Wurstherstellung unbrauchbar.
    Nach der Teilung Deutschlands wurden die Namensrechte wie folgt aufgeteilt:
    Die Frankfurter nennen die Wurst Wiener, die Wiener Frankfurter, die Schwaben Saidæwürschtlæ und in der DDR gab's nur Bockwurscht.

    Interessantes Nebenbei:
    Die Definition der schwäbischen Saidæwürschtlæ ist identisch mit der der Wiener bis auf den Zusatz, dass Saidæwürschtlæ keine Wiener sind.
    Ein ähnliches Verhältnis existiert zwischen der schwäbischen roten Wurst und der Bockwurst.

    Interessantes Nebenbei (jetzt mal ernsthaft):
    Der Hamburg geht wohl doch auf Hamburger zurück, die Bulettenbrötchen in den USA einführten. Nicht auf Ham, ist ja auch kein Ham drin.
    #47AuthorCaptain Albern30 Jul 10, 15:48
     
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