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3.6.3.2.3 ob-Satz

 
Ein ob-Satz ist ein → eingeleiteter Nebensatz mit der Konjunktion ob. Die Verbindung zwischen einem Hauptsatz und einem ob-Satz hat keine eigentliche Bedeutung. Die ob-Sätze sind → Subjektsätze oder → Objektsätze und als solche → Inhaltssätze.
Beispiele
Es ist unsicher, ob ich heute noch kommen kann.
Er fragte, ob das Essen geschmeckt habe.

3.6.3.2.3.a ob-Satz bei Entscheidungsfrage, Unsicherheit, Zweifel

 
Ein ob-Satz steht nach Ausdrücken der Frage, der Unsicherheit oder des Zweifels. Er ist im weitesten Sinne der Ausdruck einer indirekten → Entscheidungsfrage (ja/nein-Frage).
 
Ein ob-Satz entspricht oft einem → indirekten Fragesatz, der in eine direkte Frage umgewandelt werden kann. Das Verb des Nebensatzes steht im Konjunktiv oder im Indikativ.
Beispiele
Sie fragt mich, ob ich kommen könne/kann.= Sie fragt mich: „Kannst du kommen?“
Ich erkundigte mich, ob seine Frau wieder gesund sei/war.= Ich erkundigte mich: „Ist Ihre Frau wieder gesund?“
Er dachte nach, ob er das Gas abgestellt habe/hatte.= Er dachte nach: „Habe ich das Gas abgestellt?“
 
Ein ob-Satz kann auch einer indirekten Frage entsprechen, die nicht unmittelbar in eine direkte Frage umgewandelt werden kann. Das Verb des Nebensatzes steht im Indikativ.
Beispiele
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie an der Tagung teilnehmen.= Bitte teilen Sie uns die Antwort auf die Frage mit: „Nehmen Sie an der Tagung teil?“
Der Schalterbeamte weiß, ob heute noch ein Zug fährt.= Der Schalterbeamte weiß die Antwort auf die Frage: „Fährt heute noch ein Zug?“
 
Ein ob-Satz kann auch bei Ausdrücken der Unsicherheit oder des Zweifels stehen. Das Verb des Nebensatzes steht im Indikativ.
Beispiele
Es ist unsicher, ob sie kommt.
Er zweifelt, ob er sie einladen soll.
 
Ein ob-Satz kann auch eine Auswahl zwischen zwei entgegengesetzten Möglichkeiten angeben. Das Verb des Nebensatzes steht im Indikativ.
Beispiele
Es ist wichtig, ob du die Wahrheit sagst (oder nicht).
Es ist mir egal, ob sie mich einladen (oder nicht).
 
Ein ob-Satz kann auch nach Nomen stehen, die eine Frage, Unsicherheit oder Zweifel ausdrücken. Diese Nomen sind oft von einem entsprechenden Verb oder Adjektiv abgeleitet.
Beispiele
die Frage, ob ich kommen kann/könne
die Mitteilung, ob er an der Tagung teilnimmt
das Problem, ob er sie einladen soll

3.6.3.2.3.b ob-Satz und dass-Satz

 
Wenn der ob-Satz unmittelbar einem indirekten Fragesatz entspricht, kann er nicht durch einen dass-Satz ersetzt werden.
Beispiel
Sie fragt mich, ob ich kommen könne. NICHT: Sie fragt mich, dass ich kommen könne.
 
Auch in anderen Fällen kann ein ob-Satz nicht durch einen dass-Satz ersetzt werden, ohne dass sich dabei die Aussage ändert. Mit einem dass-Satz wird eine Aussage als gegeben dargestellt. Mit einem ob-Satz wird ausgedrückt, dass es fraglich/unsicher/unbekannt ist, ob die Aussage gegeben oder nicht gegeben ist.
Vergleiche die folgenden Sätze:
Beispiele
Es ist sicher, dass du Recht hast.Es ist unsicher, ob du Recht hast (oder nicht).
Er teilt uns mit, dass er an der Tagung teilnimmt.Er teilt uns mit, ob er an der Tagung teilnimmt (oder nicht).
Es ist mir egal, dass ich morgen arbeiten muss.Es ist mir egal, ob ich morgen arbeiten muss (oder nicht).

3.6.3.2.3.c ob-Satz mit anderer Funktion

 
Zusammen mit oder kann ob auch einen → Einräumungssatz einleiten.
Beispiele
Ob es regnet oder schneit, ich fahre immer mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Es ist völlig egal, ob das Glass halbvoll oder halbleer ist.
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LEOs deutsche Grammatik